Hirse-Quinoa-Pancakes mit Fruchtkompott – Nervenfutter Teil 3.

Same, same, but different. So schön sagt man das doch manchmal. Wenn etwas sich wiederholt, aber irgendwie doch anders ist. Kann ich nun auch ein Lied von singen. Wer errät es? Ok, zugegeben, ihr müsst hier dann doch schon ziemlich lange mitlesen, wenn ihr es erraten wollt. Ich kann euch auf die Sprünge helfen und euch „Nervenfutter Teil 2“ zum Lesen geben. Dann wisst ihr, worum es geht. Und nein, es geht hier nicht nur um die Pancakes. Das wäre ja zu schön. Selbstverständlich habe ich die extra für heute ausgewählt. Passenderweise. Wenn schon „the same Shit“, dann bitte konsequent.

Und das bin ich dieser Tage. Konsequent ruhig, um genau zu sein. Konsequent ist nämlich auch mein lästiger Zwischenrippennerv. Rechtsseitig. Konsequent schmerzhaft, um genau zu sein. Der Übeltäter ist zurück. Mit voller Wucht schlug er vor zwei Wochen erneut zu. Meine Güte, wie wollte ich es anfangs nicht wahrhaben. Saß mit meiner Mutter beim Friseur: „Komische Schmerzen hab ich rechts unten am Rippenbogen, Mama. Das sticht und zieht ziemlich.“ Meine Mutter riss daraufhin ihren Kopf so schnell zu mir rüber, dass die Schere um ein Haar (haha, Wortwitz!) ins Auge ging: „Du meine Güte, das ist der Nerv!“ „Quatsch. Ich bin beim Yin Yoga zu sehr in die seitliche Dehnung und hab mir da was verspannt.“ Ich rollte mit den Augen. „Warum sollte das der Nerv sein?!“ Ja genau: WARUM sollte das der Nerv sein?

Tja, die Antwort kannte ich eigentlich bereits. Trotzdem sind nochmal zwei Tage vergangen, bis ich mir tatsächlich eingestehen konnte, dass es wirklich wieder ER war. Mein Endgegner von 2019. Der, dem ich geschworen hatte, dass das nicht gut enden wird mit ihm. Nach besagten zwei Tagen, an denen die Schmerzen immer schlimmer wurden, kapitulierte ich und sah endgültig ein, wer da unter meiner Rippe hockte und Löcher in mich bohrte. Die Frage nach dem Warum konnte ich mir zwischenzeitlich beantworten. Wir sind ja reflektiert und so. Sinn macht es trotzdem keinen. Der Trigger, der den Nerv dieses Mal schlimm wütend machte, sitzt nämlich ganz tief im Unterbewusstsein. Dort, wo ich gar nicht hinkomme.

Ich bin also nicht schuld. Dieses Mal nicht. Dieses Mal gibt es kein: Hannah, es war alles zu viel. Hannah, du machst zu viel Sport. Hannah, du arbeitest zu viel. Nix da. Dieses Mal gibt es nur: Mimimimimimi. Und zwar vom Allerfeinsten. Ungerecht find das nämlich. Total ungerecht. Aber, wie wir alle wissen, die ganz große Jammerei hat noch niemandem was gebracht. Und so gab ich nach relativ kurzer Zeit des „Mimimimimi“ auf. Hab nach kurzem aber heftigem Widerstand nur noch brav genickt, als die Ärztin mich bis auf Weiteres aus dem Verkehr gezogen hat.

Und lerne nun das Einmaleins der entzündungshemmendsten Nahrungsmittel und Heilkräuter nochmal von vorn. Auswendig. In alphabetischer Reihenfolge. Vorwärts und rückwärts. Ist ja nicht so, dass ich mich nicht gerne mit Nahrungsmitteln beschäftige. Und mit Heilkräutern. Und so essen wir viele Schwarzwurzeln, Erbsen und Süßkartoffeln. Und ich sitz auf der Couch, wähle jeden Tag mehrmals aus den verschiedensten Schmerzmitteln aus (ihr merkt, ich suche immer noch das Zaubermittel), trinke brav täglich meine Dosis Magnesium, ergänze mit Wob-Enzym und pflanzlichem Rosenwurz (für die mentale Geschichte, damit wenigstens das Hirn stabil bleibt) und wechsele zwischen kühlenden Quark-Zimt-Wickeln, bei denen ich immer aufpassen muss, das nicht die Hälfte der Schicht in meinem Mund verschwindet, und wärmenden Johanniskrautwickeln.

Viel hilft dann halt doch manchmal viel. Der Herzensmensch schwirrt um mich herum, wenn er im Homeoffice arbeitet und ist stolz wie Bolle, dass sein Mädchen brav auf der Couch sitzt und nicht wie sonst zwischen Raum und Zeit umherflattert. Bezeichnend ist nur, dass er immer automatisch in die Küche läuft, wenn er von oben runterkommt und mit mir reden will. Und völlig verwundert ist, dass ich ausnahmsweise nicht dort sondern auf dem Sofa zu finden bin. Das begreift er noch nicht so ganz. Er versteht auch nicht, dass ich nicht fernsehen sondern immer nur lesen mag. Ich dagegen verstehe nicht, wie man die Welt des Fernsehens der Welt der Bücher vorziehen kann.

Aber gut, dass sind die internen Dilemmas bei uns. Sonst sind wir uns meist einig. Außer das K-Wort. Die frische Kurkumawurzel, die aktuell täglich in meiner „goldenen Milch“ landet, treibt ihn in den Wahnsinn, weil alles in der Küche orange gefärbt ist. Das bringt ihn manchmal zum Fluchen. Ist aber auch schnell wieder vorbei.

So, und weil ihr nun die ganze Geschichte kennt, wisst ihr auch, warum es heute Pancakes gibt. Genau, weil Pancakes in manchen Situationen den Tag retten. Und weil das Rezept sowieso so ungemein lecker ist, dass ich es euch nicht vorenthalten möchte. Ursprünglich hatte ich Hirse und Quinoa über Nacht eingeweicht, weil ich mir einen Frischkornbrei zum Frühstück machen wollte. Morgens war die Lust aber wieder verschwunden und ich dachte, wir versuchen einfach, Pancakes daraus zu machen. Was soll ich sagen?  Eigentlich trifft an der Stelle wirklich nur ein Wort ins Schwarze: Geil!

Habt es fein.
Eure Hannah

Für zwei Pancake-Liebhaber (oder ca. 10-12 Pancakes)

Für die Pancakes
50 g Hirse (ganzes Korn)
50 g Quinoa
40 g Haferflocken
70 g Kokosraspel
1 Ei
2 EL Olivenöl
250 ml (Hafer-)Milch
1 TL Zitronenabrieb
½ TL Zimt
1 Prise Salz
Etw. Olivenöl zum Backen

Für das Fruchtkompott
1 Banane
1 Orange
1 Passionsfrucht

Toppings
Kokosjoghurt
Ahornsirup

Für die Pancakes die Hirse und die Quinoa über Nacht in reichlich Wasser einweichen.
Am nächsten Morgen das Wasser abschütten, die Körner nochmals durchspülen und in einen Standmixer geben. Die restlichen Zutaten für die Pancakes hinzugeben und alles auf höchster Stufe gut durchmixen, so dass ein sämiger Teig entsteht.
Den Ofen auf 120 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Für das Fruchtkompott die Orange filetieren und in kleine Würfel schneiden. Die Banane schälen und in Scheiben schneiden. Beides in eine Schüssel geben. Das Mark der Passionsfruch herauskratzen, dazugeben und alles vorsichtig vermengen. Kokosjoghurt ebenfalls in eine Schale geben. Ahornsirup in ein Kännchen füllen.
Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und zwei Esslöffel Teig hineingeben. Mit dem Löffelrücken kreisrund verstreichen, so dass ein Kreis mit ca. 10cm Durchmesser entsteht. 2-3 Minuten backen, bis an der Oberfläche kleine Bläschen zu sehen sind. Dann wenden und nochmals 2-3 Minuten backen. Den Pancake auf einen Teller geben, mit einem anderen Teller bedecken und im Ofen warmhalten. So verfahren, bis aller Teig aufgebraucht ist.
Die Pancakes zu einem Turm stapeln und mit Fruchtkompott, Joghurt und Ahornsirup warm servieren.

Tipp: Die Pancakes können gut eingefroren werden. Dafür jeweils eine Lage Butterbrotpapier zwischen die Pancakes legen und in einen Gefrierbeutel geben. Die aufgetauten Pancakes nochmals kurz in der heißen Pfanne warmmachen.  

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