Kürbisgnocchi mit Salbeibutter – Herbstgeflüster.

Herbst. Jetzt mal unabhängig davon, dass der Sommer (und eigentlich auch das Frühjahr) in diesem Jahr ausgefallen ist, bin ich trotzdem momentan ein absolut glückliches Herbstkind. Blätterrascheln, Kürbisse, Kastanien und Zweige voller Mini-Hagebutten in der Vase. Die wohl schönsten Sonnenaufgänge des ganzen Jahres.

Kennt ihr das? Wenn die Sonnenaufgänge so wunderschön sind, dass man fast ausflippt. Dass man schlicht nicht fassen kann, wie unglaublich schön etwas sein kann. Dass man sich in diesem Moment fragt, ob es jemals etwas Schöneres geben kann. Aber ach, was sag ich. Auch die Sonnenuntergänge und eigentlich sämtliche Stunden eines goldenen Oktobertages sind wunderschön und strahlen so viel Frieden aus.

Es ist wieder diese Zeit. Die morgendliche Luft ist kalt und scharf und lässt einen frösteln. Der Nebel hängt tief über goldenen Maisfeldern. Man freut sich auf einen warmen Kaffee nach dem Spaziergang. Der Duft von Apfelschalen im Tee zieht durch das Haus und auf dem Herd dürfen langsam wieder Suppen und Eintöpfe köcheln. Der Herzensmensch wünscht sich wieder Linsen und Spätzle. Für ihn mit Saitenwürschtle. Eh klar. Samstagnachmittags werden Äpfel aufgelesen, die anschließend stundenlang im Ofen vor sich hin schmoren. Ein paar Löffel werden noch warm mit Schlagsahne gelöffelt. Pures Apfelglück.

Der Rest wird in Gläser abgefüllt und landet im morgendlichen Porridge. Ach, Herbst. Ich schenke dir jedes Jahr mein Herz aufs Neue. Tradition bei uns hat mittlerweile meine Herbst-Bucket List. Also eigentlich ist es eine Herbstrezepte-Bucket List. Darauf tummeln sich neben ein paar Klassikern, die sowieso immer gehen (ihr wisst schon, dieses Kürbiscurry zum Beispiel oder dieses Risotto oder auch die Apfelgalette) verschiedenste Dinge, die ich unbedingt ausprobieren möchte.

Eine Pasta mit Maronen und Lauch steht in diesem Jahr drauf. Pide mit Kürbis, Pilzen und Roquefort soll es geben. Ein Apfelsoufflé mit Karamellsauce. Zum Frühstück gab es diese Woche Apfelwaffeln mit Vanillesahne. Heieiei, Kulinarisch steht der Herbst dem Sommer mit seiner üppigen Vielfalt in Nichts nach. Finde ich jedenfalls. Ganz oben auf der Bucket List stehen jedes Jahr auch Kürbisgnocchi.

Jeder, der hier schon länger ab und an auf Schokoladenpfeffer abhängt, kennt meine sehr ausgeprägte Liebe zu Gnocchi, Nocken und Knödel jeglicher Art. Es tummeln sich mittlerweile verhältnismäßig viele Rezepte hier auf dem Blog. Und ich verspreche euch, da werden noch mehr kommen. Kürbisgnocchi. Die fehlen allerdings noch. Was unter anderem damit zu tun hat, dass ich mit dem Ergebnis bisher nie so ganz zufrieden war. Jedes Jahr aufs Neue gab es einen Versuch. Manchmal auch mehrere.

Einmal sind sie mir so richtig misslungen. Also rein optisch und was die Konsistenz des Teiges anging. Herausgekommen sind trotzdem sehr leckere Kürbisnocken. Aber eben keine Gnocchi. Letztens habe ich einen neuen Versuch gewagt. Ich habe ein Rezept im Magazin der Süddeutschen Zeitung entdeckt. Dort haben sie Quark unter den Teig gemischt, das wollte ich testen. Ich habe das Rezept ein wenig abgewandelt, aber den Quark habe ich hinzugefügt. Und was soll ich sagen. Das Ergebnis sind superflaumige Gnocchi, die trotzdem den nötigen Biss haben. So, wie ich mir das vorstelle.

Die einzige Feststellung: frisch aus dem Salzwasser in Butter geschwenkt, schmecken sie am allerbesten. Alternativ dazu kann man die rohen Gnocchi einfrieren und nach dem Auftauen weiterverwenden, das funktioniert auch sehr gut. Wir hatten auch noch eine Portion der fertigen Gnocchi eingefroren (vor dem Schwenken in der Butter quasi). Sie waren nach dem Auftauen jedoch sehr weich. Nur für den Fall, dass ihr wie wir die vierfache Menge macht. Was sich in jedem Fall lohnt. Man kann schließlich nie genug Gnocchi im Tiefkühler haben. Findet ihr auch, oder?

Habt es fein.
Eure Hannah

Kürbisgnocchi mit Salbeibutter

Portionen 2 gute Esser

Zutaten
  

Für die Gnocchi

  • ca. 500 g Kürbis (ich: Muskatkürbis)
  • 80 g Quark
  • 80 g Mehl (ich: Dinkelmehl 630)
  • 30 g Grieß (ich: Dinkelgrieß)
  • 40 g Parmesankäse
  • Salz
  • Peffer
  • Muskatnuss

Für die Salbeibutter

  • 2 EL Butter
  • 1 Handvoll Salbeiblätter

Anleitungen
 

  • Für den Gnocchiteig den Kürbis schälen, in Würfel (ca. 2 cm) schneiden und entweder in einem Dampfgarer ca. 15-20 Minuten garen oder im Backofen bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen, bis das Kürbisfleisch sehr weich ist und sich gut zerdrücken lässt. Das Kürbisfleisch etwas auskühlen lassen, danach entweder durch die Kartoffelpresse drücken oder mit einem Stampfer fein zerstampfen.
  • In der Zwischenzeit den Parmesan reiben und mit Mehl und Grieß in einer Schüsel mischen. Das Kürbismus und den Quark hinzufügen, ordentlich mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und alles zu einem Teig zerkneten. Der Teig ist sehr weich. Ggf. kann noch etwas Mehl hinzugefügt werden. 30-45 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen, dann die Temperatur herunterschalten, so dass das Wasser noch leicht simmert. Den Gnocchiteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in fingerdicke Stränge rollen. in ca. 2cm große Stücke schneiden, ggf. mit einer Gabel leicht eindrücken. Die Gnocchi vorsichtig ins Wasser gleiten lassen. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, noch 3 Minuten ziehen lassen, dann mit einer Schaumkelle herausheben und auf einen Teller geben.
  • Den Salbei in feine Streifen schneiden. Die Butter in einer Pfanne zerlassen. Den Salbei in der Butter knusprig braten, die Gnocchis hinzugeben und darin schwenken und leicht anbräunen lassen.
  • Auf vorgewärmte Teller verteilen und etwas Parmesan darüber reiben.

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2 Kommentare

  1. Liebe Hannah, endlich mal wieder einen Blogeintrag. Danke. Was meinst du denn mit Äpfeln, die stundenlang im Ofen schmoren? Wie Bratapfel oder Crumble ohne Streusel.
    Liebe Grüße von Anke

    1. Liebe Anke,

      ich mache mein Apfelmus immer im Ofen, dann bekommt es einen sehr intensiven Geschmack und schmeckt fast schon karamellig.
      Dafür schäle ich die Äpfel, schneide sie in kleine Würfel und gebe sie mit Gewürzen, etwas Honig und einem Schuss Wasser in einen ofenfesten Bräter mit Deckel. Das Ganze darf dann im Ofen bei 100 Grad so vier Stunden vor sich hinschmurgeln. Die Äpfel zerfallen immer mehr und werden von selbst zu Mus 🙂 Das Mus fülle ich in ausgekochte Gläser und habe so immer einen Vorrat an Apfelmus im Keller.

      Liebe Grüße
      Hannah

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