Endlich ist er da. Der Frühling. Und wie. Er kam ganz schön wuchtig ums Eck und hat den Regen mal ganz schön im Regen stehen lassen. Vergangenes Wochenende hat sich angefühlt wie Juni, schlappe 23 Grad hatten wir in Stuttgart. Ich bin das erste Mal in kurzer Kleidung joggen gegangen und hab mir danach in der Sonne auf der Terasse die Nägel lackiert – auch in kurzer Kleidung. Herrlich. Noch herrlicher finde ich die Tatsache, dass der Frühling nie mit leeren Händen kommt sondern uns eine tolle Vielfalt an heimischen Kräutern und Gemüsen. Und Bärlauch und Spargel liefern sich an den Marktständen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am besten beides einpacken und kombinieren. Zum Beispiel Bärlauch-Gnocchi mit Spargelsalat. Eventuell liefere ich euch ja dafür ein Rezept.
Heute geht es aber um einen ganz anderen Frühlingskandidaten, der so manches Herz höher schlagen lässt. Meines zumindest. Rhabarber. Ein Wahnsinnsding. So unvergleichbar, nicht nur im Geschmack sondern auch in der Optik. Wer würde auf die Idee kommen, dass man aus diesen dicken und unhandlichen Stängeln so viele tolle Sache zaubern kann. Leider ist die Rhabarberzeit immer viel zu schnell vorbei um alles Mögliche damit auszuprobieren. Deshalb am besten direkt anfangen, am besten mit diesem Crumble. Er ist nämlich nicht nur oberlecker sondern besteht mal wieder nur aus gesunden Zutaten. Ich süße ja sehr gerne mit Honig, habe hier aber Kokosblütenzucker verwendet und muss sagen, es passt außerordentlich gut. Der leicht nussige Geschmack des Zuckers lässt wunderbar mit den Mandeln und Haferflocken kombinieren. Ein ganz tolles Sonntagabenddessert. Oder auch an jedem anderen Tag.
Bei uns ist allerdings der Sonntagabend traditionell verbunden mit einem leckeren Dessert. Wenn ich dann ganz freudig verkünde, dass ich heute mal wieder ein richtig gesundes Dessert für uns habe, bemerke ich natürlich sofort das minimale Augenbrauenzucken beim Herzensmenschen. Manchmal schmeckts ihm dann richtig gut, manchmal ganz gut. Aber bei diesem Crumble wurden tatsächlich die Lobeshymnen von links an mich herangesungen. Test bestanden! Perfekt schmeckt der Crumble übrigens lauwarm mit etwas ungesüßter geschlagener Sahne. Die gabs zumindest bei uns dazu. Wer es komplett vegan haben möchte, schlägt einfach etwas Kokoscreme auf, das stelle ich mir auch toll dazu vor.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für eine kleine Auflaufform (ich: Tarteform, 23 cm Durchmesser)
5-6 Stangen Rhabarber
1-2 EL Kokosblütenzucker
1 TL Zimt
Für die Streusel
4 EL Haferflocken
4 EL gem. ungeschälte Mandeln (ich: Erdmandeln)
2 EL gehackte Mandeln
2 EL Kokosöl
1-2 EL Kokosblütenzucker
½ TL Zimt
Den Ofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Den Rhabarber putzen und in kleine Stücke schneiden. In einer Auflaufform verteilen. Zimt und Kokosblütenzucker darüber streuen. Alles gut vermengen.
Für die Streusel das Kokosöl leicht erwärmen, damit es flüssig wird. Die trockenen Zutaten vermischen und das Kokosöl unterrühren. Alles mit den Händen zu Streuseln kneten. Die Streusel auf dem Rhabarber verteilen. Im vorgeheizten Ofen ca. 20-25 Minuten backen. Am besten lauwarm mit geschlagener Sahne genießen.