Wraps mit geröstetem Kohl und Linsenhummus – Hauptgewinn.

Ein Traum von einem Wrap haben wir hier! Ich wollte erst Burrito schreiben und hab dann aber ganz schnell nochmal bei Wikipedia nachgeschaut. Sicher ist sicher. Suchbegriff: B-U-R-R-I-T-O. Da steht geschrieben:“ Ein Burrito ist eine gefüllte Tortilla aus Weizenmehl und ein Gericht aus der mexikanischen und Tex-Mex-Küche.“ Aha. Konnte ich mir noch nie merken. Taco, Burrito, Tortilla, Enchilada. Und wie sie alle heißen. Hier haben wir es also nicht mit einem Burrito zu tun. Dann nenn ich das Ding einfach Wrap. Ein allgemeingültiger Begriff für Essen, das in etwas Essbarem eingewickelt ist.

Der Herzensmensch schreit ziemlich oft, wenn ich frage, was wir essen sollen: Burritos! Allerdings kann auch er die Charakteristika eines Burritos nicht aus dem F-F herunterleiern, so dass ich weiß, er meint eigentlich Wraps. Besser gesagt, Teigfladen gefüllt mit allem Möglichen. Ich bin also permanent am Austüfteln neuer Wrapkreationen. Meist werden sie gefüllt mit dem was der Kühlschrank so her gibt. Und schmecken dann ganz lecker. Manchmal wird das „ganz lecker“ allerdings ersetzt durch „absolut oberlecker“. So geschehen, als ich letztens noch Linsenhummus in einer Tupperschüssel im Kühlschrank fand.

Wir wollten sowieso Wraps machen und ich fand, dass sich cremiger Linsenhummus hervorragend auf einem weichen Teigfladen machen. Darauf packten wir Reste von in Ofen geröstetem Wirsing. Und da ich ein großer Fan von verschiedenen Texturen und Strukturen in einer Mahlzeit bin, kamen noch knackige Möhrenraspel hinein und für den Extra-Crunch geröstete Kerne. Und das Ganze stellte sich wirklich als Wrap-Träumchen heraus. Sogar der Herzensmensch, der bei Linsenhummus sonst immer nur mürrisch grummelt, er wäre generell nicht so der Hummus-Fan (eh klar!), griff nach dem dritten Teigfladen und grinste dabei nur schief.

Hah! Letztendlich hat er vermutlich gar nicht realisiert, dass das wirklich Linsenhummus war. Jedenfalls war mir sofort klar: diesen herzhaften, frischen, würzigen und knackigen Wrap kann ich euch nicht vorenthalten. Und wer sich für die ayurvedische Ernähungsweise interessiert, darf sich hier besonders freuen. In dieser heißt nämlich, dass eine Mahlzeit wenn möglich immer so viele Texturen wie möglich beinhalten sollte. Zudem kommen wir hier ganz spielerisch ohne Fleisch und ohne jegliche anderen tierischen Produkte aus und haben es dank dem Linsenhummus trotzdem mit einem kleinen Proteinbömbchen zu tun. Perfekt für den Januar, in dem viele Menschen ja den Vorsatz haben, wieder etwas gesünder zu essen und womöglich auf Fleisch komplett zu verzichten. Gemüse hoch drei geht sowieso immer!

Vom Linsenhummus lohnt es sich im Übrigen, eine große Portion zu machen. Er ist ultralecker, flexibel einsetzbar und hält sich lange im Kühlschrank. Hier mal ein paar Ideen, was ich alles damit anfange:

  • Lieblingsbrot dick mit Hummus bestreichen, Avocado in Schreiben darauf und mit etwas Kresse oder Sprossen toppen. (Ein pochiertes Ei dazu katapultiert dich in den Stullen-Himmel!)
  • Gemüsesticks oder Cracker in den Hummus tunken
  • Hummus zu geröstetem Ofengemüse essen. Besonders lecker zu im Ofen gerösteter Roter Bete oder Süßkartoffelwedges

Es gibt also durchaus Möglichkeiten. Um hier in Sachen Mealprep noch Einen draufzuladen: auch die Tortillafladen lassen sich in Mengen vorbereiten und sehr gut einfrieren. Aufgetaut und nochmal schnell in einer Pfanne ohne Fett bei hoher Temperatur erwärmt, schmecken sie wie frisch gebacken. So hat man immer schnell welche parat, wenn der Wrap-Hunger an die Tür klopft. Und das tut er bei uns ziemlich oft. Auch der Ofenwirsing muss nicht unbedingt in einen Wrap gepackt werden. Er schmeckt auch unglaublich gut als Beilage zu (Süß-)Kartoffelpüree und Brathähnchen. Sollte nach meiner Lobeshymne über die Wrapkreation also immer noch ein Skeptiker unter euch sein, weiß er zumindest, was er mit Linsenhummus oder Ofenwirsing anfangen könnte. Das ist doch in jedem Fall ein Hauptgewinn, oder?

Habt es fein.
Eure Hannah

Für zwei gute Esser

Für die Teigfladen (ergibt 6 Fladen)
250 g Mehl (ich: halb Vollkorn-Kamutmehl, halb Dinkelmehl 630)
250 ml kochendes (!) Wasser
1 TL Salz

Für den Linsenhummus
200 g rote Linsen (ich: rote und gelbe gemischt)
2 EL Mandelmus (oder Tahin)
½ TL gemahlener Kreuzkümmel
½ TL Cayennepfeffer (oder Chilipulver)
Saft einer halben Limette
1 EL Olivenöl
Salz

Für den Ofenkohl
½ Spitzkohl (oder Wirsing oder Weißkohl)
Saft und Schale einer halben Zitrone
½ TL gemahlener Kreuzkümmel
2-3 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer

Sonstige Toppings
2 Möhren
1 Handvoll Sonnenblumen- und Kürbiskerne
2 EL gehackte Kräuter (ich: glatte Petersilie und Koriander)
Etw. Kokosjoghurt (oder Naturjoghurt)

Den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Für den Linsenhummus die Linsen gut waschen, in einem Sieb abtropfen lassen und nach Packungsanleitung weichgaren. Auskühlen lassen. Zusammen mit den anderen Zutaten in einen Mixer geben und cremig pürieren. Mit Salz abschmecken und zur Seite stellen.
Für den Ofenwirsing den Wirsing halbieren. Eine Häfte vierteln und den Strunk großzügig rausschneiden. Die Viertel jeweils in drei Scheiben schneiden. Diese auf ein mit Backpapier ausgelegten Backblech legen. Für die Marinade das Öl mit Zitronensaft- und Schale sowie dem Kreuzkümmel und etwas Salz verrühren und den Wirsing damit bepinseln. Zum Schluss nochmal etwas Salz und Pfeffer darüber streuen. Im vorgeheizten Ofen 20-25 Minuten rösten. Die äußeren Blätter dürfen dabei braun und knusprig werden. Aus dem Ofen nehmen und auf etwas abkühlen lassen.
Die Möhren schälen und raspeln. Die Kerne in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Die Kräuter waschen und feinhacken.
Für die Teigfladen das Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde formen. Das Salz in die Mulde geben und das kochende Wasser hineinschütten. Mit einem Kochlöffel den Teig gut vermengen, nach ein paar Sekunden mit den Händen kurz weiterkneten. Es sollte ein etwas klebriger Teig entstehen. Eine beschichtete Pfanne gut erhitzen. Aus dem Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche sechs dünne Fladen ausrollen. Die Fladen einzeln in der Pfanne von jeder Seite ca. 2 Minuten backen. Es sollten sich leicht braune Flecken bilden. Die Fladen auf einen Teller stapeln und mit einem anderen Teller bedeckt warmhalten.
Die Wraps mit Linsenhummus bestreichen. Den Ofenwirsing darauf verteilen und die restlichen Toppings darauf verteilen. Zu einem Wrap einschlagen und genießen.


Die Wraps lassen sich auch prima in Butterbrotpapier einschlagen und für unterwegs mitnehmen.

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