New York. Ich hätte mir wohl keinen besseren Ort vorstellen zu können um in ein neues Lebensjahrzehnt zu schlittern. 30. Ich mag die Zahl. Und ich fühle mich auch so. Wie 30 eben. Angekommen. Gesattelt. Glücklich. Und doch voller neuer Ideen, voller Tatendrang, inspiriert bis in die Haarwurzel. Träume, die gelebt werden wollen. Visionen, die auf den Weg gebracht werden wollen. Orte, die bereist werden wollen. Gerichte, die gekocht werden wollen. Ok, her mit den nächsten 30 Jahren um all diese Dinge anzugehen. Ich bin bereit.
Warum New York mich sofort in seinen Bann gezogen, mir den Atem geraubt und mich vor Food-Inspiration fast um den Verstand gebracht hat und warum ich es mag, 30 zu sein, erzähle ich euch ganz bald in einem separaten Blogpost. Dafür muss ich aber erstmal die Trillionen Bilder sortieren.
Heute geht es um etwas anderes. Heute geht es hier mal wieder um Kuchen. Aber nicht um irgendeinen Kuchen. Um ehrlich zu sein, ich verspreche euch hiermit das ganz große Kuchenglück. Zugegeben, alles Geschmacksache. Dennoch. Das ist Kuchenglück pur. Schmetterlinge im Kuchenbauch sozusagen. Und ich bin nach wie vor etwas fassungslos, dass ich 30 Jahre lang gewartet habe, mir dieses Träumchen zwischen die Zähne zu schieben. Zum Glück waren wir in New York. Hier schließt sich nämlich mal wieder der Kreis. Da ich wusste, dass am Muttertag (nachdem wir samstags aus NY zurückgekehrt sind) meine liebe Familie zum traditionellen Geburtstags-Muttertags-Spargelessen zu uns kommen würde und die Erwartungshaltung, was die von mir kredenzten Kuchen für die Kaffeetafel betrifft, nun ja, sagen wir mal, immer dezent hoch ist, lag ich in den New Yorker Nächten regelrecht wach und überlegte fieberhaft, was ich den backen würde. Ein Kuchen stand bereits fest, der andere allerdings noch so überhaupt nicht. Nicht mal im Ansatz.
Da New York allerdings rund um die Uhr die pure Inspirationsquelle für mich war, nahm ich mir vor, das auszunutzen und aus dem immensen Ideenrepertoire zu schöpfen, das diese Stadt zu bieten hat. Und dann lagen sie auch schon vor mir: im Eataly, einem italienischen Gourmet-Supermarkt am Madison Square Park, konnte man sich saftige kleine Mandelküchlein mit Ricotta zum Cappucchino bestellen. Mandeln. Ricotta. Zitronenabrieb. Zuckerkruste. Saftig. Nussig. Und das alles ohne Mehl. Hatte ich mir etwas in der Art nicht mal auf Pinterest gepint?! Doch hatte ich – wie ich später im Hotel rausfand. Das sollte es werden. Der perfekte Gegenpart zur Torta della Nonna mit Erdbeeren. Ich war natürlich etwas aufgeregt, da es ja auch für mich eine Premiere war. Nachdem die Gäste inklusive mir allerdings berauscht vor Mandel-Zucker-Glück am Tisch nur noch Aaaahhhs und Oooohhhs herausbrachten, war sofort klar, der muss auf den Blog. Ich hatte in weiser Voraussicht die doppelte Menge gemacht so dass wir einen Kuchen direkt aufessen konnten und ich noch einen in Peto für die Fotos hatte. Und was soll ich sagen: das Ding schmeckt heute noch besser – unglaublich! Also am besten eine Nacht durchziehen lassen.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für eine 26 cm Springform
180 g weiche Butter
150 g Zucker (ich: halb Kokosblütenzucker, halb Rohrohrzucker)
1 Vanilleschote
1 Biozitrone
6 Eier
360 g gemahlene Mandeln (ich: ungeschälte)
450 g Ricotta
140 g Puderzucker
2 Handvoll Mandelblättchen
Den Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform mit Backpapier auslegen, am Rand fetten und mit Mehl oder Grieß bestäuben.
Das Mark aus der Vanilleschote kratzen. Die Zitrone heiß abwaschen und die Schale fein abreiben. Butter und Zucker mit dem Handrührgerät cremig rühren. Die Eier trennen. Eigelb, Vanille und Zitronenabrieb zu der Buttermasse geben und mindestens 3 Minuten schaumig schlagen. Die Mandeln und danach den Ricotta kurz einrühren. Die Eiweiße in einer separaten Schüssel steif schlagen, dabei den Puderzucker einrieseln lassen. Behutsam unter den Teig heben.
Den Teig in die gefettete Springform geben und glattstreichen. Wer eine Zuckerkruste mag, die Oberfläche dünn mit Zucker bestreuen. Darauf die Mandelblättchen geben.
Im vorgeheizten Ofen ca. 50 Minuten backen. Stäbchenprobe machen und ggf. noch 5-10 Minuten weiterbacken. Wenn er zu braun wird, einfach mit etwas Alufolie abdecken. Bei geöffneter Ofentür im Ofen etwas abkühlen lasse, dann erst herausnehmen. Der Kuchen geht erst komplett auf und sackt dann beim Abkühlen wieder in sich zusammen. Das soll so sein. Am besten über Nacht durchziehen lassen und dann mit geschlagener Sahne servieren.
5 Kommentare
Awwww :)))….yummy yummy yummy i got love in my tummy 😀 :))…..sieht echt lecker aus! Danke für das Rezept! Das werde ich wohl am Vatertag mal ausprobieren! 🙂 hihi :D….Einen schönen Abend wünsche ich dir noch und beste Grüße aus lana südtirol ! Pia 😉
Ich hoffe sehr, er hat euch allen gut geschmeckt, liebe Pia 🙂
Viele Grüße in das schöne Südtirol!
Hallo Hannah, gerade haben wir das letzte Stück Ricotta-Mandelkuchen gegessen. Hat allen sehr sehr gut geschmeckt. Das Rezept kommt auf jeden Fall auf die Liste –
Persönlicher Lieblingskuchen-. Ich habe ihn nach der Garprobe noch 15 Minuten backen lassen – also insgesamt 65 Minuten. Ein wirklich feiner, sehr saftiger Kuchen, den man gut einige Tage aufbewahren kann.
Liebe Edeltraud, ich kenne wirklich auch kaum einen saftigeren Rührkuchen. Und da er an Tag zwei oder drei sogar noch besser schmeckt, lässt er sich auch super vorbereiten. LG Hannah