Blumenkohlliebe 4.0 haben wir hier. Aber mindestens. Wenn mir einer ums Eck kommt und sagt, er mag keinen Blumenkohl, kann ich das als absolute Blumenkohlliebhaberin in keinster Weise nachempfinden. Mein Papa ist so einer. Der mag Blumenkohl einfach nicht. War für mich schon als Kind unvorstellbar. Was habe ich mich immer gefreut, wenn ich von der Schule heimkam und schon vor der Haustüre den kohligen Geruch wahrgenommen habe. Blumenkohlgratin. Dafür ließ ich alles stehen und liegen. Papa murrte dann abends immer ziemlich, wenn er die Reste vom Mittagessen bekam.
Zu meinem Leidwesen gab es Blumenkohl nur sehr selten. Wegen Papa. Da hat die Mama sehr viel Rücksicht genommen. Und so innovativ meine Eltern in der Küche auch sind, der Blumenkohl bekam leider nie die Aufmerksamkeit, die er verdient hat. Aus genannten Gründen. Das änderte sich schlagartig als ich die Herrin meiner eigenen Küche war. Und noch schlagartiger seitdem der Herzensmensch und ich gemeinsam eins sind. Er liebt Blumenkohl nämlich genauso wie ich. Man kann sich nun vorstellen, was das bedeutet. Es landet nur deshalb nicht jede Woche ein Blumenkohl in unserem Marktkörbchen, weil ich es trotz aller Liebe sehr abwechslungsreich halten möchte. Jede Woche ein Blumenkohlgericht auf dem Tisch wäre zwar toll, aber vielleicht irgendwann langweilig.
So macht sich der liebe Herr Blumenkohl durch gelegentliche Besuche in unserer Küche durchaus interessant. Und ich verausgabe meinen Kopf in regelmäßigen Abständen um Neues mit ihm auszuprobieren. Damit auch ihm nicht langweilig bei uns wird. Allerdings gibt es ein paar Blumemkohl-Dauerbrenner im Hause Schokoladenpfeffer. Unser allerliebstes Blumenkohl-Kichererbsen-Curry mit Ananas zum Beispiel. Ich frage mich gerade selbst, warum ich euch das bisher hier vorenthalten habe. Gebongt. Kommt diesen Winter. Großen Zuspruch findet auch der im Ganzen gebackene Blumenkohl aus dem Ofen. Mit etwas Creme Fraîche und Salat. Herrlich. Auch der fehlt hier noch.
Aloo Gobi (klick) gibt es natürlich auch in regelmäßigen Abständen. Fürs Büro mache ich mir oft den im Ofen gerösteten Blumenkohl mit Linsen (klick). Einzig die gute, alte Blumenkohlsuppe hat mich bisher nicht wirklich auf ihre Seite bekommen. Das hat vermutlich damit zu tun, dass ich Blumenkohlsuppe oftmals als ein wässriges, läppriges, weißes Etwas in Erinnerung habe. Hah! Die Zeiten sind vorbei! Die Suppe, die ich heute im Schlepptau habe, ist weder weißlich noch läpprig noch wässrig. Im Gegenteil. Sie strotz nur so von Cremigkeit, Röstaromen und Würze und bekommt nebenbei durch die Gewürze auch noch eine tolle Farbe. Der Clou an der ganzen Sache ist mal wieder der geröstete Blumenkohl.
Und an der Stelle möchte ich auch nochmals eindrücklich alle Blumenkohlhasser dazu ermuntern, sich auf dieses Geschmackserlebnis einzulassen, bevor man Blumenkohl endgültig für sich abschreibt. Der Geschmack von im Ofen gerösteten Blumenkohl hat nämlich rein gar nichts mit dem normalen Blumenkohlgeschmack zu tun. Glaubt mir! Im Gegenteil. Die Röstaromen kommen mit einer Wucht zum Vorschein, dass es ziemliche Disziplin erfordert, die Röschen nicht direkt vom Blech zu essen. Siegt die Disziplin, ist der Weg zum – in diesem Fall – Suppenglück nicht mehr weit. Kartoffeln, ein bisschen Lauch, Gemüsebrühe und Kokosmilch. Ein paar Gewürze. Mehr braucht es nicht.
Wer ein Fan von Currygerichten jeglicher Art ist, wird die Gewürze vermutlich im Gewürzregal haben. Wer sie noch nicht in seinem Schränkchen hat, dem möchte ich mal wieder ans Herz legen, wie lohnenswert die Anschaffung mancher Gewürze sein kann. Schaden kann es zumindet nicht und haltbar sind sie ewig. Das Beste an Suppen solcher Art finde ich im Übrigen, dass sie problemlos in Mengen gekocht und dann eingefroren werden können. So hat man immer ein wohliges Essen in seiner Gefriertruhe. Welch Glück bei schmuddeligen Herbstwetter.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für vier gute Portionen Suppe
1 Blumenkohl
1 große Kartoffel
1 kleine Stange Lauch
700 ml Gemüsebrühe
1 kl. Dose Kokosmilch
2 TL (scharfes) Currypulver
2 TL Kurkuma
1 TL Schwarzkümmelsamen
1 TL Senfsamen
½ Zitrone
Kokosöl
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Toppings
Kokosjoghurt
Petersilie
Geröstete Kerne/Nüsse (ich: Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Pistazien)
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Blumenkohl in kleine Röschen teilen, waschen und gut abtropfen lassen. Die Röschen auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Mit etwas Olivenöl beträufeln und ca. 25-30 Minuten rösten. Die Kerne und/oder Nüsse für das Topping in einer Pfanne ohne Fett anrösten.
In der Zwischenzeit den Lauch putzen und in dünne Ringe schneiden. Die Kartoffel schälen und in Stücke schneiden. In einem Topf etwas Kokosöl erhitzen und Senfsamen und Schwarzkümmelsamen darin anrösten, bis sie zu Hüpfen beginnen. Den Lauch dazugeben und 2-3 Minuten dünsten. Die Kartoffeln hinzugeben und alles mit der Gemüsebrühe auffüllen. Zum Kochen bringen und 10 Minuten köcheln lassen. Dann den gerösteten Blumenkohl dazugeben und das Curry- und Kurkumapulver einrühren. Nochmals 10-15 Minuten köcheln lassen. Dann die Suppe mit einem Pürierstab oder im Mixer fein pürieren.
Die Kokosmilch und den Zitronensaft einrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und nochmals aufkochen.
In Schalen füllen und mit einem Klecks Kokosjoghurt, etwas Petersilie und ein paar gerösteten Kernen servieren.
2 Kommentare
Das ist DIE Suppe für Leute die sagen: „Ich mag keinen Blumenkohl“ – schmeckt nämlich Null nach Blumenkohl. Und für alle, die Blumenkohl mögen schmeckt sie sowieso einfach lecker! Viele Grüße von Hannah
Absolut! Sämtliche Skeptiker müssten dem Blumenkohl nach dieser Suppe nochmal mindestens eine Chance geben!
Freut mich, dass sie dir geschmeckt hat!
Alles Liebe,
Hannah