Burrata, Blutorange, Rote Beete – Caprese im Winter.

Ich bin ja ziemlich offen für Neues. Vor allem wenn es Essen geht. Ich probiere supergerne neue Gerichte aus, experimentiere mit Gewürzen und Zutaten, backe gerne Kuchen, die ich sonst noch nirgendwo gegessen habe und lasse mich für jegliche „neuen“ Obst- und Gemüsesorten begeistern. Ob mir das Ganze dann hinterher schmeckt, lassen wir mal so dahingestellt. Wobei mich der liebe Herr Ottolenghi (ja, der Name wird noch sehr, sehr oft auf meinem Blog erwähnt werden) wirklich schon unzählige Male mit abgefahrenen Geschmackskompositionen überzeugt hat. Daher lautet mein Credo: Geht nicht, gibt’s nicht! Erst ausprobieren, dann meckern oder bestenfalls im Geschmackshimmel schweben! Und sind wir doch mal ehrlich, es gibt tatsächlich ein paar Duos, die vielleicht komisch zusammen aussehen, aber sobald man sie in Kombination isst, sofort weiß, dass diese beiden zusammen gehören: Blauschimmelkäse und Birne zum Beispiel, wobei diese beiden gemeinsam mit Vanille ein noch besseres Trio bilden. Oder Kartoffeln und Salbei. Oder Ziegenkäse und Thymian. Meersalz und Schokolade hat mich auch komplett überzeugt.

Oder eben Blutorangen und rote Beete. Ich muss zugeben, die Skepsis war bei diese Kombination erstmal sehr, sehr dominant. Hätte das Gericht als Ganzes nicht so wunderhübsch ausgesehen, hätte ich es vielleicht auch nicht versucht, aber ich konnte einfach nicht widerstehen und wollte die tollen Farben einfach vor der Linse haben. Als dann am Wochenende der Besuch meiner Familie bevorstand und sowohl meine Mama als auch noch jeweils einen Burrata im Kühlschrank hatten, der verputzt werden musste, dachte ich mal wieder: no risk, no fun. Und kurzerhand landeten am Samstag auf dem Markt zwei große Knollen rote Beete und wunderschöne kleine Blutorangen im Körbchen.

Schon die Zubereitung hat total Spaß gemacht, da hier wirklich die Augen mitessen. Die harte Probe kam dann als sieben sehr anspruchsvolle Esser um den Tisch saßen und die ersten Happen in den Mündern verschwanden. Und dann kam nur noch Oooh und Aaaah und Mmhh, lecker! Und was soll ich sagen: der Test war bestanden und ich habe eine weitere tolle Kombination im Repertoire.
Da der Frühling allerdings schon kräftig lauert und es sich hierbei um sehr saisonale Zutaten handelt, einfach noch ganz schnell ausprobieren und im nächsten Winter dann schon voller Vorfreude darauf warten.

Habt es fein.
Eure Hannah


Für 2 gute Esser als Hauptspeise (oder für 4 als Vorspeise)

1 große Knolle rote Beete (oder bereits fertiggegarte rote Beete verwenden)
2 Blutorangen
1 Kugel Burrata
1 Handvoll Pinienkerne
10-15 Blättchen Basilikum
3 EL Balsamico Bianco
1 TL Orangenessig (optional)
2 EL Olivenöl
1 TL Honig
Salz
Pfeffer

Die rote Beete waschen und in leicht kochendem Wasser 45-60 Minuten garen. Mit einer Gabel testen ob sie innen weich ist (wie bei Kartoffeln). Danach kurz abkühlen lassen und dann mit Handschuhen (!) schälen. Die rote Beete je nach Größe vierteln oder halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Die Blutorangen rundum schälen und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten und zum Abkühlen beiseite stellen. Basilikumblättchen waschen und ebenfalls beiseite stellen. Auf einer großen Platte nun die rote Beete und die Blutorangen kreisförmig (oder wie man es eben mag) anrichten. Den Burrata in kleine Stücke zupfen und darauf verteilen. Alle Zutaten für die Vinaigrette gut verrühren und über das Ganze träufeln. Mit Pinienkernen bestreuen und Basilikumblättchen garnieren. Wer mag, kann noch ein paar schwarze Pfefferkörner im Mörser grob zerkleinern und ebenfalls darüber streuen.

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