Eigentlich wollte ich ja heute darüberschreiben, wie anders dieses Ostern wird. Und wie traurig ich darüber bin. Ich, die Traditionen liebt und feiert, wie keine Zweite. Und eigentlich wäre das eher ein Gejammer gewesen. Was alles dieses Osterwochenende nicht passiert wäre. Aber ich will nicht jammern. Und gerade ist mir erstaunlicherweise auch gar nicht nach Jammern zumute. Kennt ihr das? Manchmal ist die Angst davor, wie eine Situation eintreten könnte, viel größer und schlimmer als die tatsächliche Situation, wenn sie dann da ist. So ist zumindest der Stand heute. Ohne Gewähr allerdings!
Wie meine Gemütsverfassung tatsächlich am Ostersonntag sein wird, dafür will ich jetzt noch keine Hand ins Feuer legen. Ich werde dennoch morgen früh um 8 Uhr vor meiner geliebten Markthalle stehen und für mich und den Herzensmenschen viel zu viel leckere Dinge für einen Osterbrunch kaufen. Und ich werde trotzdem Mamas Osterzopf backen. Und wir werden trotzdem am Ostersonntagmorgen den prickelnden Kessler Rosé unseren Schlund hinunterlaufen lassen. Gemeinsam mit allen Liebsten der Familie. Über Zoom oder Skype oder was auch immer. Jeder brav in seinem Hood. Bäm! Da hast du es! Covid 19!
Und ganz insgeheim bin ich aber auch etwas dankbar, dass alles doch etwas anders ist. Bei uns im Büro ist nämlich gerade auch alles anders. Aus gegebenem Anlass arbeiten die Personalabteilungen auf Hochtouren. Und ich werde nicht darum herumkommen, auch über die Feiertage zu arbeiten. Nicht rund um die Uhr, aber doch die einen oder anderen Stündchen. Das ist ok. So ist es eben. Hätten wir zusätzlich das volle Osterprogramm, würde ich vermutlich ins Schwitzen kommen. So läuft das nebenher. Während der Hefeteig für den Osterzopf geht zum Beispiel. Und zwischendrin bleibt viel Zeit für den Herzensmenschen.
Diese Zeit gerade, die wir praktisch ausschließlich zu zweit verbringen, zeigt uns einmal mehr, wie sehr wir zwei uns einfach genügen. Klar, wir lieben unsere Jungs und Mädels und Familien und brauchen sie auch. Aber wir sind auch einfach unheimlich gerne zu zweit alleine. Er bringt mich sowieso von allen Menschen um mich herum am Meisten zu lachen. Ok, mein Papa vielleicht auch noch. Aber der Herzensmensch ist da wirklich gut drin. Und das tun wir gerade sehr, sehr viel. Lachen. Vielleicht, um in dieser ganzen verrückten und teilweise schweren Situation die Leichtigkeit nicht zu verlieren.
Ok, ich gebe zu – manchmal provoziere ich meine Lachanfälle auch. Lachen wirkt sich nämlich unmittelbar auf unseren Hauptatemmuskel, das Zwerchfell, aus. Und das liebe Ding ist bei mir gerade ziemlich verspannt. Im Büro habe ich einen Stehschreibtisch wegen meiner besten Freundin, der Lendenwirbelsäule. Die hat mir ziemlich schnell unmissverständlich klar gemacht, dass stundenlanges Sitzen nicht wirklich gut ist. Jetzt bin ich seit geraumer Zeit natürlich ebenfalls fast ausschließlich im Homeoffice und kauere vor dem kleinen Laptop an unserem Esstisch. Der Herzensmensch hat sein gut ausgestattetes Büro mit zwei großen Bildschirmen für sich beansprucht. Ist ok. Es sei ihm gegönnt. Mein Zwerchfell findet meine komisch gebückte Haltung aber nicht so toll. Und meine emotionalen Stimmungsschwankungen, die in dieser Zeit von Telefonat zu Telefonat sehr variieren können, auch nicht. Und hat sich entschieden, hart wir ein Klotz zu werden.
Da hilft grad auch stundenlanges Einatmen und Ausatmen in den Yogastunden nichts. Das Ding ist einfach verspannt. Was zur Folge hat, dass ich oft übertriebene Lachanfälle bekomme, wenn der Herzensmensch vermeintlich witzige Dinge sagt. Und das tut er in meinen Augen sehr oft. Das entspricht mit Sicherheit nicht immer der Witze-Norm und ist alleine mein subjektives Empfinden, aber das ist wurscht. Ich lache und das Zwerchfell lacht mit. Zimtige Dinkelschrotkugel. Das war das Wort, dass mich heute Morgen zum Umfallen brachte. Was es damit auf sich hat, erzähle ich euch ein anderes Mal. Dann habe ich auch wieder einen roten Faden im Text. Das war heute irgendwie nicht möglich. Ich will aber trotzdem noch etwas zum Rezept sagen.
Granola geht immer. Siehe auch hier, hier oder hier. Granola macht sich auch perfekt auf dem hübsch gedeckten Ostertisch. Dieses Granola ist aber mit Abstand mein absolutes Oberlieblingsgranola. Die geheime Zutat: Salz. Das gibt dem ganzen einen karamelligen Geschmack. Und mal ehrlich: wer steht nicht auf Karamellgeschmack?! Außerdem ist es ungemein knusprig, was daran liegt, dass ich keine Haferflocken reingemacht habe, sondern zu den Unmengen an Nüssen und Saaten gabs noch Quinoa und Buchweizen. Roh und ungekocht. Die bringen da wirklich nochmal den Crunch der Extraklasse rein. Dazu gibt’s weiche, flaumige, vanillige Erdbeeren aus dem Ofen.
Ich habe noch so viele Erdbeeren in der Gefriertruhe aus dem letzten Jahr. Weshalb es bei uns gerade inflationär diese Ofen-Erdbeeren gibt. Mal mit Granola. Mal im Vanilleporridge. Mal mit griechischem Joghurt. Mal mit Pudding. Immer geil. Bevor die Erdbeersaison losgeht, also ruhig nochmal zu TK-Erdbeeren greifen. So. Und nun noch das Wort zum SonnFreitag: Habt ein wunderbares Osterwochenende. Macht euer eigenes tolle Osterfest daraus. Und macht dieses Granola.
Habt es fein. Und bleibt gesund.
Eure Hannah
Salziges Quinoa-Granola mit gebackenen Vanille-Erdbeeren
Zutaten
Für das Granola
- 90 g weiße Quinoa
- 60 g Buchweizen
- 50 g Mandeln
- 30 g Haselnüsse
- 30 g Cashewkerne
- 1 Handvoll Sonnenblumenkerne
- 1 Handvoll Kürbiskerne
- 1 EL geschälte Hanfsamen
- 2 EL Kokosöl
- 2 EL Ahornsirup
- 1/2 TL Salz
- 1 Prise Zimt
Für die Erdbeeren
- 200 g Erdbeeren (tiefgekühlt)
- 1/2 Vanilleschote (ausgekratzt)
- 1 EL Honig
Toppings
- Kokosjoghurt, griechischer Joghurt od. Labneh
Anleitungen
- Für die Erdbeeren den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Erdbeeren in gefrorenem Zustand in eine Auflaufform verteilen. Die ausgekratze Vanilleschote in zwei Teile schneiden und in die Erdbeeren legen. Den Honig darüber verteilen und etwas vermischen. Im vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen. Abkühlen lassen und in ein Weckglas füllen. Die Erdbeeren halten sich im Kühlschrank mindestens eine Woche.
- Für das Granola den Backofen auf 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Nüsse grob hacken. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen. Das Kokosöl erhitzen und den Ahornsirup darin verrühren. Zu den trockenen Zutaten geben und alles gut vermischen. Die Mischung auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und für ca. 25 Minuten in den Ofen schieben. Nach 15 Minuten alles einmal gut durchwenden. Aus dem Ofen nehmen, auskühlen lassen und in einem luftdichten Schraubglas verstauen.
- Granola mit Erdbeeren und Joghurt servieren.
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