An Tag 5 der Quarantäne ist sie da. Die Stille. Ich hab sie schon beim Aufwachen gespürt. Eigentlich schon beim Einschlafen, als mich eine unsichtbare Hand davon abhielt, meinen Wecker zu stellen. Zum ersten Mal in diesem Urlaub. Zwar bin ich nicht viel später ausgewacht als sonst auch, aber es war doch komplett anders. Da war diese Stille. Diese Ruhe. Ich stand auf und tapste leise in die Küche. Den Herzensmenschen wollte ich nicht wecken, es war sein erster Urlaubtag. Während das Teewasser kochte, führte ich zwei morgendliche Rituale durch: Ölziehen und warmes Zitronenwasser trinken. Ich liebe beides sehr innig. […]
Risotto mit Quitten, Kürbis, Gorgonzola und Rosmarin – Dreimal und keinmal zuviel.
Klar, dass der Herzensmensch die Nase rümpfte, als ich ihm eröffnete, dass ich heute dieses Risotto auf den Blog bringen will. „Gorgonzola… Würg.“ Waren seine Worte. Bei jeglichen Sorten Blauschimmelkäse scheiden sich bei uns die Geister. Für mich kann es nicht genug des zart-schmelzenden, würzigen Käse sein. Gerne auch pur. Wie ein Trüffel auf der Zunge zergehen lassen. Am liebsten mit etwas Quittengelee. Ok, knuspriges Baguette dazu ist dann doch noch das i-Tüpfelchen. Da fangen meine Geschmacksknospen an zu tanzen. Der Herzensmensch ist ja eher Team Butterkäse. Je milder, desto besser. In sehr seltenen Ausnahmefällen mag er es auch würzig. […]
Möhren-Süßkartoffelpüree mit Miso-Brokkoli und Ziegenkäse – Beschäftigungstherapie.
„Ich habe Angst, dass der Winter richtig lange wird.“ Hab ich letztens zum Herzensmenschen gesagt. Dass Covid-19 uns jegliches Zeitgefühl in den nächsten Monaten nehmen wird. Wie es auch schon die letzten Monate war. Genau genommen seit März. Mit einem kleinen Unterschied. Der aber doppelt ins Gewicht fällt. Wir standen mitten in einem wunderbaren Frühling und kurz vor dem Sommer. Und wussten: wenn alle Stricke reißen, kann man immer noch raus. In die Sonne. In die Wärme. Jetzt stehen wir quasi am selben Punkt wie damals. Déjà vu sozusagen. Nur, dass in einer Woche bereits der November vor der Tür […]
Kürbis-Linsencurry – Emotionen.
Und plötzlich ist da das Loch. Das Loch, in das unser Haus gebaut wird. Über ein Jahr lang haben wir nun geplant und geplant und geplant. Immer wieder das eine oder andere umgeschmissen und nochmal anders geplant. Haben Inspirationen über Inspirationen gewälzt, stundenlang geredet, diskutiert, gelacht und geweint. Also geweint hab nur ich. Aber nur einmal. Es war auch eher ein Wimmern. Ein Mimimimimi. Als klar wurde, dass es keine Holzfenster werden. Meine geliebten Holzfenster. Die wohl emotional schwierigste Komponente des gesamten Hauses. Nachdem mir aber tatsächlich jeder, wirklich jeder, von Holzfenstern abgeraten hat, habe ich dann doch letztendlich zähneknirschend […]