Streuselhörnchen mit Orange und Schoko-Nusscreme – Kuchenhunger.

Ich habe heute kein Herzchen-Rezept für euch. Gab es hier sowieso noch nie. Der Valentinstag ist für uns ein Tag wieder jeder andere. Wäre da nicht Instagram und eine Überdosis an pinken, rosafarbenen und roten Herzbildern, hätten wir den Valentinstag in diesem Jahr vermutlich völlig verschlafen. In diesen Zeiten, in denen sämtliche Blumenläden geschlossen haben und nirgendwo an den Straßen riesige rote Rosenherzen auf den diesen merkwürdigen Tag hindeuten.

Jedes Jahr verlieren der Herzensmensch und ich dieselben Worte am Valentinsmorgen. Ich:“ Heute ist ja Valentinstag.“ Er:“ Oh! Ich hab gar kein Geschenk.“ Ich:“ Ich auch nicht.“ Thema beendet. Dann stellen wir noch fest, dass unsere Liebe füreinander ja ohnehin an jedem Tag sehr, sehr groß ist. Damit ist das Thema dann wirklich beendet. Als wir heute Morgen diese Unterhaltung führten, war ich gerade dabei, unsere Frühstücksbrötchen zu backen.

Im Übrigen mal wieder ein grandioses, leicht abgewandeltes Rezept von diesem wunderbaren Blog. Die Brötchenrezepte sind jedes Mal ganz großes Sonntags-Frühstücksbrötchen-Kino. Jedenfalls habe ich die Teiglinge abgestochen, die Brötchen rundgeschliffen und dann doch noch ein paar davon zu Herzen geformt. Valentinstag hin oder her. Herzformen gehen sowieso immer. Und da es Brötchen für den Herzensmenschen sind, gleich dreimal. Sein Grinsen war dann schon ziemlich breit, als die fertigen Herzen im Brotkörbchen lagen.

So. Genug geherzt. Heute gibt’s Hörnchen statt Herzchen. Die Hörnchen sind letztes Wochenende entstanden. Da hat uns ordentlich der Kuchenhunger gepackt. Schon samstags haben wir mit einer Freundin über verschiedene Kuchen siniert, die wir gerne mal wieder essen würden. Käsekuchen war dabei. Eh klar. Aber auch Donauwelle und Rotkäppchenkuchen. Cheesecake und Marmorkuchen. Und Zimtschnecken. Oh yes. Fluffig-weiche, warme Zimtschnecken.

Direkt wurden Erinnerungen an unseren Urlaub in Schweden geweckt. Die besten Zimtschnecken haben wir in Göteborg genossen. Warm, flaumig und buttrig. Mit Unmengen an Zimt. Mit klebrigem Guss aus Mascarpone und Ahornsirup. Ein Zimtschneckentraum. Seitdem nehme ich mir vor, ein Rezept zu entwickeln, um genau diese Zimtschnecken zu backen. Wir würden so gerne mal wieder im Göteborger Zimtschneckenhimmel schwelgen. Leider scheitere ich seit fünf Jahren an meinem Vorhaben. Hefeteig und ich.


Wir sind zwar spätestens seit dieser Brioche oder diesem Zupfbrot relativ und einigermaßen konstant versöhnt, aber so ganz zueinander finden wir dann dennoch selten. Was ich in erster Linie jedoch auf die Planung zurückführe. So gerne ich auch meine Tage plane, tritt ein akuter Fall von Kuchenhunger auf, muss der spontan und zügig gestillt werden. Und nicht erst nach einem Vorteig und einer Gehzeit und dann doch einer Reifezeit und so weiter und so fort. Da ist der Kuchenhunger dann auch schon wieder verschwunden. Oder wir sind zwischenzeitlich losspaziert und haben bildhübsche Törtchen in der Lieblings-Pâtisserie geholt.

Letztes Wochenende hat uns also samstags der Kuchenhunger gepackt. Da ich den jedoch überwiegend auf unseren kleinen Kater (nicht das Tier!) zurückführte und abends schlichtweg zu müde war, etwas zu backen, war das Thema für den Samstag so oder so erledigt. Am Sonntag setzte der Kuchenhunger jedoch relativ zügig wieder ein. Wir hatten Lust auf Hörnchen oder Schnecken und standen wieder vor dem genannten Hefeteig-Dilemma. Da kam mir dieses Rezept wieder in den Sinn. Die Ruckzuck-Variante quasi. Das Alibi des Hefeteigs. Schnell, gelingsicher, saftig und lecker.

Ich musste noch die Reste einer Nuss-Schokocreme verbrauchen. Die hatte ich dem Herzensmenschen aus Haselnüssen, Kakao und Datteln gemacht. Er fand sie erst ganz lecker, nach ein paar Tagen verlor er aber das Interesse. Ist halt kein Palmöl drin. Und kein Zucker. Er schmeckt das sofort. Also nahm ich das Glas und bestrich den Teig damit. Darüber etwas Orangenabrieb, weil Orange und Schokolade sich sowieso sehr lieben. Ein paar gehackte Mandeln drüber und dann zu Hörnchen aufgerollt. Da sich bei mir zum Kuchenhunger noch ein akuter Streuselhunger gesellte, gabs noch eine ordentliche Streuseldecke obendrauf. Und was soll ich sagen? Der Kuchenhunger wurde 1A gestillt.

Habt es fein.
Eure Hannah

Streuselhörnchen mit Orange und Schoko-Nusscreme

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Portionen 8 Hörnchen

Zutaten
  

Für den Quark-Öl-Teig

  • 150 g Mehl (ich: Dinkel 603)
  • 2 TL Backpulver
  • 60 g Quark
  • 50 ml (pflanzliche) Milch
  • 50 ml Öl (ich: geschmolzenes Kokosöl)
  • 30 g Rohrohrzucker

Für die Füllung

  • 3 EL Schoko-Nusscreme nach Wahl
  • 2 TL Abrieb einer unbehandelten Orange
  • 1 EL gehackte Mandeln

Für die Streusel

  • 40 g Mehl
  • 10 g Haferflocken
  • 25 g Rohrohrzucker
  • 25 g Butter

Anleitungen
 

Für die Hörnchen

  • Den Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Für den Teig die trockenen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Die feuchten Zutaten hinzugeben und alles zu einem weichen Teig verkneten. Bei Bedarf noch etwas Mehl hinzufügen.
  • Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche rund, etwas weniger als fingerdick, ausrollen. Mit der Creme bestreichen, die Orangenschale darüberreiben und mit den gehackten Mandeln bestreuen.
  • Den Teig in 8 Dreiecke teilen und jeweils von außen zur Mitte hin zu Hörnchen aufrollen.

Für die Streusel

  • Die Butter bei schwacher Hitze zerlassen und etwas abkühlen lassen.
  • Mehl , Haferflocken und Zucker vermischen, die Butter dazugeben und alles verkneten. Zu Streuseln zupfen.

Und zum Schluss

  • Die Hörnchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Mit etwas Milch bepinseln und großzügig mit Streuseln bedecken. Die restlichen Streusel einfach auf dem Backpapier mitbacken. Sie lassen sich wie Kekse knuspern.
  • Im vorgeheizten Ofen 20-25 Minuten goldbraun backen. Etwas abkühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und am besten lauwarm servieren.

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7 Kommentare

  1. Und das am Valentinastag… .
    Danke, Hannah! Übrigens: das Problem mit den Schokocremenachbauten kenne ich. Hier geht’s zwar nicht um die namhafteste, aber ein (billiges) Industrieprodukt, das mit Kaffee versetzt war und trotz unseres nennenswerten Konsums ausgelistet wurde. Seit ich diese diese Lösung gefunden habe, ist aber endlich Ruhe im Karton…
    Herzlich: Charlotte

  2. Du, das fällt einem dann auf, wenn der „Das-muss-ich-baldmöglichst-nachbacken-Reflex“ einsetzt und man seinen Zutatenbestand checkt und guckt, ob er fürs sofortige Backen reicht 😉 Hach, ich komme gar nicht nach mit Backen, Kochen, Essen 😉 – schließlich habe ich auch noch ein paar (äh, ja!yes!) neue Kochbücher hier liegen…. Liebe Grüße von Hannah

  3. 5 stars
    Köstlich sind die! Ich bin zwar nie in der Verlegenheit selbstgemachte Nussschokomuse aufbrauchen zu müssen, aber diese Hörnchen sind allein schon ein Grund ein Nussschokomus zu mixen.Danke fürs Teilen!Hannah

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