In Stuttgart hat im Frühjahr ein ganz tolles Deli seine Pforten eröffnet. Neben diversem Hipsterfood, wie der Acaibowl oder der Acovadostulle, gibt es dort megaleckeres Eis aus guten Zutaten, Kokoswasser und ganz tolle Salate. Das ist aber noch nicht alles. Es gibt auch immer ein ganz bestimmtes Thema um das sich dann innerhalb eines bestimmten Zeitraums alles dreht. Spargel war so ein Thema. Da gab es dann Spargelsuppe, Salat mit Spargel etc. Als ich letztens mit einer Freundin da war, war das Thema Wassermelone. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was es alles gab, ich hatte nur Augen für die hausgemachte Wassermelonenlimonade. Mann, war die lecker! Erfrischend und wahrsinnig geschmacksintensiv. Das muss man der guten Wassermelone ja lassen. Ist sie richtig reif, hat sie einen unglaublich tollen Geschmack.
Ich mochte Wassermelone schon immer, habe aber oftmals nicht wirklich reife Exemplare zwischen die Zähne bekommen. Und mal ehrlich, dann schmeckt so doch tatsächlich einfach nur nach Wasser mit etwas Geschmack und Farbe. Bäh. Lange Zeit gabs deshalb keine Wassermelone mehr. Bis vorletzten Sommer. Wie gut, dass wir unseren tollen Obsthändler auf dem Wochenmarkt gefunden haben. Der hat mit Abstand die besten Wassermelonen, die ich jemals in Deutschland gegessen habe. Da kann man gar nicht mehr klar denken, wenn man in dieses saftige Stück reinbeißt. Und so hat ehrlich gesagt auch die Limo im Deli geschmeckt – wie wenn man in ein Stück Melone vom Marktstand reinbeißt. Herrlich. Nachdem ich nun also zu meiner Melonenliebe zurückgefunden habe und aktuell die beste Zeit für geschmacksintensive Prachtexemplare vom Wochenmarkt ist, musste ich unbedingt endlich mal den schon so oft beäugten Salat aus Wassermelone, Feta und Basilikum versuchen. Gesagt, getan.
An einem Wochenende war ich bei meinen Eltern zu Besuch und wir wollten Samstagabend schön gemeinsam kochen. Nachdem ich morgens auf dem Markt schon ein riesengroßes, frisches Stück Melone für die kommende Woche besorgt hatte, habe ich den noch im Kühlschrank liegenden Rest vom letzten Marktbesuch mit zu meinen Eltern genommen. Meine Mutter hat nun auch ihre Sammlung um mein absolutes Lieblingskochbuch von Ottolenghi erweitert und es war klar, wir kochen auf jeden Fall etwas daraus. Nur was?! Nachdem wir uns ewig nicht entscheiden konnten, haben wir die ganze Sache abgekürzt und eben drei verschiedene Dinge gemacht. Darunter fiel dann auch der besagte Salat aus Wassermelone und Feta, denn auch hier hat der liebe Herr Ottolenghi ein anregendes Rezept in seinem Repertoire. Im Übrigen kann man davon ausgehen, dass der gute Mensch zu jeglichen, auf den ersten Blick etwas abgefahrenen Kombinationen, irgendwo ein Rezept rumschwirren hat. Er nimmt für den Salat Basilikum. Ich habe auch schon von der Kombination mit Minze gehört. Kann ich mir auch gut vorstellen und wird noch ausprobiert.
Da meine Eltern dieses Jahr in jeglicher Ernte, auch der Basilikumernte, ertrinken, haben wir Basilikum verwendet. Ach Mensch ja, was soll ich sagen?! Irgendwie haut sie einen um. Diese Geschmacksexplosion. Es ist die Vollendung schlechthin. Der Salat ist mein neuer Grillbegleiter Nummer Eins. Mein Sommersalatmärchen. Mein Komplimenteeinheimser. Unendlich gut. Bitte, bitte ausprobieren. Aber nur mit ganz, ganz reifer Wassermelone, gell?!
Habt es fein.
Eure Hannah
Für zwei gute Esser
1 großes Stück sehr reife Wassermelone
100 g Fetakäse
1 Handvoll Pinienkerne
1 kleine Schalotte (ich: kleine rote Zwiebel)
1 Handvoll Basilikumblätter
Olivenöl
Salz
Die Wassermelone von der Schale befreien und in mundgerechte Stücke schneiden. Auf einer Platte anrichten. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett hellbraun rösten. Beiseite stellen und kurz auskühlen lassen. Den Fetakäse über die Wassermelone bröckeln. Die Schalotte in feine Ringe schneiden und darauf verteilen. Die Basilikumblättchen je nach Größe etwas kleiner zupfen und mit Wassermelone, Feta und Zwiebel vorsichtig vermischen. Nun mit etwas Olivenöl beträufeln und (nicht zu viel) salzen. Zuletzt die Pinienkerne darüber streuen.
Der Salat schmeckt am besten leicht gekühlt.
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