Dass ich eine Schwäche für Salat habe, sollte bei der Anzahl an Rezepten hier auf dem Blog schon fast ersichtlich sein. Dass es sich dabei meist um etwas speziellere Salate handelt, sollte auch schon fast ersichtlich sein. Ganz vorne dabei ist nach wie vor mein Blumenkohl-Linsen-Salat. Bald wieder Dauerbrenner in meiner Küche wird der Quinoa-Spargelsalat sein, den ich euch im letzten Frühjahr vorgestellt habe. Grundsätzlich kann ich die Spargelsaison kaum noch abwarten und werde schon ganz hibbelig bei all den Rezepten, die ich euch rund um den Spargel noch vorstellen möchte. Aber immer eins nach dem anderen.
Auch der Kichererbsensalat mit Avocado und getrockneten Tomaten ist bei uns, vor allem während der Grillsaison, ein gern gesehener Gast am Tisch. Hab ich euch auch letztes Jahr schon vorgestellt. Kurzum: Salat muss nicht unbedingt etwas mit grünen Salatblättern zu tun haben. Er ist unheimlich vielfältig und wandelbar. Er ist der beste Freund, wenn man abends in den Kühlschrank guckt und überlegt, was man schnell zusammenwürfeln kann. Er besteht meist nur aus gesunden Zutaten. Zumindest wenn man das will. Er macht satt. Er vermittelt das Gefühl von Leichtigkeit. Er ist in so unzähligen Varianten so unglaublich lecker. Er ist interkulturell und weltoffen. Salat ist einfach toll. Um hier nun mal einen Schlussstrich zu ziehen. Wobei ich an der Stelle dann doch nochmal auf die Interkulturalität eingehen möchte.
Bei dem heute mitgebrachten Salat befinden wir uns nämlich auf asiatischem Terrain. Ein Multi-Kulti-Salat quasi. Dafür sorgen nicht nur die Gewürze sondern auch die Reisbandnudeln, die ich mit hineingepackt habe. Einzig für den Rotkohl würde ich nun nicht die Hand ins Feuer legen. Den würde ich als weltoffenen deutschen Kohlkopf bezeichnen, der dem Ganzen seinen farblichen Charme verleiht. Man kann ihn aber auch beliebig durch Chinakohl oder Weißkohl ersetzen. Generell gelten auch hier meine Salatkomponenten wieder einfach als Inspiration und können beliebig ersetzt oder ergänzt werden. Lust auf Brokkoli im Salat? Nur rein damit.
Wie auch immer, für mich hat der Salat schon jetzt das absolute Sommersalatliebling-Potential. Frisch, leicht und etwas exotisch. Ein bisschen wie die vietnamesischen Sommerrollen nur eben als Salat. Die Gewürze und Kräuter harmonieren dabei hervorragend. Und vor allem ist alles fix gemacht und servierbereit – perfekt für die schnelle Feierabendküche und bei sommerlichen Temperaturen auch noch um 21 Uhr kurz vorbereitet. Für alle die aufgrund des Hitzekomas nicht früher an feste Nahrung denken können. Also ich bin ein großer Fan. Und bin gespannt, ob ihr es auch werdet. Und apropos Hitzekoma – das würde ich aktuell gerne vorziehen, wenn ich mir den wiederholten Temperatursturz der nächsten Tage anschaue. Es reicht jetzt, Herr Winter!
Habt es fein.
Eure Hannah
Für zwei gute Esser
¼ Rotkohl
150 g Zuckerschoten
2 Möhren
½ Packung Tofu
Reisbandnudeln (Menge nach Belieben)
2-3 Frühlingszwiebeln
1 kl. Bund Koriander
1 Limette
1 Stück Ingwer (ca. 2 cm groß)
½ rote Chili
Kokosöl (Sesamöl oder ein anderes Öl geht auch)
Sojasauce
Reisessig
Ahornsirup
Salz
Pfeffer
Zunächst die Marinade für den Tofu vorbereiten. Dazu 2 EL Sojasauce mit einem EL Reisessig und einem EL Ahornsirup gut vermischen. Die Chili fein hacken und unterrühren. Den Tofu in mundgerechte Stücke schneiden und in die Marinade geben. Gut vermischen und beiseite stellen. Die Reisbandnudeln nach Packungsanleitung zubereiten. Beiseite stellen und abkühlen lassen. Den Rotkohl in feine Streifen schneiden, waschen und in einem Sieb gut abtropfen lassen. Die Möhren schälen und grob raspeln. Zuckerschoten waschen und schräg grob zerkleinern. Die Frühlingszwiebeln waschen und in dünne Ringe schneiden. Den Ingwer schälen und fein hacken. Den Koriander waschen, die Blättchen abzupfen und die Stile fein hacken. In einem Wok oder einer großen Pfanne das Kokosöl auf mittlerer Stufe erhitzen und Ingwer und Frühlingszwiebeln darin kurz anbraten. Das restliche Gemüse sowie die Korianderstile hinzugeben und ein paar Minuten mitbraten. Es sollte aber noch schön knackig bleiben. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Limettensaft und etw. Sojasauce ablöschen. In eine Schüssel füllen, etwas abkühlen lassen, dann die Reisbandnudeln und einen Teil der Korianderblätter untermischen. Den Tofu mitsamt der Marinade im gleichen Wok auf mittlerer bis hoher Stufe von allen Seiten anbraten, bis er eine bräunliche Farbe hat. Das dauert ca. 4 Minuten. Etwas abkühlen lassen und vorsichtig unter den restlichen Salat mischen. Ggf. noch etwas nachwürzen, mit den restlichen Korianderblättchen garnieren und lauwarm oder kalt servieren.