Rhabarber-Käsekuchen mit Knusperstreuseln– Planänderungen und ein Stück vom Glück.

Manchmal läuft ja alles nicht so ganz wie geplant. Das war bei mir in den letzten Tagen zweimal der Fall. Einmal im Kleinen und einmal im Großen. Fangen wir mit dem Kleinen an. Eigentlich habe ich immer so ungefähr die nächsten zwei bis drei Blogposts, die ich veröffentlichen will, fest geplant. Alle weiteren sind grob im Kopf abgespeichert. Ok, das war jetzt nicht richtig. Die Wahrheit ist, minimum die nächsten drei Blogposts sind bereits akribisch geplant, danach sind ungefähr fünf bis acht Beiträge grob geplant und dann gibt es noch verschiedene Listen mit Blogposts für ungefähr die nächsten zwei Jahre. Gefühlt. Ja, ich plane gerne und arbeite gerne strukturiert. Und deshalb breche ich nicht immer gleich in euphorischen Aktionismus aus, wenn meine Pläne durch äußere Einflüsse – welche auch immer das sein mögen – durchgekreuzt werden.

Nichtsdestotrotz lassen sich diese nicht vermeiden und dann gibt es bei mir Phasen, da reagiere ich darauf mehr und es gibt Phasen, in denen ich weniger darauf reagiere. Die Reaktion kann positive oder negative Ausprägungen haben, das lasse ich an der Stelle mal offen. Aber ich würde behaupten, ich reagiere mittlerweile überwiegend im positiven Bereich und nehme die Dinge wie sie kommen. Bzw., um den Ganzen auch noch was draufzusetzen – ich nehme die Dinge, wie sie kommen und mache das Beste daraus. Hah! So gefällt mir das! Und ganz ehrlich, manche Planänderungen bedeuten ja nicht gleich, dass grundsätzlich mal alles doof ist und man gequält versuchen möchte, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen oder zumindest einen bestimmten Sinn dahinter zu erkennen. Im Gegenteil, manche Planänderung bedeutet sogar ein kleines Stück vom Glück. Oder ein großes.

Zwei Beispiele. Auch wenn ich vorhatte, noch das eine oder andere Rhabarberrezept zu veröffentlichen, standen noch andere Rezepte auf meinem Plan, denen ich den Vorrang geben wollte. Nicht zuletzt, weil ich es selbst nicht gerne mag, wenn ich innerhalb eines kurzen Zeitraums eine gewisse Dominanz an Zutaten auf meinem Blog erkenne – ich mag es in der Küche gerne abwechslungsreich und möchte das so auch auf den Blog übertragen. Nun lässt es sich natürlich mit manchen Dingen nicht so einfach handhaben, vor allem wenn sie nur so kurz Saison haben, wie bspw. der liebe Rhabarber und sein Freund Spargel. Und wenn dann die Mama mit einem Körbchen wunderbar toll aussehendem Rhabarber aus Omas Garten vor der Türe steht, tja, was soll man dann machen? Und es ist ja nicht so, dass ich Rhabarber nicht über alles lieben würde. Also werden die eigentlich geplanten Rezepte über den Haufen geworfen und beschlossen, in meiner Küche eine Rhabarberparty zu schmeißen.

Rhabarbersirup wurde gemacht und Rhabarberkompott mit Honig und für den Blog habe ich ein Rhabarber-Käsekuchenrezept ausgetüftelt. Mit Knusperstreuseln. Weil Käsekuchen ja immer geht. Und Streusel auch. Und beides schon so lange nicht mehr auf dem Blog vorkam. Und als der Herzensmensch und ich an diesem Abend auf der Couch saßen, uns die Bäuche mit Kuchen vollschlugen und ich herrliches Rhabarberschorle trank, da war ich so immens glücklich über die kleine Planänderung, dass ich fast platzte. Vor Glück, vor Kuchen, vor Freude über das tolle Leben. Und über eine Planänderung im größeren Sinn erzähle ich euch das nächste Mal.

Habt es fein.
Eure Hannah


Für eine Springform mit 26 cm Durchmesser

Für den Mürbteig
90 g Speisestärke
150 g Mehl
1 TL Backpulver
75 g Puderzucker
120 g kalte Butter
1 Ei
2-3 EL kaltes Wasser
1 Prise Salz

Für die Füllung
150 g Frischkäse
300 g Schmand
250 g Magerquark
2 Eier
Mark einer Vanilleschote
Abrieb einer halben Zitrone
80 g Zucker
400 g Rhabarber

Für die Streusel
100 g Mehl
50 g gehackte Mandeln
60 g Butter
40 g Rohrohrzucker
1 Prise Salz

Die Zutaten für den Mürbteig rasch zu einem glatten Teig verkneten. Flachdrücken und in Frischhaltefolie eingewickelt ca. eine Stunde kühl stellen. Die Springform fetten.
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Rhabarber waschen, wenn nötig schälen und in 1cm dicke Stücke schneiden. In einer Schüssel die Zutaten für die Füllung bis auf den Rhabarber zu einer geschmeidigen Creme verrühren. Für die Streusel die Butter in einem kleinen Topf bei schwacher Hitze zerlassen. Die restlichen Zutaten für die Streusel in einer Schüssel vermischen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, ausrollen und in die Springform geben. Einen Rand hochziehen. Die Füllung auf den Teig geben. Den Rhabarber darauf verteilen und leicht eindrücken. Zuletzt die Butter und die Streuselmischung geben und verkneten. Die Streusel auf dem Kuchen verteilen und diesen ca. 45 Minuten backen. Wenn die Streusel zu dunkel werden, mit etwas Alufolie abdecken. Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, in der Form ca. 10 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und vollständig auskühlen lassen. Am besten über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Wir fanden ihn am nächsten Tag noch besser.

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