Haselnusscreme mit Knusperstreuseln – Novemberblues.

November. Der Monat nach dem schönen Spätherbstmonat Oktober. Der Monat vor dem vielgeschäftigen und doch seht atmosphärischen Weihnachtsmonat. Der Monat zwischendrin. Mit dem man irgendwie nicht so wirklich was anzufangen weiß. Der lümmelt da so rum und weiß nicht, wohin mit sich selbst. Damit geht er vielen auf die Nerven. Inklusive mir. Ich brauch dich nicht, November. Wie schön war das im letzten Jahr, als wir im November einfach drei Wochen nach Costa Rica geflogen sind. Wir kamen zurück und es war fast Dezember und die Stimmung war schon richtig weihnachtlich und ich habe einen Plätzchenmarathon gestartet und hach, das war irgendwie einfach toll. Den November einfach mal kurz wegradiert.

Tja, letztes Jahr war letztes Jahr und dieses Jahr ist dieses Jahr. Und hier sitze ich nun. Und mit mir mein Novemberblues, der mich gefühlt durch jeden November begleitet. Melancholisch in mein Ohr flötet, wie toll doch der Herbst war und mir die endlos erscheinenden Tage aufzählt, die noch bis zum 1. Advent fehlen. Mich darin bekräftigt, dass der November definitiv dem Sommer ein Monat wegschnappt. Kann man ihn nicht einfach zwischen Juni und Juli schieben? Jaja, mein treuer Begleiter, dieser Novemberblues. Aber halt! Nicht dieses Jahr! Dieses Jahr sag ich dem Novemberblues nämlich den Kampf an. Hah! Und deshalb mach ich mir den November dieses Jahr schön. Mit vielen Schaumbädern, mit kuscheligen Abenden mit dem Herzensmenschen und ganz viel Netflix. Mit unzähligen Tassen Grüntee und meiner Lieblingsversion der heißen Schokolade – mit Mandelmilch, Zimt, Cayennepfeffer und Kurkuma. Ich hab mir einen neuen Lieblingsmantel gekauft. Ich schmiede Schokoladenpfeffer-Zukunftspläne. Esse abwechselnd warmen Erdmandelbrei und warmen Gewürzporridge zum Frühstück und Wohlfühl-Suppen zum Abendessen. Verbringe Freundinnenabende bei Käse und Wein.

Klingt ziemlich unspannend? Ist es prinzipiell auch. Und prinzipiell kann man das auch im Dezember, Januar und Februar noch machen. Aber – und das ist der springende Punkt – jetzt hat das ganze Prozedere eine Entspanntheit, die man sonst nicht hat. Ich zumindest nicht. Im Oktober bin ich noch nicht so ganz in der Kuschelstimmung. Im Dezember bin ich viel zu geschäftig und ist viel zu viel los bis Weihnachten ist. Nach geruhsamen Weihnachtstagen, die aber eh immer nichts alltagstauglich sind, herrscht im Januar schon wieder von Detox und Vorsätzen geprägte hektische Betriebssamkeit. Im Februar hat man keine Lust mehr auf Kuschelstimmung, man hat den Winter satt und der Körper sehnt sich nach Frühling, Farben, Sonne und Wärme. Und siehe da: wenn da mal nicht der November der perfekte Monat für Kuschelfeeling ist.

Ich befürchte zwar, dass ich mir jedes Mal, wenn es draußen nasskalt ist und ich Frostbeule völlig verfroren nach Hause komme, auf die Zunge beißen muss um nicht auf den doofen November zu schimpfen. Aber, lieber Herr November, ich arbeite daran. Und weil ich – warum auch immer – die Haselnuss mit dem November verbinde, habe ich als kleines Versöhnungsdessert aka. Gegen den Novemberblues-Dessert eine wunderbar nussige und herrlich samtig-crunchige Haselnusscreme mitgebracht. Und vegan ist sie auch noch. Und ohne Industriezucker und sowieso nur aus guten Zutaten. Und supereinfach zu machen. Ich glaube, du wirst sie auch mögen, lieber Herr November.

Habt es fein. Und kuschelig.
Eure Hannah

Für zwei gute Dessertesser

Für die Creme
40 g Haselnüsse
150 ml Wasser
100 ml Kokosmilch (aus der Dose)
Mark einer halben Vanilleschote
1 EL Ahornsirup
1 g Agar Agar

Für die Streusel
2 EL Mehl (ich: Dinkel 630)
2 EL gemahlene Haselnüsse
1 EL gehackte geröstete Haselnüsse
1 EL Ahornsirup
1 EL Kokosöl

Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Haselnüsse auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im vorgeheizten Backofen ca. 8-10 Minuten rösten. Abkühlen lassen. Sobald sie abgekühlt sind, die Schale entfernen. Das sollte durch das Rösten ganz einfach gehen. Ein paar der Haselnüsse für die Streusel beiseitelegen. Die Haselnüsse zusammen mit Wasser, Vanillemark und Ahornsirup im Standmixer zu einer cremigen, noch fast flüssigen Masse mixen. Diese in einem Topf aufkochen, das Agar Agar in etwas Wasser auflösen, einrühren, aufkochen lassen und 2 Minuten köcheln lassen. Die Kokosmilch unterrühren und die Creme auf Gläschen oder Schalen verteilen. Ca. 2-3 Stunden kaltstellen.
Für die Streusel das Kokosöl in einem kleinen Topf bei geringer Hitze flüssig werden lassen. Die Haselnüsse grob hacken. In einer Schüssel das Mehl mit den gemahlenen und den gehackten Haselnüssen, sowie dem Ahornsirup und dem flüssigen Kokosöl zu Streuseln kneten. Im vorgeheizten Backofen ca. 10 Minuten backen. Abkühlen lassen und vor dem Servieren auf der Haselnusscreme verteilen.

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5 Kommentare

    1. Hallo Petra,

      das habe ich leider noch nicht ausprobiert.
      Bei Agar Agar hat man manchmal das Problem, dass die Gelierqualität
      nach einiger Zeit wieder nachlässt. Ist aber nicht immer so.
      Probier es einfach aus. Da die Creme im Glas serviert wird, kann
      nicht allzu viel passieren.

      Viele liebe Grüße
      Hannah

      Ps. Sollten unter den Dessert-Essern keine Vegetarier/Veganer dabei sein, könntest du auch Gelatine nehmen, das funktioniert auf jeden Fall.

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