Kennt ihr schwarzen Reis? Venere-Reis wird er Italien, dem einzigen europäischen Anbauland, auch genannt. Kennt ihr nicht? Dann solltet ihr das schleunigst ändern. Ich helfe ein bisschen nach und spiele mit einem superleckeren Rezept euren persönlichen Motivator um euch da eine bisschen auf die Sprünge zu helfen. Wir haben immer einige Reissorten zuhause im Vorratsschrank. Basmatireis, Risottoreis, Jasminreis, roter Reis, Vollkornreis und noch einige mehr gibt’s da zu finden. Einer meiner Lieblinge ist und bleibt aber der schwarze Reis. Er hat eine ganz tolle Konsistenz – irgendwas zwischen kernig, klebrig und weich. Ihr könnt mir folgen, oder? Dazu hat er einen wunderbar nussigen Geschmack und lässt sich dadurch ganz toll kombinieren.
Eine Pilzpfanne mit schwarzem Reis schmeckt hervorragend. Lachsfilet aus dem Ofen mit schwarzem Reis? Knaller! Ein Salat aus schwarzem Reis mit Ringelbeete und vielen Kräutern. Sieht nicht nur optisch ganz arg toll aus, überzeugt auch geschmacklich. Ihr merkt schon, wo die Reise hinführt. Den schwarzen Reis werde ich euch zukünftig öfter auftischen. Fangen wir aber langsam an. Ich schenke euch heute einen süßen Einstieg in das eventuell entstehende Abhängigkeitsverhältnis zwischen euch und Herrn Venere. Und das Abhängigkeitsverhältnis ist gar nicht so weit hergeholt. Glaubts mir. Der süße Einstieg ist aber gleichzeitig auch der gefährlichste. War er für mich jedenfalls. Denn damit hatte der gute Herr Venere mich wirklich direkt in seinen Fängen. Es gibt nicht viele Reissorten, die sowohl in süßer als auch in salziger Kombination toll schmecken. Milchreis, Risottoreis und Mochireis sind die, die mir sonst noch bekannt sind. Und eben der schwarze Reis.
Das erste Mal habe ich in einem der Kochbücher von Yotam Ottolenghi von der Kombination schwarzer Reis + süß gelesen. Klar, wo auch sonst. Und da leider auch er mich total in seinen Fängen hat, war klar, dass muss ich ausprobieren. Auch klar war, dass es mir schmecken würde. Denn seine Rezepte haben mir noch niemals nie nicht geschmeckt. So war es dann auch bei besagtem Rezept. Ultralecker. Es war allerdings ein Dessertrezept und ziemlich süß. Ich hingegen konnte mir auch vorstellen, das Ganze etwas abzuwandeln und zum Frühstück zu essen. Gesünder wollte ich es natürlich auch haben. Wegen Ernährung und Frühstück und Zucker und so. Gesagt, getan. In Kokosmilch oder Mandelmilch oder einem Mix aus beidem gekocht, bekommt man ein Reisgericht serviert, bei dem es einem warm ums Herz wird. Mit etwas Vanille und gemahlenem Kardamom verfeinert wird es dann richtig interessant. Meine aktuelle Lieblingskombination ist schwarzer Reis mit Mangopüree, frisch aufgeschnittener Mango und etwas Kokosjoghurt. Auch ein Dauerbrenner ist die Kombination mit Blaubeerkompott und Vanille. Beides superlecker. Im Frühling/Sommer kann ich mir Erdbeeren oder Himbeeren wunderbar dazu vorstellen. Ach, das mag ich einfach. Wenn etwas so unkompliziert wandlungsfähig ist. Da treibt es der Herr Venere wirklich auf die Spitze.
Der größte Pluspunkt kommt aber noch. Das Beste zum Schluss quasi. Schwarzer Reis ist nämlich nicht nur oberlecker sondern auch richtig gesund. Er gehört zu den Vollkornreissorten und wird ungeschält zubereitet. Dadurch behält er die vielen wichtigen Nährstoffe, die direkt unter dem Häutchen sitzen, das den Reis umgibt. In schwarzem Reis findet man eine hohe Anzahl an Antioxidatien, Spurenelementen und Mineralstoffen – hier vor allem Eisen – und ist sehr reich an Eiweißen und Ballaststoffen. Zudem wirkt er entzündungshemmend und hat eine positive Wirkung auf chronische Krankheiten. Fast schon wieder ein Superfood also. Ich bin gespannt, ob er euch ebenso um den Finger wickelt. Was ich euch allerdings bei dem Rezept ans Herz legen möchte: bitte, bitte verwendet dafür eine Flugmango. Ich weiß, dass sie verhältnismäßig teuer sind, aber sie schmecken einfach so, so viel besser als die unreifen Mangos, die man in den gängigen Supermärkten bekommt. Und Mangopüree, das nicht wirklich nach Mango schmeckt, brauchen wir doch alle nicht, oder?
Habt es fein.
Eure Hannah
Für zwei gute Esser
Für den Reis
125 g schwarzer Reis
250 ml Kokosmilch (oder halb Kokos- halb Mandelmilch)
½ Vanilleschote
1 Prise gem. Kardamom
Süßungsmittel nach Wahl und Geschmack (ich: 1 TL Kokosblütenzucker)
Für das Mangopüree
½ reife Mango
Toppings
½ reife Mango
2 EL Kokosjoghurt
1 EL Kokosflocken
Den Reis zusammen mit dem ausgekratzten Vanillemark und einer Prise Kardamom nach Packungsanleitung in der Kokosmilch garen. Sobald der Reis fertig ist, das Süßungsmittel unterrühren und abkühlen lassen.
Für das Mangopüree die Mango schälen und die eine Hälfte in große Stücke schneiden und fein pürieren. Die andere Hälfte in kleinere Würfel schneiden.
Den fertigen Reis lauwarm oder kalt in Schüsselchen füllen. Etwas Mangopüree darauf verteilen, den Kokosjoghurt darauf geben und mit den Mangowürfeln garnieren. Zum Schluss Kokosflocken darüber streuen.