Griechischer Joghurt mit karamellisierten Pfirsichen und Walnüssen – Schwachstellen.

Ok, zugegeben. In letzter Zeit gabs hier ziemlich viel mit gegrilltem Steinobst. So viel, dass der Herzensmensch ab und an darum bettelte, nicht schon wieder Pfirsiche auf den Grill zu schmeißen. Oder Nektarinen in die Pfanne. Oder Aprikosen in den Ofen. Er mag das. Aber er ist nicht süchtig danach. Ganz im Gegensatz zu mir. Ausgeprägte Steinobst-vom-Grill-Sucht ist das bei mir. Oder aus der Pfanne. Oder aus dem Ofen.

Dass das mit dem Ofen in diesen heißen Tagen teilweise ein eher unangenehmes Unterfangen war, ist auch klar. Mir aber wurscht. Ich schwitz hier ja eh schon in dieser Wohnung. Da machen die 3 Grad mehr manchmal auch nichts mehr aus. So ist das ja auch bei den Süchten. Man nimmt so Einiges in Kauf dafür. Die Sache ist aber ja die: es gibt Süchte und es gibt Süchte. Es gibt die Art von Sucht, von der man weiß, dass das gar nicht mal so toll ist, was man da tut. Lassen kann man es dennoch nicht. Zu groß ist das Verlangen.

Und dann gibt es die anderen Süchte. Die weniger gefährlichen. Das Verlangen ist ein anderes Gefühl, dennoch ist es da und stark ausgeprägt. Bei vielen ist es die Sucht nach Schokolade. Zumindest sagen sie das. Sowas sagt sich aber ja auch schnell: „Ich bin süchtig nach Schokolade.“ Aber wann ist man denn süchtig? Trifft bei Nahrungsmitteln nicht vielmehr der Begriff „eine Schwäche haben“ zu? Natürlich gibt es auch im Zusammenhang mit Nahrung jegliche Form von Süchten, aber ich vermute, die treffen auf die Wenigstens von uns zu. Ich korrigiere also: „Ich habe eine ausgeprägte Steinobst-vom-Grill-Schwäche.“ Oder aus der Pfanne. Oder aus dem Ofen.

Und wenn wir schon bei Schwächen sind, hier noch ein paar weitere, die ich nur unschwer verbergen kann: Nüsse. Cashewkerne, Mandeln, Walnüsse. In der Reihenfolge. Ein Tag ohne eine zwei Handvoll Nüsse gibt’s so gut wie nicht. Rosinen. Die erinnern mich an die Zeit im Waldorfkindi, als wir zum Abschied eine Rosine in die Hand gedrückt bekamen. Seitdem liebe ich Rosinen. Und tue mich sehr schwer, sie aus meinem Bircher Müsli rauszulassen, dass ich ab und an zu Frühstückseinladungen mitbringe.

Zartbitterschokolade. No more words needed. Kefir. Find ich richtig gut. Besser als Buttermilch. Schon mal probiert? Nein? Dann aber ran da. Heißer Kakao. Weshalb ich mich auch schon langsam wieder auf den Herbst freue. Endlich wieder ohne Eiswürfel im Heißgetränk. Hummus. Kiloweise. Würziger Bergkäse. Sehr würzig. Da scheiden sich ja die Geister vom Herzensmenschen und mir. Er ist definitiv Team Gouda. Junger Gouda. Wenn ich dann mal mittelalten vom Einkaufen mitbringe, ist das fast dramatisch. Bei mir hingegen kann es nicht würzig und stinkig genug sein.

Ungemein wichtig natürlich auch: Käsekuchen. Wobei das hier ja schon allgemein bekannt ist. Ohne Käsekuchen, ohne mich. Ich könnte tatsächlich noch ein wenig weitermachen mit den Schwächen. Vielleicht habe ich eine ausgeprägte Schwäche für Schwächen. Wie auch immer. Last but not least gibt’s da eben noch das gegrillte, gebratene oder ofengeröstete Steinobst. Idealerweise in Kombination mit etwas Salzigem. Oder etwas Käsigem. Oder aber einfach pur. Oder – wie in diesem Rezept – mit einfach mit etwas cremig gerührtem griechischem Joghurt, karamellisierten Walnüssen und ein paar Himbeeren.

Beides  auch im Ofen mitgebacken. Das griechische Klassiker-Dessert deluxe quasi. Ultraeinfach, ultralecker. Ihr dürft euch selbst raussuchen, ob ihr es lieber zum Nachtisch oder zum Frühstück löffelt. Geht beides. Für die Nachtisch-Variante würde ich vielleicht noch ein paar Streusel backen und darauf verteilen. Für die Frühstücksvariante passt jede Form von Granola (Ideen dazu hier, hier oder hier). Oder einfach noch ein paar Chiasamen, Hanfsamen oder sonstiges Lieblingstopping darüber streuen. Dem Herzensmensch hat es letztens dann doch sehr gut geschmeckt, als ich das Ganze als Dessert serviert habe. Gut so.

Die Steinobst-Saison dauert zum Glück noch etwas an. Ich werde uns das also noch bis zur Vergasung vorsetzen. In diesem Moment blubbert gerade ein Mirabellenröster seit zwei Stunden im Ofen vor sich hin. Den gibt’s zu Hirseschnitten. Oder Grießschnitten. Grieß ist übrigens auch ne Schwäche von mir. In jeglicher Form. Vielleicht bekommt ihr davon ja auch noch das Rezept. Aber eins nach dem anderen.

Habt es fein.
Eure Hannah

Griechischer Joghurt mit karamellisierten Pfirsichen und Walnüssen

Portionen 2 gute Esser

Zutaten
  

  • 400 g griechischer Joghurt
  • 2 reife Pfirsiche
  • 1 Handvoll Himbeeren
  • 1 Handvoll Walnüsse
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 4 EL Honig
  • etw. Zitronenabrieb

Anleitungen
 

  • Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  • Die Pfirsiche waschen und achteln. Die Himbeeren ebenfalls waschen und trockentupfen. Die Walnüsse grob hacken. Den Rosmarin waschen und trockenschütteln.
  • Pfirsiche, Himbeeren und Walnüsse auf dem Backblech verteilen. Die Rosmarinzweige dazu legen. 1 Esslöffel Honig darüberverteilen und das ganze für ca. 25 Minuten in den Ofen schieben. Aufpassen, dass die Walnüsse nicht verbrennen.
  • In der Zwischenzeit den Joghurt mit dem Zitronenabrieb und dem Honig cremig rühren.
  • Das Obst aus dem Ofen holen, leicht abkühlen lassen. Den Joghurt auf Schalen verteilen, das Obst darauf anrichten. Ggf. noch mit etwas Honig beträufeln und servieren.

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