Das Shooting am Freitag kann ich vergessen. Dachte ich letzte Woche, als die Temperaturen immer höher kletterten. Und wir wissen alle: wenn da mal die 3 vor der Gradanzeige in Sicht ist, hört der ganze Spaß auf. 30+ Grad in unserer Dachwohnung und uns vergeht das Lachen. Ernsthaft. Wer sich nicht erinnert, kann hier nochmal nachlesen. Wobei ich euch den verlinkten Blogpost auch so ans Herz lege, denn keine Zeit ist besser, diese unglaublich leckeren Tomatengalettes zu machen. Jetzt wo die Tomatenfülle beinahe grenzenlos ist. Aber genug der Eigenwerbung. Ihr erkennt aber, worauf ich raus will.
Ungefähr gleiches Wochenende, ungefähr gleiche Situation. Genau da kommt nun aber dann doch noch ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied. Einer, den man in diesem Fall nicht einfach so abtun konnte. So nach dem Motto: Ist doch eh schon heiß hier in der Wohnung, da kommt‘s dann auch nicht mehr drauf an. Von wegen. Nun ist es so, dass unsere Wohnung aktuell zum Verkauf steht. Seit Monaten werden hier wöchentlich Interessenten durchgeschleust. Mehr will ich dazu an der Stelle nicht sagen. Im Zuge der Besichtigungen baten wir dann unsere Vermieterin, sie möge doch den Schimmel im Bad entfernen lassen, der sich da in den Mosaikfugen in der Dusche immer wieder festsetzt. Gesagt, getan.
Und so rückte vor ein paar Tagen der Schimmelmann heran und stellte einen großen Trocknungsapparat in das Badezimmer. Fenster zu, Türe zu, das Ding 24h laufen lassen, lautete die Ansage. Na gut. Es wurde also zusätzlich zu unserer mit jedem Tag wärmer werdenden Wohnung das Bad ordentlich aufgeheizt. Und damit meine ich ordentlich. Bis zu 55 Grad wurde es darin warm. Meine schönen Stilkerzen an der Badewanne sind einfach zerschmolzen. Wir beinahe ebenfalls. Zähneputzen, Gesicht waschen u.Ä. konnten wir in die Kücher verlagern. Duschen allerdings mussten wir in dieser Hitzehölle. Ich sags euch. Da waren die restlichen 34 Grad in der Wohnung angenehm kühl, wenn man aus dem Bad kam. Echt so.
Nun ist das Ding wieder weg. Der Schimmel auch. Und die Temperaturen wieder im erträglichen Bereich. Geshootet hab ich am Freitag dennoch. Nachdem ich mittags mit einer Freundin beim Lieblingsfranzosen den unschlagbaren Mittagstisch genossen hatte, konnte ich umhin, vom tollen Wildkräutersalat mitzunehmen, der da so extrem attraktiv in der Ecke neben der Käsetheke in seinem Körbchen lag. Der alte Poser. Den konnte ich da nicht so liegenlassen. Und ich wusste, bei der Hitze geht abends sowieso nicht mehr als Salat. Und den Salat wollte ich euch eigentlich schon letztes Jahr hier vorstellen. Also war alles in allem wieder eine glückliche Fügung und das Rezept, dass ich euch eigentlich vorstellen wollte, gibt’s ein anderes Mal.
Der Herzensmensch schaute mich dann aber doch etwas ungläubig an, als ich in Unterwäsche mit hochrotem Kopf quer über der Bildkulisse hing und völlig närrisch mit meinem Stativ herumhantierte, was nur wieder dazu führte, dass der Schweiß in Sturzbächen über meinen Rücken floss. All for the blog, Baby! Kann er nicht nachvollziehen. Ist ok für mich. Aber ich will hier ja alle glücklich machen, auch euch. Und ich sags euch: dieser Salat macht glücklich. Es ist wunderbar salzig-süß-fruchtig-frisch in Einem. Mit einem kühlen Glas Weißwein und etwas Baguette ein absolutes Sommernachtsträumchen.
Dass gegrilltes Steinobst eine ultraleckere Angelegenheit im Allgemeinen ist, wissen wir spätestens seit diesem Salat. Die Pfirsiche lassen sich genauso gut gegen jegliches Steinobst austauschen und auch Himbeeren anstelle der Brombeeren machen sich gut. Wenn ihr keinen Wildkräutersalat bekommt, schmeckt auch ein Mix aus Rucola und Babyspinat köstlich. Probiert es aus – die nächste Hitzewelle steht ja bereits in den Startlöchern. Wir freuen uns schon sehr. Nicht.
Habt es fein.
Eure Hannah
Wildkräutersalat mit gebratenem Pfirsich und Halloumi
Zutaten
Für den Salat
- 2 Handvoll Wildkräutersalat
- 2 reife Pfirsiche
- 1 Paket Halloumikäse
- 1 Handvoll Brombeeren
- 1 Handvoll Cocktailtomaten
- 2 EL Pinienkerne
- einige Blätter Basilikum
Für das Dressing
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL weißer Balsamicoessig
- 1 EL Zitronensaft
- 2 TL Pfirsichmarmelade (optional: Aprikosenmarmelade oder Honig)
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Den Wildkräutersalat waschen und trockenschütteln. Die Pfirsiche ebenfalls waschen, vom Stein lösen und achteln. Den Halloumi in Scheiben schneiden (ca. 1/2 cm dick). Die Tomaten waschen und vierteln.Den Basilikum grob hacken. Die Brombeeren waschen.
- Eine Grillpfanne stark erhitzen. Mit etwas Olivenöl ausreiben. Zunächst die Pfirsiche von beiden Seiten ein paar Minuten darin anbraten. Danach den Halloumi ebenfalls von beiden Seiten darin anbraten. Eine weitere Pfanne erhitzen und die Pinienkerne ohne fett darin goldbraun anrösten. Alle Zutaten für das Dressing gut verrühren.
- Den Wildkräutersalat auf Tellern anrichten. Die restlichen Zutaten darauf verteilen und zum Schluss das Dressing darüber geben.