Ok, ich habe mich ehrlich gesagt gefragt, ob das denn tatsächlich so ist, als ich über das Rezept gestolpert bin. Denn oftmals ist ein gesunder und dann auch noch veganer Kuchen zwar ganz lecker, aber fernab von irgendwelchen Kuchenwolken auf denen ich schwebe, wenn ich einen guten Käsekuchen esse. Oder einen Kuchen mit Streuseln. Da momentan allerdings Fastenzeit ist und der Herzensmensch und ich unter anderem auf jeglichen Zucker (Industriezucker/Rohrzucker) verzichten und dies im Hause Schokoladenpfeffer auch strikt eingehalten wird, ich euch aber trotzdem nicht bis Ostern so ganz ohne Naschereien lassen möchte, dachte ich einfach, ich probier ihn aus und ganz zur Not landet er halt in der Tonne. Oder zumindest nicht auf dem Blog.
So war das in meinem Kopf. Dann kam dieses leckere Ding aus dem Ofen und sah schon richtig schön schokoladig und saftig aus. Aber auch da bin ich noch etwas nervös in der Küche auf und ab getänzelt und malte mir die Haken aus, die ich an der ganzen Sache noch finden würde. Schön brav hab ich ihn noch mit etwas Kokosöl, Honig und Kakao glasiert und dann in den Kühlschrank gestellt. Geduld gehört nicht unbedingt zu meinen Stärken. Nach zwei Minuten stand der Kuchen wieder auf der Arbeitsplatte und ein Messer steckte in seinem Rücken. Und kurz darauf verschwand ein kleines Stück von einem Stück in meinem Mund. Ganz vorsichtig. Und dann noch ein kleines Stück. Und plötzlich war das ganze Stück weg und ich war ebenfalls hin und weg.
Mann, ist der saftig. Und schokoladig. Und wirklich einfach lecker! Hätte ich nicht vermutet und im Nachhinein tut es mir ja schon leid, dass ich den kleinen Kerl so derart unterschätzt hatte. Ein Pfundskerl also. Pfundskerl trifft es auf den Punkt, denn obwohl sehr wenig Fett (bei mir fast gar keines) und auch keine Eier verwendet werden, ist er doch ziemlich mächtig. Es reicht also ein kleines Stückchen für großes Schokoladenglück.
Selbst wenn ihr euch nicht in der Fastenzeit befinden solltet, lege ich euch den Kuchen wärmstens ans Herz, da er natürlich auch ohne den gesunden Anlass toll schmeckt. Und ganz ehrlich, es muss ja auch nicht immer die volle Dröhnung Zucker, Weizenmehl und Eier sein. Der Körper freut sich, wenn er einmal öfter ohne Reue naschen darf. Die eine oder andere gesunde Nascherei wird es hier auf jeden Fall noch geben – auch über die Fastenzeit hinaus. Aber keine Angst, wenn ich neue Dinge ausprobiere muss es erstmal den kritischen Gaumen des Herzensmenschen überstehen. Wenn das Ergebnis auch da positiv ausfällt, tisch ich das Ganze euch auf.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für eine 18 cm Springform
120 g Mehl (ich: halb Dinkel 630, halb Dinkel 1050)
30 g gemahlene, ungeschälte Mandeln
50 g Kakao (roh, ungesüßt)
½-1 Pck. Backpulver (ca. 17g)
1 Prise Salz
125 ml Öl (ich: 75 ml Kokosöl, 75 g Apfelmus ungesüßt)
60 ml Ahornsirup (ich: 60 g Honig)
225 ml pflanzliche Milch (ich: Mandelmilch)
4 EL Mandelmus
Abrieb einer halben Bioorange
1 EL Honig
1 EL Kokosöl
1 EL Kakao (roh, ungesüßt)
Abrieb einer halben Bioorange
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine kleine Springform mit Backpapier auslegen und am Rand fetten. Die trockenen Zutaten gut mischen und beiseite stellen. Das Öl und das Apfelmus mit dem Honig gut verrühren. Das Mandelmus unterrühren. Die trockenen Zutaten sowie den Orangenschalenabrieb nach und nach unterheben und gerade so verrühren, dass alle Zutaten sich verbinden. Es sollte ein cremiger, aber eher leicht dickflüssiger Teig sein. Den Teig in die Form füllen und ca. 45 – 50 Minuten backen. Stäbchenprobe machen.
Den Kuchen in der Form ca. 10 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form nehmen und vollständig auskühlen lassen. In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Glasur verrühren. Sobald der Kuchen komplett ausgekühlt ist, die Glasur großzügig auf dem Kuchen verstreichen. Den Kuchen dann für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit das geschmolzene Kokosöl wieder etwas fester wird.