Marokkanisches Hühnchen – oder eine Ode an fernöstliche Gewürze.

Ich bin ein sehr großer Fan der fernöstlichen Küche. Ich liebe die Gewürzvielfalt mit der gekocht wird, das Zusammenspiel der einzelnen Zutaten und die farbenfrohen Gerichte. Frischer Koriander und frische Minze sind für mich ein unschlagbares Team und ich kann nicht genug davon über meinen Teller zupfen. Genauso liebe ich den Geschmack von Kreuzkümmel und Koriandersamen. Spätestens hier scheiden sich allerdings die Geister. Meine Mutter würde auf dem Absatz kehrt machen, würde ich ihr ein Gericht mit diesen Gewürzen auftischen. Und frischer Koriander schmeckt für sie nach Seife. Zugegebenermaßen würde ich auch davon Abstand halten, wenn ich jedes Mal das Gefühl hätte in ein Stück Seife zu beißen. Jedem, der genauso empfindet wie meine Mama, empfehle ich, spätestens jetzt aufzuhören mit lesen. Es wird nämlich leider nicht besser und das Gericht strotzt nur so von den orientalischsten Gewürzen.
Für alle, die meine Liebe zu Unmengen an Koriander teilen und in deren Gewürzschrank man vor lauter verschiedenen Gewürzen den Überblick verliert, bitte weiterlesen und wenn möglich gleich jetzt sofort nachmachen. Es erwartet euch ein großartiges Geschmackserlebnis! Vor allem an grauen Sonntagen zaubert man einen wärmenden Eintopf, in den man sich am liebsten direkt reinkuscheln möchte.

Das Rezept stammt in seiner Originalversion von Jamie Oliver. Er macht es allerdings mit Lammstelzen. Sorry, da muss ich dann passen. Ich mag Lamm ja grundsätzlich sehr gerne, aber Lammstelzen gehören dann nicht unbedingt zu meinen favorisierten Tierkörperteilen. Ich habe das Rezept stattdessen aber schon des Öfteren mit Lammlachse gemacht – das war auch genial. Hier nun die etwas einfachere oder sagen wir preisgünstigere Variante mit Hühnchenfilet. Wenn ihr Lammlachse nehmen wollt, einfach die gleiche Menge an Fleisch ersetzen.

Habt es fein.
Eure Hannah

Für vier Personen

600-800 g Hühnchenfilet
2 Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
2 Karotten
2 Stangen Sellerie
1 Bund Koriandergrün
100 g getrocknete Aprikosen (oder Pflaumen oder Datteln oder was ihr am liebsten habt)
1 Zitrone
1 Dose Kichererbsen (400g)
1 kl. Bund frische Minze
100 g ganze Mandeln
2 Dosen stückige Tomaten (je 400 g)
4 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 EL gemahlener Koriander (oder Koriandersamen im Mörser fein zerstoßen)
2 TL gemahlener Ingwer
1 EL flüssiger Honig
1 kl. rote Chillischote
1 Zimtstange
250 ml guter Hühnerfond (oder Lammfond)
Joghurt
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Paprika (scharf)

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Das Fleisch kurz abwaschen und trocken tupfen. In golfballgroße Stücke schneiden. Für die Marinade 2 EL Olivenöl mit 1-2 TL Kreuzkümmel, scharfem Paprikapulver, Salz und Pfeffer verrühren. Das Fleisch darin marinieren und für ca. 30 Minuten beiseitestellen.
Zwiebeln, Knoblauch und Karotten schälen und mit dem Sellerie grob hacken. Den Koriander waschen, die Blätter abzupfen und die Stiele grob hacken. Damit die Blätter frisch bleiben am besten in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen. Die Aprikosen halbieren.
Olivenöl in einem ofenfesten Topf erhitzen. Zwiebeln, Karotten, Knoblauch und Sellerie darin anschwitzen. Die Korianderstiele dazugeben, die Schale der Zitrone hineinreiben und den ausgepressten Saft zugeben. Alles auf mittlerer Stufe ca. 10 Minuten andünsten.
Den gemahlenen Koriander, Ingwer und den flüssigen Honig einrühren. Die Chilischote fein hacken und zusammen mit der Zimtstange dazugeben. Die Hitze auf große Stufe stellen und alles unter ständigem Rühren einige Minuten rösten. Die Dosentomaten, Kichererbsen, Mandeln und Aprikosen zugeben. Den Fond zugießen und alles kräftig unterrühren. Kräftig salzen und pfeffern und zugedeckt ca. 1 Stunde im Ofen garen.
In der Zwischenzeit das Hühnchen scharf von allen Seiten anbraten. Den Topf nach ca. 1 Stunde aus dem Ofen holen, umrühren und das Fleisch hineinlegen. Von allen Seiten mit der Gemüsemischung umgeben, damit es schön Flüssigkeit ziehen kann. Das Ganze weitere 30-40 Minuten im Ofen garen.
Den Topf aus dem Ofen nehmen. Mit einem Klecks Joghurt sowie Minze- und Korianderblättern servieren. Wer mag, kann entweder frisches Fladenbrot oder Bulgur dazu reichen.

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