Ich habe da so Ding mit Melone und Fetakäse. Im Deutschen hört sich das irgendwie komisch an. Im Englischen sagt man oft „I have thing with…“ und meint damit, dass man etwas gerne hat oder mag oder tut. Das man quasi ein Faible für etwas hat. Ich habe also ein Faible für die Kombination aus Melone und Fetakäse. Das habe ich schon mit diesem Wassermelonen-Feta-Salat offenbart. Der war auch lange unter den Top 10 meiner Sommersalate. Ist er eigentlich immer noch. Er wurde in diesem Jahr nur minimal überboten.
Und das ausgerechnet von einem seiner Melonenkollegen. Sie besser gesagt. Charentais heißt die Gute. Ich frage mich bis heute, wie die absolut korrekte Aussprache dieser Sorte ist. Ich tippe auf französisch und spreche sie deshalb auch so aus. Mit stummem s hinten. Ihr wisst, was ich meine. Wenn ich allerdings auf dem Markt eine Charentaismelone kaufe, zeige ich meistens nur stumm drauf. Oder sag: die da. Oder nehme sie einfach auf der Kiste. Im Übrigen ist mir aufgefallen, dass das die Meisten so machen. Ich habe noch nie jemanden sagen hören: „Na, da haben Sie ja wunderschöne Charentaismelonen. Ich hätte gerne zwei.“
Vermutlich stehen viele vor dem Problem der Aussprache. Wie einfach wir es da doch mit der Wassermelone haben. Oder der Honigmelone. Oder auch der Galia. Da weiß jeder gleich, von was man spricht. Dennoch sollte man nicht den Fehler machen und keine Charentaismelone kaufen. Ist sie richtig reif, ist sie eine richtige Offenbarung. In meinen Augen jedenfalls. Als wir im Juli in der Provence waren, sind wir am letzten Abend chic essen gegangen (danke Micha, für den wunderbaren Tipp an der Stelle!). Meine Vorspeise war eine Variation aus Tomate, Fenchel und Melonen. Mit einem salzigen Mandelkuchen, der an einen weichen Biskuit erinnerte und vor allem zum Auftunken des superleckeren Olivenöls gedacht war.
Und ich sag euch, das war der Knaller. Der Oberknaller. Genau diese Kombination hat mich dann zum dem vorliegenden Salat inspiriert. Da ich über das Melonen-Fetakäse-Faible hinaus ein absolut großes Faible für die Kombination von salzig und süß habe, lag es auf der Hand, dass ich über den Salat aus süßer Charentaismelone, Fenchel und Tomate noch etwas Feta verteile. Und da mir die das mit dem Mandelkuchen so gut gefallen hat, habe ich anstelle der sonst auch sehr gut passenden Pinienkerne einfach Mandeln gehackt, in der Pfanne geröstet und etwas gesalzen. Wer auf die Rauchmandeln von Seeberger steht, sollte das als etwas günstigere und gesündere Alternative unbedingt ausprobieren.
Über den Salat kam dann noch etwas Basilikum und was soll ich sagen – frisch, leicht, salzig-süß und durch die verschiedenen Komponenten eine absolut interessante Konsistenz beim Kauen. Ich würde behaupten, aktuell unter den Top 5 meiner Sommersalate. Vielleicht sogar auf Platz 3 und somit unter den Top 3. Der Clou sind wie immer aromatische Zutaten. Vor allem die Charentaismelone (so langsam verliere ich die Angst vor der Aussprache) sollte unbedingt ganz reif sein. Ansonsten schmeckt sie nach nichts und der Salat nur noch halb so gut. Und auch die Tomaten sollten von sehr guter Qualität sein. Eigentlich ja immer alle Zutaten. Darauf lege ich sehr großen Wert. Aber das wisst ihr ja. Und wer Angst vor Fenchel hat. Im Salat schmeckt man nur eine gaaaaanz leichte Fenchelnote heraus. Ganz zur Not einfach weglassen. Auch wenn er ja so sehr gesund ist und deshalb viel öfter integriert werden sollte. Probiert einfach selbst.
Habt es fein.
Eure HannahFür zwei gute Esser als (Grill-)Beilage
½ Charentaismelone
½ Fenchelknolle
4-5 (bunte) Tomaten
100 g Fetakäse
1 Handvoll Mandeln
2-3 Stängel Basilikum
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Die Melone von Schale und Kernen befreien und in mundgerechte Stücke schneiden. Den Fenchel waschen, putzen und fein hobeln. Die Tomaten waschen und je nach Größe vierteln oder in kleinere Stücke schneiden. Die Mandeln grob hacken und in einer Pfanne ohne Fett ein paar Minuten anrösten, bis sie schön duften. Am Schluss eine gute Prise Salz darüber streuen. Den Basilikum waschen, trockenschütteln und die Blätter in Streifen schneiden. Melone, Tomaten und Fenchel auf einer Platte anrichten. Mit Olivenöl beträufeln und gut salzen und pfeffern. Den Fetakäse mit den Fingern in kleine Stücke zupfen darüber verteilen. Mandeln und Basilikum ebenfalls auf dem Salat verteilen und bei Zimmertemperatur servieren.
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