Schwarzbohneneintopf mit Kürbis und Knusperpolenta – Zwei Seiten.

Ich habe letztens vom Glück im Unglück geschrieben. Um die Kürbisnocken ging es da. Und wie aus dem missglückten Gnocchiteig die wunderbaren Nocken wurden, die uns seitdem schon mehrfach glücklich gemacht haben. Seitdem achte ich, warum auch immer, fast täglich auf solche Glück-Unglück-Situationen. Und siehe da, ganz schön oft wird man damit konfrontiert. Meist geht das dann: „Das und das wäre anders gelaufen, wenn das und das nicht passiert wäre.“ Oder so ähnlich. Aus eher unschön verlaufenen Situationen, kann man doch plötzlich einen viel größeren Wert ziehen und manchmal ist dann alles gut. Oder manchmal relativiert sich dadurch das kleine Unglück.

Ich mag das. Das hat auch viel mit Positivdenken zu tun. Mit einem positiven Mindset. Den Kopf trainieren, dass nicht alles doof ist. Sondern dann vielleicht vieles doof ist, aber noch mehr ist gut. Ich finde das für die eigene Sichtweise, die eigene Denkweise und den eigenen Umgang mit Situationen sehr wichtig. Das klappt natürlich nicht immer. Ich schreibe den Blogpost gerade auf der Couch. Nach wie vor in einer nicht sehr bequem aussehenden, aber schmerzfreien Position.

Wer den vorletzten Blogpost gelesen hat, weiß von was ich spreche. Nur dass sich die eigentlich vermutete Muskelzerrung leider zwischenzeitlich wieder als üble Nervenentzündung zwischen den Rippen herausstellte. Die dritte innerhalb von einem Jahr. Und ich habe seit drei Wochen täglich Schmerzen wie ein Tier. Bislang wurden sie nicht besser. Vor drei Tagen war ich beim Orthopäden. Zwei blockierte Rippengelenke, die er unterlautem Krachen wieder in die richtige Ordnung geschoben hat, waren wohl die Übeltäter. Wo auch immer die herkamen. Fragt mich nicht. Tja, verständlich, dass der Nerv das nicht mag, da dauerhaft eingeklemmt zu sein. Sorry, Nerv!

Leider ist auch heute der Nerv noch ziemlich beleidigt und ich würde mich am liebsten nur kriechend fortbewegen, weshalb ich morgen direkt nochmal hingehe. Doppelt hält besser. Ich will jetzt auch gar nicht jammern. So ist das nun mal gerade. Da muss ich durch und brauche Geduld. Vielleicht brauche ich auch ab und an solche Dämpfer, damit ich meinem Körper wieder etwas Ruhe schenke und er nicht fast jeden Tag mit mir yogieren, pilatieren, joggieren oder was auch immer muss. Ich werde es nicht herausfinden. Viel wichtiger ist, und darauf möchte ich eigentlich hinaus, dass ich trotzdem gerade eine sehr glückliche Hannah bin. Ich habe zwar von morgens bis abends Schmerzen like hell, kann nur auf der linken Seite schlafen, was zunehmend nervt, aber trotzdem bin ich happy.

Und ich glaube, das liegt auch daran, dass ich jeden Tag von zwei Seiten betrachte. Es gibt die gute und es gibt die schlechte Seite. Wenn ich abends gerade darüber nachdenke, was der Tag Schlechtes gebracht hat, ist das in der Regel nicht viel. Es ist nur der Schmerz, der mich begleitet hat und den ich gerne umbringen würde. Und dass ich diese Woche nicht ins Büro konnte. Ich konnte zwar von zuhause aus arbeiten, aber das mag ich nicht so. Ich hab lieber meine Kollegen um mich und flitze zu meinen Termine. Und dann war vielleicht noch schlecht, dass ich wiederholt nicht ins Pilates gehen konnte. Ich weiß nämlich jetzt schon, dass ich nach so vielen Wochen Zwangspause den Muskelkater meines Lebens haben werde, wenn ich wieder hingehe. Aber auch das ist ja nicht wirklich etwas Schlechtes.

Dahingehend gibt es jeden Tag soviel Gutes, dass passiert und dass ich aufzählen kann. Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelesen, wie in den letzten drei Wochen. Der Herzensmensch arbeitet dreimal die Woche im Homeoffice, so dass ich ihn auch jeden Tag um mich hatte. Unsere Hochzeitsbilder kamen von der lieben Nadine und ich schau sie jeden Tag an. Und dann habe ich noch eine ganz tolle Anfrage für ein neues Schokoladenpfeffer-Projekt bekommen. Wie eine Schneekönigin hab ich mich da gefreut.

Es ist noch nicht offiziell und es müssen noch ein paar Dinge geklärt werden, aber am 9.12. (und drum herum) wird auf jeden Fall mal wieder Action im Hause Schokoladenpfeffer angesagt sein. Seid gespannt. Und letztendlich überwiegt all das Gute jeden Tag die Schmerzen, ich muss mich nur darauf einlassen. Das geht mal besser und mal schlechter, aber man kann ja immer an sich arbeiten. Vielleicht könnt ihr euch auch ab und zu überlegen, was euer Tag euch alles Gutes geschenkt hat? Vor allem, wenn es ein blöder Tag war. Ganz zur Not hilft aber auch der Schwarzbohneneintopf. Hülsenfrüchte machen nämlich von Haus aus glücklich. Finde ich zumindest. Aber probiert es selbst.

Habt es fein (und gut).
Eure Hannah

Für zwei gute Esser

Für die Bohnen
200 g getrocknete schwarze Bohnen (12 Stunden eingeweicht, oder 1 Dose schwarze Bohnen)
4 Lorbeerblätter

Für den Eintopf
1 Stück Kürbis (ca. 250g, ich: Butternusskürbis)
2 EL Olivenöl
1 TL Meersalz
1 kleine Zwiebel
1 Stück Lauch (ca. 10 cm)
1 kleine Chilischote
2 EL getrockneter Oregano
1 kl. Bund Koriandergrün
½ TL gemahlener Kreuzkümmel
2 Möhren

Für die Knusperpolenta
1 Lorbeerblatt
60 g Polenta

Für die Avocacocreme
1 reife Avocado
½ Zitrone
Salz
Pfeffer

Wer getrocknete Bohnen verwendet, diese zusammen mit 800 ml Wasser und den Lorbeerblättern in einen Topf geben und ca. eine Stunde köcheln. Ansonsten die Bohnen aus der Dose in ein Sieb gießen und gut abtropfen lassen.
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Kürbis schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit etwas Olivenöl beträufeln und mit etwas Meersalz bestreuen. Im vorgeheizten Ofen ca. 25 Minuten rösten, bis der Kürbis weich ist. Zwischendurch wenden.
In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und fein würfeln. Den Lauch putzen und in schmale Ringe schneiden. Die Möhren schälen und ebenfalls würfeln. Das Koriandergrün waschen trockenschütteln und die Blättchen abzupfen. Die Stiele fein hacken. Die Chili waschen und ebenfalls fein hacken.
In einem großen Topf etwas Olivenöl erhitzen. Die Zwiebel darin ca. 5 Minuten anbraten, bis sie goldbraun ist. Die Chili sowie ½ TL Salz einrühren und weitere 3 Minuten braten. Oregano und Korianderstiele hinzufügen und nochmals 1 Minute braten. Dann den Kreuzkümmel, die Möhren, den Lauch sowie die Bohnen hinzufügen. Sollten hier die Bohnen aus der Dose verwendet werden, noch ca. 100 ml Wasser hinzugeben. Den Eintopf zum Kochen bringen, dann den Topf abdecken und die Flamme niedrig stellen. Ca. 20 Minuten köcheln lassen. Dann den Kürbis hinzufügen und nochmals 15 Minuten köcheln lassen. Wenn der Eintopf fertig ist, die Hälfte der Korianderblätter hinzufügen.
In der Zwischenzeit die Polenta nach Packungsanleitung zubereiten. Das Lorbeerblatt und etwas Meersalz dabei direkt hinzufügen. Die fertige Polenta etwa 8mm dick auf ein Brett streichen und auskühlen lassen. Sobald sie etwas abgekühlt ist, kann man das Brett auch in den Kühlschrank stellen. Den vom Kürbis vorgeheizten Backofen bei 200 Grad lassen. Die Polentamasse in Dreiecke schneiden. Ein Backbleck mit Backpapier auslegen und dieses ganz dünn mit Olivenöl bepinseln. Die Polentastücke darauflegen und ebenfalls dünn mit Öl bestreichen. Im Ofen für ca. 30 Minuten backen, bis die Dreiecke knusprig sind.
In der Zwischenzeit die Avocado aus der Schale lösen und mit einer Gabel zerdrücken. Den Saft der Zitrone auspressen und zusammen mit etwas Salz und Pfeffer unter die Avocado rühren.
Den Eintopf auf Schüsseln verteilen und mit etwas Koriandergrün garnieren. Mit der Knusperpolenta und der Avocadocreme servieren.

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