Gebackene bunte Möhren mit Honig und Feta-Kräutercreme – Zeitvertreib.

Wenn ich etwas richtig gerne mache, verliere ich mich darin. So war das schon immer. Lese ich ein gutes Buch, folgt mir dieses überallhin. Man findet mich damit in der Bahn, auf dem Klo, auf irgendwelchen Parkbänken in Stuttgart. Ich verschlinge es und bin mit den 400 Seiten schneller durch, als mit einem Einseiter auf ZEIT Online, wenn es darum geht, wie der Emissionsausstoß in Prozent berechnet wird, den wir durch Corona eingespart haben. Im Übrigen waren es 2020 nur (sehr!) wenige Prozent und es wird wieder einmal klar, dass es dem Klima leider nicht hilft, „nur“ auf das Fliegen zu verzichten. Das Ding ist komplex. Ultrakomplex.

Aber darum soll es heute nicht gehen. Verlieren tu ich mich natürlich auch in der Küche. Eh klar. Da komme ich oft vom Hundersten ins Tausendste. Aber mit was für einer Freude. Manchmal freu ich mich so sehr darüber, dass ich tue, was ich liebe und liebe, was ich tue, dass ich ganz außer mir bin. Auch verloren hab ich mich schon im Praktizieren von Yoga. Hatha Yoga oder Jivamukti Yoga um genau zu sein. Seit ich diese beiden Yogastile kenne, könnte ich mehrfach am Tag die Matte ausrollen. Und tu es manchmal auch. Manchmal auch einfach, um 5 Minuten im „Kind“ zu sitzen. Großartig.

Aktuell verliere ich mich in der Einrichtung unseres Hauses. Schließlich wird im Mai umgezogen. Und da wir uns etwas vergrößern, muss da Einiges an neuen Räumen gefüllt werden. Oder auch ausgetauscht werden. Oder auch: ich möchte im Haus nicht mehr von Montag bis Donnerstag den Esstisch als Schreibtisch nutzen. Also musste ein Schreibtisch her. Ich durfte ihn am Freitag abholen. Ein hübsches Ding hab ich da bei Ebay Kleinanzeigen gefunden. Direkt im Anschluss haben wir noch einen hübschen Beistelltisch abgeholt. Auch über Ebay Kleinanzeigen gefunden.

So nutze ich also aktuell jede freie Minute und lass mich bei Westwing, Home24, Ebay Kleinanzeigen und Zara Home inspirieren. Meine Güte, macht das Spaß! Weniger spaßig für den Geldbeutel. Aber was soll ich sagen. Wir wollten das so. Mit dem Haus. Und zwei Grundstücken. Und xxxqm Wohnfläche. Vieles darf ja auch nach und nach einziehen. Ok, Manches. Ein paar Dinge. Wenige Ausnahmen. Eigentlich will ja ich schon jeden Raum befüllen. Und eigentlich will ich auch überall Lampen hängen haben. Nicht so wie hier in der Wohnung.

Wir haben auch nach neun Jahren noch keine Schlafzimmerlampe. Und keine Lampe in Flur und Klo. Das wird uns im Haus nicht passieren. Auf keinen Fall. Und um genau dafür Sorge zu tragen, trudeln nun (mehrmals) wöchentlich verschiedenste Pakete bei meinen Schwiegereltern ein. Im Hausmobilar-Zwischenlager. Mir ist es schon ganz peinlich. Echt mal. Fast jeden Tag schicke ich einen Screenshot über geplante Ankunftszeiten des Lieferdienstes.

Meine liebe Schwiegermama versichert mir indes, dass es natürlich überhaupt kein Problem sei und sie wären ja da und sie hätten ja Platz. Ich will ihr Glauben schenken und doch bin ich froh, wenn ich die Pakete an die neue Adresse schicken kann. Etwas schade werde ich es vermutlich schon finden, wenn dieses akute Interiorfieber bald abklingt. Aber ich habe keine Sorge, dass ich es mit etwas Neuem ersetze. Ich habe da auch schon zwei Vermutungen.

Die erste hat mit Schokoladenpfeffer zu tun. Eh klar. Die zweite mit ungefähr 1000 qm reinem Gartengrundstück um unser Haus. Ein sehr ambitioniertes Projekt. Wir rechnen mit Fertigstellung 2063. Was auch immer es sein wird. Ich freue mich auf die Dinge, die da kommen.

Freuen tu ich mich auch auf unser Abendessen heute. Es gibt nämlich die Shootingreste von diesen unglaublich leckeren Möhren. Und dieser famosen Fetacreme. Die kann ich auch so löffeln. Oder einfach auf einem Stück warmem Baguette genießen. Oder einfach alles zusammen. Der Herzensmensch und ich essen sowas schon mal als Hauptmahlzeit. Das Ganze macht sich aber auch gut als Teil verschiedener Vorspeisen. Die Möhren werden hier zweimal gebacken. Das habe ich mal in einem Kochbuch aufgeschnappt und mache das seitdem mit den meisten Wurzelgemüsen, wenn ich sie im Ofen backe. Gefühlt potentieren sich die Röstaromen dadurch. Beim zweiten Schmorgang baden die Möhren in einem Honig-Butterbad. Das mögen sie. Sehr. Wir im Übrigen auch.

Habt es fein.
Eure Hannah

Gebackene Honig-Möhren mit Feta-Kräutercreme

Portionen 2 gute Esser

Zutaten
  

  • 6-8 große (bunte) Möhren
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Honig
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl

Für die Fetacreme

  • 100 g Fetakäse
  • 2 EL Frischkäse
  • 1 Handvoll glatte Petersilie
  • 1 Handvoll Basilikum
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer

Toppings und mehr

  • 2 EL Pinienkerne
  • geröstetes Brot zum Servieren

Anleitungen
 

  • Den Backofen auf 230 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Die Möhren putzen und schälen. Im Ganzen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Großzügig mit Olivenöl einreiben. Im vorgeheizten Ofen ca. 15 Minuten backen, bis sie gut angeröstet sind. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen.
  • Den Backofen auf 160 Grad herunterdrehen. Die Möhren, sobald sie etwas abgekühlt sind, längs in mundgerechte Stücke schneiden. Butterflöckchen drauf verteilen und mit Honig beträufeln, salzen und pfeffern. Nochmals 15-20 Minuten backen. Dabei einmal wenden.
  • In der Zwischenzeit die Fetacreme vorbereiten. Die Kräuter waschen und grob hacken. Den Feta in Stücke brechen und zusammen mit dem Frischkäse, einem Esslöffel Olivenöl und den Kräutern pürieren. Mit etwas Pfeffer und ggf. etwas Salz würzen.
  • Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten.
  • Sobald die Möhren fertig sind, das Blech aus dem Ofen nehmen, ein paar Minuten abkühlen lassen und auf Tellern verteilen. Jeweils einen großen Klecks Fetacreme darauf geben und mit Pinienkernen bestreuen. Das geröstete Brot mit Olivenöl bestreichen und dazu servieren.

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2 Kommentare

  1. Liebe Hannah,
    gestern haben wir die leckeren bunten Möhren mit der Basilikum-Fetacreme ausprobiert.
    Vielen Dank für die Idee, hat super gut geschmeckt und war schnell fertig.
    Eigentlich hatte ich mich in den letzten Jahren aus der Küche zurück gezogen ( keine Lust mehr zum Kochen), und m e i n Herzensmensch hat sich um unser leibliches Wohl gekümmert. Dein Food-Blog hat mich wieder neu inspiriert. Ich bin schon auf neue Rezepte gespannt :-))

    1. Ach Petra, mir geht das Herz auf 🙂
      Vielen lieben Dank – ich freue mich riesig, wenn ich dich inspiriere und
      dazu verleite, wieder mehr in der Küche zu stehen!

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