Man kann das Leben ja immer so und so sehen. So sitze ich hier in meiner Quasi-Quarantäne und habe endlich mal wieder die Zeit und die Muse, einen Blogpost zu schreiben. Na gut, die Bilder sind vom letzten Jahr, das Geschreibsel aber von heute. Also gilt es. Nachdem alle Welt aufgrund von C ausgeknockt ist, erwischt mich doch lieber eine Angina und – ich dachte, ich falle vom Stuhl in der Arztpraxis – das Pfeifferische Drüsenfieber. Tolle Wurst. Da durch Tröpfchenübertragung ansteckend, bin ich also in Quasi-Quaratäne.
Der Herzensmensch ist vier Tage geschäftlich unterwegs und am Anfang ich so:“ …mimimimimi…“ Um dann relativ schnell (mal wieder) festzustellen, dass mit dem Herzensmenschen rumhängen natürlich eh das Tollste ist, ich aber auch sehr gut und sehr gerne mit mir selber rumhänge. Und das tue ich heute den vierten Tag in Folge. Und mag es sehr. Da dieses Drüsenfieber sowieso zu einem anderen Rhythmus verleitet, da Dauermüdigkeit, Dauerkopfschmerzen und so, muss ich ziemlich oft einfach schlafen. Und irgendwie geht das am besten, wenn man alleine ist. Und niemand was von einem will.
Ok, ganz alleine bin ich nicht. Ich habe ja unsere zwei Minkis um mich herum. Aber da Katzen im Allgemeinen bekanntlich bis zu 16 Stunden am Tag schlafen, haben die beiden kein Problem damit, wenn ich, gerade noch am Wäsche aufhängen, plötzlich viel zu schlapp dafür bin, alles unterbreche und prinzipiell noch neben dem Wäscheständer ein Schläfchen halte. Ich bekomme dafür eher eine noch größere Form der Zuneigung und beide unterbrechen ihre Spielchen und legen sich einfach direkt zu mir hin. Wer kennt’s?! Grundsätzlich finden sie diesen komischen Ausnahmezustand im Hause Schokoladenpfeffer eher ziemlich cool.
Weil Hanni sie völlig außerhalb des eigentlichen Rhythmus füttert. Und völlig außerhalb des eigentlichen Rhythmus rauslässt. Und wieder reinlässt. Da sie aktuell im halbstarken Alter sind und – wie fast alle Katzen – Routinen lieben, macht sie dieses außerhalb der Routine leben gerade ziemlich übermütig. Klar wird da das absolute Highlight – sie dürfen ins Schlafzimmer – jede Nacht selbstbewusst eingefordert. Im Übrigen bin ich froh, dass der Herzensmensch meine Blogposts nur sehr, sehr selten liest.
Wie auch immer. Ich hatte also trotz großer Vermissung und nerviger und obendrein völlig überflüssiger Krankheiten und Wehwehchen eine gute Zeit. Und vor allem: eine stille Zeit. Mir ist heute Morgen aufgefallen, nicht einmal Musik gehört zu haben. Podcast wurde es sage und schreibe ein einziger. Und Downtown Abbey musste ich gestern Abend nach 30 Minuten wieder ausschalten. Das war dann doch etwas unerträglich nach so viel Stille. Hauptsächlich habe ich geschlafen, oder, wenn das Kopfweh es zuließ, gelesen und/oder vor mich hingeguckt.
Grundgütiger! Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einfach so vor mich hingeguckt habe. Und wie das so ist, wenn die Stille da ist. Erst ist es laut im Kopf. Meist zumindest. Bei mir zumindest. Und dann wird es langsam immer stiller. Und wenn es dann still ist, dann kann man plötzlich die leisen Stimmchen ganz tief in sich hören. Was sind die froh, dass sie endlich mal wieder gehört werden. Und mit ihren leisen Stimmchen flüstern sie einem die eine oder andere Erkenntnis zu. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr. „Das andere Mal“ soll im Übrigen nicht wieder zwei Monate dauern. An der Stelle möchte ich mich noch ganz arg für die lieben Nachrichten, die immer wieder eintrudeln bedanken. Ich weiß eure Geduld und eure Lesetreue sehr zu schätzen.
Und weil heute der 1. Mai ist und mein Lieblingsmonat beginnt und ein neuer Blogpost erscheint und der Mai sowieso toll ist und alles neu macht und so, feiern wir das doch mit einem ultraeinfachen, aber umso leckeren Rezept für Vanillepudding. Schnappt euch die Löffel und löffelt um die Wette, der wird nämlich sofort ratzeputze weggelöffelt sein. Ich mache mein geliebtes Rhabarberhimbeerkompott dazu. Es passen aber natürlich auch Erdbeeren oder Blaubeeren oder Kirschen oder Himbeeren pur.
Habt es fein.
Eure Hannah
Vanillepudding mit Rhabarberkompott
Zutaten
Für den Pudding
- 400 ml Milch
- 2 Eigelb (sehr frisch)
- 40 g Zucker
- 10 g Vanillezucker
- 1 Vanilleschote
- 30 g Maisstärke
Für das Rhabarber-Himbeerkompott
- 200 g Rhabarber
- 150 g (TK-)Himbeeren
- Saft von einer Orange
- 2 EL Honig oder Ahornsirup
Anleitungen
Für den Pudding
- Milch mit dem Mark der Vanilleschote und der ausgekratzten Vanilleschote in einen Topf geben und aufkochen. Vom Herd nehmen und (wenn Zeit da ist, bis zu 8 Stunden) ziehen lassen. Vanilleschote entfernen.
- Die Eigelbe mit dem Zucker und dem Vanillezucker hell-cremig rühren (das dauert ca. 2 MInuten). Die Stärke mit etwas kalter Milch glattrühren und gut unter die Ei-Zuckermischung rühren.
- Die Milch erneut zum Kochen bringen. Von der Platte nehmen und sehr langsam in dünnem Strahl zu der Eiermischung gießen, so dass die Mischung nicht stockt. Dabei ständig rühren.
- Alles zurück in den Topf geben und bei mittlerer Hitze und ständigem Rühren solange erhitzen, bis die Masse eindickt und der Pudding Blasen bildet.
- Den Pudding in Portionsschälchen füllen und bis zum Servieren kaltstellen.
Für das Rhabarber-Himbeerkompott
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Rhabarber waschen und ggf. schälen. Schräg in 1-2 cm dicke Stücke schneiden. Die Himbeeren ebenfalls waschen. Beides in eine Auflaufform geben. Orangensaft und Honig dazugeben und unterrühren.
- Die Auflaufform mit Alufolie bedecken und 35-45 Minuten im Ofen backen. Herausnehmen und abkühlen lassen.
- Das Kompott zum Pudding servieren und ggf. mit gerösteten gehackten Mandeln bestreuen.