Am Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Seit ich denken kann, verzichte ich jedes Jahr bis Ostern auf Süßigkeiten. Und jedes Jahr artet der Ostersonntag in ein zuckerkomatöses Desaster aus. Denn: Hannah + Lindt-Ostereier. Das ist die große Liebe. Das möchte ich in diesem Jahr nicht. Also Lindt-Schokoeier natürlich schon. Aber kein zuckerkomatöses Desaster. Und da der Herzensmensch und ich sowieso sehr selten nur Süßis zuhause haben, ist das irgendwie auch kein richtiger Verzicht. Das habe ich in den letzten Jahren nur nicht kapiert. Jedenfalls möchte ich die Zeit dennoch nutzen, um ein wenig Verzicht zu üben. Schaden tut es bekanntlich nicht.
Ich dachte zunächst an Kaffee. Seit dem Besitz einer Siebträgermaschine sind wir einem gutem Espresso, Motive im Milchschaum und dem ganzen Pipapo ziemlich verfallen. Ich konnte bereits davor schlechten Kaffee nur mit viel Disziplin herunterwürgen. Mittlerweile geht auch das nicht mehr. Dann trinke ich schlichtweg nicht leer. Isso. Jedenfalls musste ich Kaffee dann doch obligatorisch ausschließen. Aktuell kann ich auf dieses Ritual mit dem Herzensmenschen nicht verzichten. No way. Ich lasse aber den ersten Espresso am Morgen weg. Der macht mich nur wuschig.
Mir ist dann fastentechnisch irgendwie auch nichts mehr eingefallen, um ehrlich zu sein. Fleisch? Esse ich eh nicht. Alkohol? Trinke ich seit Anfang des Jahres nur in sehr wenigen Ausnahmefällen. Im Übrigen klingt das jetzt perfekter als es ist. Jedenfalls landete ich wieder da, wo ich im letzten Jahr auch gelandet bin. Bei dem soften Zeugs. Bei meinem Mindset. Bei den Gedanken, die im Laufe eines Tages aus meinem Kopf heraussprudeln. Und beschließe: 7,5 Wochen ohne schlechte Gedanken. Im letzten Jahr musste ich feststellen: DAS ist wahrer Verzicht für mich. Da komme ich ordentlich ins Schwitzen. Denn obwohl ich so viel weiter mit mir selbst bin, als ich es vermutlich je war, die Gedanken, die ich mir selbst widme, sind nicht immer nett. Nee. Die sind oft immer noch sehr garstig.
Also fokussiere ich mich nun täglich sehr stark auf positive Gedanken. Die negativen Gedanken einfach an ihren Ursprung zurückgeben. Dorthin zurückgeben, von wo sie gekommen sind. Das sagt eine meiner liebsten Yogalehrerinnen in einer ganz tollen Stunde. Und ich finde es einen sehr schönen Ansatz. Nur, um das klarzustellen: es geht hier hauptsächlich um die Gedanken mir selbst gegenüber. Aber vielleicht hilft es, bei unserem großen Weltschmerz aktuell, ein bisschen liebevoller mit sich selbst zu sein. Mit unseren Mitmenschen. Mit unserer Umwelt.
Und natürlich gehört dazu auch, sich gut zu nähren. Um hier mal auf das Bananenbrot zu kommen. Ganz große Bananenbrotliebe herrscht gerade wieder bei mir. Die Liebe kommt und geht in Wellen. Mal mache ich monatelang keines. Dann wieder kaufe ich extraviele Bananen, lasse welche liegen, bis sie mehr als unappetitlich aussehen und backe wunderbarstes Bananenbrot. Schneide es in Scheiben und friere diese ein. So gibt es immer genügend Freufreus im Tiefkühler. Ich habe hier und hier schon ein Bananenbrot vorgestellt. Dieses Mal habe ich Haselnüsse und sehr viel Zimt rein. Und es schmeckt fantastisch. Locker und luftig, aber ebenfalls supersaftig. Falls ihr also Lust habt, ein bisschen liebevoll zu euch zu sein, lege ich euch das Rezept wärmstens ans Herz.
Habt es fein. Und seid lieb zu euch.
Eure Hannah
Bananenbrot mit Haselnüssen und Zimt
Zutaten
- 3 kleine, sehr reife Bananen
- 2 Eier
- 100 ml Olivenöl
- 50 g Kokosöl
- 50 ml (pflanzliche) Milch
- 2 EL Ahornirup oder Honig (etw. mehr, wenn es süßer sein soll)
- 130 g Mehl
- 70 g gemahlene Haselnüsse
- 1/2 TL Natron
- 1 TL Backpulver
- 3 TL Zimt
- 1 TL Kokosblütenzucker
- 1 Prise Salz
- 1 Handvoll geröstete (ganze) Haselnüsse
Anleitungen
- Den Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine kleine Kastenform mit Backpapier auslegen.
- Die Banane schälen und mit einer Gabel zu einem Brei zerdrücken. Mit den Eiern, dem Öl, dem Süßungsmittel und 30 ml Milch gut verrühren.
- In einer weiteren Schüssel Mehl, gemahlene Haselnüsse, Backpulver, Natron und Salz vermischen. Die ganzen Haselnüsse grob hacken. Zuerst die Mehlmischung zu der Bananenmischung geben und kurz (!) verrühren. Dann die gehackten Haselnüsse unterheben.
- In einer kleinen Schüssel Zimt, Kokosblütenzucker und die restliche Milch verrühren.
- Nun die Hälfte des Teiges in die Kastenform füllen. Darauf die Zimtmischung verteilen und mit einer Gabel leicht unterziehen. Dann den restlichen Teig daraufgeben.
- Im vorgeheizten Ofen ca. 50-55 Minuten backen. Stäbchenprobe machen. Das Brot aus dem Ofen holen und lauwarm mit Nussbutter bestrichen genießen.