Da war er. Der magische Moment, als ich zum ersten Mal auf dem Laptop wieder meinen Ordner „Blogposts“ öffnete, ein neues Dokument erstellte und anfing zu tippen. Oh, was habe ich es vermisst. Und irgendwie auch nicht. Ich gab meinem Blogbaby keinen Raum in den letzten zwei Monaten. Konnte es nicht.
Erst war da der Zwischenrippennerv, der mir sämtliche Nerven raubte. Die Schmerzen, die mich manchmal nur noch kriechen ließen, nahmen mir jegliche Kraft, Energie und Muse. Er ist immer noch da, der Mistkerl. Und zwickt mich rechts in den Rippen. Aber ich kann ihn aushalten. Und hoffe immer noch, er wird sein Spiel langsam leid und verzieht sich. Als ich schmerztechnisch so weit hatte, dass ich den rechten Arm wieder in den Einsatz nehmen konnte, stand unser Umzug vor der Türe. Was für ein Timing.
Die darauffolgenden Wochen waren wie in einer Blase. Und zwischen all den Umzugskartons, Müllsäcken, Emotionen und Nervenschmerzen passierte dann doch noch alles Mögliche. Zwischendurch und drum herum. Ich habe mich mit Schokoladenpfeffer in eine andere Richtung entwickelt. Beziehungsweise bin mittendrin. Eine Richtung, die mehr Weite und mehr Möglichkeiten verspricht. Eine Richtung, die es mir erlaubt, mich selbst weiterzuentwickeln. Zu testen. Zu erfüllen. Oft warte ich auf den großen Paukenschlag.
Der laute Gong, der verkündet, dass nun etwas Neues beginnt. Aber meist passiert es doch relativ leise. Und meist auch irgendwie nebenher. Und ich glaube, jede große Veränderung verläuft zunächst im Stillen. Und so passiert es gerade auch mit Schokoladenpfeffer. 4 ½ Jahre Bloggerleben. So viele tolle Menschen habe ich durch den Blog kennengelernt und noch mehr wertvolle Erfahrungen durfte ich sammeln. Aber nicht zuletzt hat der Blog mich auch gelehrt, dass meine Zeit begrenzt ist.
Meine Tage auch nur 24 Stunden haben. Vom anfänglichen Anspruch jedes Wochenende einen Blogpost „reinzuquetschen“ habe ich mich über eine Schokoladenpfeffer gewidmete Arbeitszeitreduzierung meines „richtigen“ Jobs bis hin zu weniger Blogposts entwickelt. Und merke immer wieder: hinkommen tu ich doch nicht wirklich. Mit meiner Zeit. Zu viel läuft immer noch nebenher. Und merke aber auch: ich liebe die Shootings, das Texte schreiben, die Set-Vorbereitung. Aber ich weiß auch ganz genau, dass da noch viel mehr Potential drin steckt. In Schokoladenpfeffer. Und deshalb brauche ich die Zeit, die ich sonst für die Entwicklung der Blogposts genutzt habe, für andere Dinge.
Erstmal ist noch nichts spruchreif und deshalb auch noch ein bisschen geheim. Aber ganz bald werde ich berichten, wo die Schokoladenpfeffers Reise hingeht. Und immer wieder, wenn ich unbedingt ein Rezept mit euch teilen muss, weil ihr es unbedingt nachkochen oder -backen müsst, gibt es hier einen neuen Blogpost. Vielleicht alle vier Wochen. Vielleicht alle drei Monate. Who knows. Bis dahin könnt ihr euch gerne durch das Repertoire von ca. 200 Rezepten schmökern, die hier in den letzten Jahren zusammengekommen sind. Machts euch gemütlich und stöbert in Ruhe. Ich freue mich darüber.
Und weil sich das jetzt irgendwie als kleiner Abschied anfühlt (es aber definitiv keiner ist), müssen wir uns unbedingt nochmal zusammen an den Tisch setzen. Mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen. Wobei ich das eigentlich anders ausdrücken muss. Mit einer Tasse Kaffee und einem unglaublich leckeren Stück Erdbeertarte. Mit mürbem Boden, einer lockeren Konditorcreme und süßen Erdbeeren. Definitiv einer meiner liebsten Erdbeerkuchen. Enjoy!
Habt es fein.
Eure Hannah
Erdbeertarte
Zutaten
Für den Zuckerteig
- 140 g sehr weiche Butter
- 80 g Puderzucker
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- 250 g Mehl (ich: Dinkelmehl 630)
- 25 g gemahlene Mandeln
Für die Konditor-Mandelcreme
- 50 g Eigelb
- 50 g Zucker
- 25 g Speisestärke
- 250 ml Milch
- 50 g Butter
- 1/2 Vanilleschote
- 4 EL gemahlene Mandeln
Für den Belag
- 600 g Erdbeeren
- 50 g Aprikosenmarmelade
Anleitungen
Zuckerteig
- Butter und Zucker mit einem Teigschaber cremig rühren. Das funktioniert gut, wenn die Butter sehr weich ist. Da Ei und die Prise Salz unterrühren. Zum Schluss Mehl und Mandeln zufügen und gut einarbeiten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.
Konditor-Mandelcreme
- Eigelb und Zucker in eine Schüssel geben und mit dem Schneebesen schaumig schlagen. Die Speisestärke hinzufügen und unterrühren.
- In einem Topf die Milch mit dem ausgekratzten Mark der Vanilleschote aufkochen. Die Hälfte der Mischung langsam unter stetigem Rühren zu der Ei-Zuckermischung geben. Die gesamte Mischung wieder zurück in den Topf geben und unter kräftigem Rühren nochmal stark erhitzen. Sobald es blubbert, die Hitze reduzieren und noch 2-3 Minuten weiterrühren, bis die Masse eindickt. Vom Herd nehmen und die Butter einarbeiten.
- Die Masse mit Frischhaltefolie abdecken und auskühlen lassen. Sobald sie ausgekühlt ist, die gemahlenen Mandeln unterrühren.
Fertigstellung
- Den Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Spring-oder Tarteform mit Backpapier auslegen und den Rand fetten.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 2mm dick auswellen. In die Form legen und einen Rand hochziehen. Die abgekühlte Konditor-Mandelcreme auf dem Teigboden verteilen und die Tarte für 30 Minuten hellbraun backen. Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und aus der Form lösen.
- Die Erdbeeren waschen, putzen und halbieren. Eine schöne Erdbeere für die Mitte aufbewahren. Die Erdbeerhälften nun im Kreis von außen beginnend schuppenförmig auf die Tarte setzen. Dabei im Wechsel einen Ring mit der Schnittfläche nach oben und einen Ring mit dem Erdbeerrücken nach oben legen. Am Schluss die beiseite gelegte ganze Erdbeere in die Mitte setzen.
- Die Aprikosenmarmelade mit 20 ml Wasser aufkochen und die Erdbeeren damit bestreichen.
3 Kommentare
Liebe Hannah,
jetzt ist mir doch etwas das Herz schwer geworden beim lesen. Ich bin erst vor ein paar Monaten auf Deinen Blog gestoßen , seitdem aber fleißige Leserin und Nachkocherin. Du schreibst immer so nett und empathisch, es zieht mich jedes Mal in Bann. Die Fotos immer so schön, dass man gleich loslegen möchte. Es tut mir sehr leid, dass Du in den letzten Wochen keine so gute Zeit hattest, und ein Umzug und Neuanfang sind auch keine leichte Sache. Man muss sich neu sortieren, dabei sollte man alte Dinge, und alles was einem nicht gut tut, gleich mit entsorgen. Ich hoffe darauf, dass dieser wunderbare Blog nicht aufgegeben wird, und Du uns weiterhin – egal in welchen Abständen – an Deinen Gedanken und tollen Rezepten teilhaben lässt.
Ich jedenfalls werde morgen auf den Wochenmarkt gehen und leckere Erdbeeren einkaufen, Dein neues Erdbeerkuchen-Rezept ausprobieren und bei einer Tasse Kaffee gute Gedanken an Dich senden.
Alles wird gut….
Ganz liebe Grüße
Petra
Liebe Petra,
endlich komme ich dazu, dir zu antworten.
Ganz lieben Dank für deinen Kommentar und deine Worte und es freut mich sehr, dass
Schokoladenpfeffer dich inspiriert 🙂
Ja, manchmal spielt das Leben einfach, wie es möchte und man muss schauen, sich dabei nicht zu verlieren.
Ich bin mittlerweile aber wieder ganz bei mir und das tut gut.
Deshalb gibts auch heute mal wieder ein neues Rezept 😉
Alles Liebe
Hannah