Und plötzlich ist er wieder da. Der Frühling. Jedes Jahr so lange herbeigesehnt und dann doch so überraschend plötzlich da. Mit voller Wucht. Und mit ihm eine Reihe von Bedürfnissen, die lange geschlummert haben und nicht mehr zu unterdrücken sind. Der Drang, die Wollpullis, Wintermäntel, Schals und Strickjagen wieder nach hinten in den Schrank zu hängen. Das dringende Bedürfnis, rauszugehen. Natur zu erleben. Der Frühlingsduft einzuatmen.
Ich habe das Gefühl, im Frühjahr einen viel stärker ausgeprägten Geruchssinn zu haben, als das restliche Jahr. Bewusstes und tiefes Einatmen der Frühlingsluft wird übertrieben oft wiederholt. Zum Leidwesen meiner Nasenschleimhäute. Die mich immer wieder daran erinnern, dass der Frühling nicht nur cool ist, sondern auch die Heuschnupfenzeit mit sich bringt. Ja ok, da kann ich dann doch mit leben. Auch wenn für mich der Frühling jedes Jahr einen ganz bestimmten Zauber mit sich bringt, so hat er dieses Jahr nochmals eine viel stärkere Wirkung auf mich.
Eine Es-wird-alles-gut-Wirkung. Eine Alte-Kräfte-kehren-zurück-Wirkung. Eine Stetig-ist-der-Wandel-Wirkung. Nach nunmehr fünf Monaten, die weiß Gott nicht leicht waren, finde ich langsam wieder zu mir. Bin ich wieder auf dem Weg zu meiner Mitte. Und habe wieder das Gefühl, dass alles gut wird. Dass sich alles fügt. Diesen Optimismus, den ich eigentlich sonst so sehr lebe, hatte ich kurz aus den Augen verloren. Zu erkennen, dass mein lieber Zwischenrippennerv mein Spiegel ist, war nicht wirklich easy. Sich einzugestehen, dass da verschiedene Baustellen sind, die man erst schließen muss, bevor eine nachhaltige Heilung in Sicht ist.
Ein bisschen mehr Höhle, ein bisschen weniger Flucht- und Kampfmodus. So sagen es meine Osteopathin und auch die Kinesiologin, zu der ich gehe. Eine Höhle gab es bei mir in den letzten Jahren nicht. Ich war immer im Flucht- und Kampfmodus. Immer unter Strom. Immer am Machen und Tun und Rödeln und mich selbst Regieren. Immer Leistung bringen. Unter der Woche der Job, der nie nur 100% war. Am Wochenende der Blog. Mindestens 5 Mal die Woche Sport. Und dazwischen wird dann noch alles andere gequetscht. Was es sonst halt noch so gibt. Pausen gab es nicht. Nie.
Selbst im Urlaub hieß es Berg rauf und wieder runter. Wandern hier, wandern da. Zwanghafte Bewegung. Jeden Tag. Und der Herzensmensch? Der arme Tropf. Der hat das mitgemacht. Und hat mahnend den Finger gehoben. Hat immerzu den Kopf geschüttelt. Und wusste insgeheim, nur so etwas wie ein monatelang entzündeter Zwischenrippennerv und anhaltende Blockaden in der Brustwirbelsäule können die Hannah bremsen. Recht hatte er. Wie so oft. Wären die Schmerzen nach zwei Monaten weggewesen, wäre ja alles beim Alten geblieben. Waren sie nicht.
Und so blieb nicht alles beim Alten. Begann mein innerlicher Transformationsprozess. Mein Weg zurück. Zur Höhle. Ich bin noch lange nicht angekommen, aber ich bin auf dem Weg. Und es fühlt sich gut an. Weniger Perfektionismus. Weniger Druck. Mehr Selbstliebe. Mehr ZEIT. Für mich und für meinen Herzensmenschen. Den Fokus etwas verändern. Klingt einfach. Ist es leider nicht. Dafür brauch ich ganz schön viel Kraft. Aber ich sag ja, der Frühling ist auf meiner Seite.
Bockstark macht im Übrigen auch das Rezept, dass ich zu meiner ganzen Seelenstriptease heute noch im Schlepptau habe. Ein kleines Proteinbömbchen sozusagen. Sowohl Quinoa als auch Magerquark lassen sich in Sachen Eiweißgehalt nicht lumpen. Dazu die vor Kalium nur so strotzende Banane und Himbeeren, die sowieso kleine Wunderwaffen sind. Und lecker ist das Ganze obendrein. Am besten eine große Schüssel machen und einfach im Kühlschrank aufbewahren. Hält sich bis zu einer Woche und kann zu jeglicher Tageszeit genossen werden.
Habt es fein. Und bleibt stark.
Eure Hannah
Für zwei gute Esser
75 g weiße Quinoa
200 g Magerquark
1 kleine Banane
50 ml Milch (ich: Mandelmilch)
2 EL Kokosraspel
1 große Handvoll Himbeeren (frisch oder tiefgefroren, je nach Saison)
1 EL Ahornsirup (optional: Honig)
1 kleine Handvoll Walnusskerne
Die Quinoa gut waschen und nach Packungsanleitung kochen. In eine Schüssel füllen und etwas abkühlen lassen. Die Banane mit der Milch pürieren und unter die Quinoa rühren. Quark, Kokosraspel und Ahornsirup dazugeben und alles gut vermengen. Die (aufgetauten) Himbeeren mit der Gabel etwas zerdrücken. Bei Bedarf noch etwas süßen. Die Walnüsse grob hacken. Die Quinoa auf Schalen verteilen, das Himbeerpüree dazugeben und mit den Walnüssen bestreuen.
3 Kommentare
Verdammt lecker und easy ich Danke dir.. und natürlich ein grandioser Eintrag.. ich denk an dich ♥️
Danke, meine Liebe 🙂