Mungbohnendal – Gute Freunde.

Heute möchte ich euch meine gute Freundin, die Mungbohne, vorstellen. Kennt ihr die? Ich habe sie vor vielen Monaten kennengelernt, als ich mich stark mit der ayurvedischen Ernährungsweise auseinandergesetzt habe. Dort ist die Mungbohne in aller Munde. Also wollte ich sie auch kennenlernen. Und so hielt ich an einem samstäglichen Bioladen-Besuch nach ihr Ausschau und fand sie schnell neben all meinen anderen Hülsenfrüchten-Freunden. Wie hübsch sie war. Dunkelgrüne, glatte, runde Körnchen.

Ich fand sie jedenfalls gleich sympathisch. Zumindest äußerlich. Der Herzensmensch konnte meine Aufregung erstmal nicht wirklich nachvollziehen. Ne Bohne halt – das war sein Kommentar dazu. Aber hey, ich kenne meinen Pappenheimer und geb nicht so schnell auf. Jaja, warte du nur ab, dachte ich. Der Herzensmensch hält mich für einen Hülsenfrüchten-Junkie. Wenn wunderts. Ungefähr bei jeder Mahlzeit überlege ich, ob da nicht noch Linsen in irgendeiner Form passen würden. Oder Kichererbsen. Oder schwarze Bohnen.

Zweimal die Woche gibt’s die auf jeden Fall in irgendeiner Form bei uns. Dass der Herzensmensch da nur mit den Schultern zuckt, wenn ich mit der Mungbohne ums Eck komme – eh klar. Hat aber nicht lange gedauert, dass sie auch seine Freundin wurde. Eigentlich direkt als ich das erste Mal diesen Mungbohnendal gemacht habe. Da hat der zweite Teller nicht lange auf sich warten lassen und wir haben ziemlich gezickt, als es darum ging, wer die letzte Portion am nächsten Tag zu Mittag essen darf. Hah! Ich sag ja, die kann was. Und zwar mehr als nur gut aussehen.

In der ayurvedischen Ernährungslehre sagt man ihr nach, dass sie eine reinigende Wirkung auf den Körper habe. Sie reinigt die feinen Körperkanäle (Srotas), stärkt das Verdauungsfeuer (Agni) und baut das Körpergewebe (Dhatus) auf. Kein Wunder, dass ich euch das Rezept in den Januar packe – vielen Studien nach ist der Drang nach einer Reinigung des Körpers nach den Feiertagen besonders hoch. Ich würde mal behaupten, dass das zumindest auf viele Frauen zutrifft. Wenn ich dem Herzensmensch (und vermutlich vielen anderen Männern) mit Körperkanalreinigung komme, habe ich irgendwie das Gefühl, nicht richtig ernst genommen zu werden.

Wie auch immer. Der Mungbohnendal schmeckt wunderbar und die gesundheitlichen Aspekte sind in diesem Fall natürlich sehr nette Nebeneffekte. Mein Loblied ist im Übrigen noch nicht zu Ende. Wen das nicht interessiert, der kann auch gleich zum Rezept scrollen – mehr passiert hier heute im Text nicht mehr. Die liebe Mungbohne hat unter ihren Hülsenfrüchten-Freunden einen sehr hohen Proteinanteil (24g auf 100g) und besitzt Eiweißstrukturen, die vom Körper sehr leicht verwertet werden können. Sie ist daher sehr viel bekömmlicher als andere Hülsenfrüchte.

Außerdem versorgt sie unseren Körper mit zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen, wie Natrium, Kalium, Magnesium sowie Eisen, Zink und Folsäure. Nur um mal einige zu nennen. Auf unserer geistigen Ebene soll sie erhellend wirken und Klarheit bringen. Ich sag ja, eine Freundin für alle Sinne. Wollt ihr sie auch kennenlernen? Dann schaut doch mal beim Bioladen eures Vertrauens vorbei. Da sitzt sie bestimmt mit ihren anderen Hülsenfrüchten-Freunden herum und freut sich, eure Bekanntschaft zu machen.

Habt es fein.
Eure Hannah

Für zwei gute Esser

1 kleine Lauchstange
1 daumengroßes Stück Ingwer
2 Möhren
½ TL Senfsamen
1 TL Kreuzkümmelsamen (gem. Kreuzkümmel geht auch)
½ TL Kurkuma
½ TL Zimt
300 g Mungbohnen (am besten für ein paar Stunden in kaltem Wasser eingeweicht)
700 ml Gemüsebrühe
2 EL Tomatenmark
1 Chilischote
1 kleines Bund Koriandergrün
1 Handvoll Babyspinat
Salz
Pfeffer
Zitronensaft
Kokosjoghurt (oder griechischer Joghurt)

Den Lauch waschen und in dünne Streifen schneiden. Die Möhren schälen, längs halbieren und in Scheiben schneiden. Den Ingwer ebenfalls schälen und fein hacken. Die Chilischote waschen und ebenfalls fein hacken. Die Korianderstängel waschen, trockenschütteln und ein paar Blättchen abzupfen und zur Seite legen. Den Rest fein hacken. Die Mungbohnen in einem Sieb abtropfen lassen (wenn eingeweicht). In einem großen Topf etwas Kokosöl erhitzen. Die Senf- und Kreuzkümmelsamen darin bei mittlerer Hitze anbraten, bis die Senfsamen zu springen beginnen Lauch und Ingwer hinzugeben und ein paar Minuten dünsten. Die Chilischote und die Möhren dazugeben und nochmals ein paar Minuten mitdünsten. Die Mungbohnen, das Tomatenmark und den gehackten Koriander hinzugeben, mit der Brühe auffüllen und zum Kochen bringen. Kurkuma und Zimt einrühren und alles ca. 40 Minuten köcheln lassen. Sobald der Dal fertig ist, mit Salz und Pfeffer würzen und etwas Zitronensaft einrühren. Die Spinatblätter waschen und unterheben. Nochmals kurz erwärmen und mit Kokosjoghurt und den restlichen Korianderblättern servieren.

Es lohnt sich, gleich die doppelte Menge zuzubereiten. Der Dal lässt sich wunderbar einfrieren oder hält auch ein paar Tage im Kühlschrank.

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