So offen und neugierig ich auf der einen Seite auch bin, so gerne habe ich auf der anderen Seite Traditionen und Rituale. Egal ob das Weihnachtsessen mit meiner Familie, den samstäglichen Markteinkauf (natürlich mit festen Marktständen), meiner Anzahl an Tassen Tee über den Arbeitstag im Büro verteilt oder eben der tägliche Apfel in meiner Mittagspause – für mich sind solche Gewohnheiten oder Traditionen wichtig, sie geben meinem Leben Struktur und Halt.
Beim Frühstück bin ich da sehr ähnlich gestrickt. Zumindest was das Frühstück unter der Woche angeht. Ob man das nun schon als festgefahren oder noch als traditionell bezeichnet, bleibt jedem selbst überlassen. Für mich fängt der Tag gut an, wenn ich weiß, was in der Küche auf mich wartet. Da vor allem morgens alles minutiös getaktet ist und ich eine genaue Minutenanzahl für mein Frühstück habe, hilft mir mein morgendliches Ritual dabei, dass der Tag nicht mit einer Katastrophe beginnt.
Ich stehe morgens in der Regel um sechs Uhr auf und frühstücke um halb sieben. Da dies an sich ja schon nicht die christlichste aller Zeiten ist, ich aber immer etwas im Bauch haben muss, bevor ich zur Arbeit gehe, muss das unbedingt etwas Soulfoodiges sein. Und das bedeutet bei mir, wenn es um Frühstück geht, eine Schüssel voll warmes Irgendwas. In der Regel ist in einer solchen Schüssel eine Grundlage bzw. Basis, wie Chiapudding oder Overnight Oats o.Ä., das schon am Vorabend vorbereitet wurde. Ich rühre dann etwas erwärmte Nuss- oder Getreidemilch unter, schnipple eine paar saisonale Früchte und eine Dattel rein, toppe das Ganze mit Nüssen und schwupps, fertig ist eine wunderbare Schüssel voller Souldfood.
Ich schlage mit meinem Frühstück unter der Woche also prinzipiell drei Fliegen mit einer Klappe:
1. Es ist unkompliziert und schnell gemacht, da das Meiste bereits am Vorabend vorbereitet wird.
2. Es steckt voller guter und wichtiger Nährstoffe, die meinem Körper morgens mit der nötigen Energie versorgen. Vor allem, wenn ich i.d.R. dienstags und freitags bereits um sechs Uhr meine morgendliche Runde jogge, freut sich mein Körper auf optimale Reserveauffüllung danach.
3. Ich liebe meine soulfoodigen Schüsseln über alles und mache mir dadurch morgens schon eine kleine Freude. So kann der Tag nur gut werden
So nun aber zum eigentlichen Rezept. Eines meiner absoluten Alltime Breakfast Favourites ist das Bircher Müsli, oder korrekt formuliert, da nicht das Originalrezept, das Müsli nach Bircher Benner Art. Ich mag die „schlonzige“ Konsistenz und den getreidigen, nussigen Geschmack sehr gerne, vor allem in Kombination mit geriebenem Apfel, Zitronensaft und Honig. Eine weitere tolle Eigenschaft ist die Vorbereitung. Ich bereite das Müsli oft schon sonntagabends vor und zwar eine ganz große Schüssel. Die reicht uns dann fast die ganze Woche. Am nächsten Morgen wird dann nur noch etwas saisonales Obst reingeschnippelt, ein bisschen erwärmte Hafer- oder Mandelmilch zugegossen und man hat ein superleckeres und gesundes Frühstück.
Auf einen guten Start in den Tag!
Habt es fein.
Eure Hannah
Für eine große Schüssel Müsliglück oder vier Personen
2 Tassen Haferflocken
1 Tasse Hirseflocken (oder mehr Haferflocken
½ Tasse Haferkleie
1/2 Tasse Weizenkleie
½ Tasse geschrotete Leinsamen
½ Tasse gemahlene Erdmandeln (optional)
½ Tasse gepuffter Amaranth (optional)
1 Apfel
1 Banane
1 Handvoll Rosinen (optional)
½ Tasse Sonnenblumenkerne
½ Tasse Walnüsse
500 ml (Getreide-)Milch (ich: halb Mandel-, halb Hafermilch)
3-4 EL Naturjoghurt (ich: Schafsjoghurt)
2 EL Honig (vegan: Ahornsirup oder Dattelsüße)
Saft einer Zitrone
Chiasamen
Mandeln
Blutorangenscheiben (filetiert)
Gefrorene Himbeeren
Kakaonibs
Die Banane mit etwas Getreidemilch pürieren. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Den Apfel waschen und mit der Schale reiben. Mit der Banane, den Rosinen und Nüssen zu der Flockenmischung geben. Die Getreidemilch zugießen und kräftig unterrühren. Bei Bedarf noch mehr Flüssigkeit hinzufügen. Joghurt, Honig und Zitronensaft dazugeben und alles nochmals kräftig vermischen. Abschmecken und je nach Geschmack noch etwas Süße oder Säure zugeben. Wie immer handelt es sich hierbei um einen Vorschlag. Ihr dürft das Rezept natürlich ganz in eurem Stil abwandeln. Mit Toppings je nach Geschmack aufhübschen.
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