Hui, es gibt Lachs auf Schokoladenpfeffer. Na sowas! Gibt’s hier sonst überhaupt was mit Tier außer den üblichen Milchprodukten? Hah! Gibt es! Wer sich schon seit Beginn zu den eifrigen Lesern zählt, dem ist vielleicht noch in Erinnerung, dass eines der ersten Rezepte das marrokanische Hühnchen war. Und dann gabs letztes Jahr im März die grandiose Birnen-Ziegenkäse-Quiche, in der ich ein paar Speckwürfel versteckt hatte. Weils einfach besser schmeckt. Grundsätzlich ernähre ich mich tatsächlich zu 90% fleisch- und fischlos. Und das aus Überzeugung.
Zum Einen bin ich gegen eine nichtartgerechte Tierhaltung und –schlachtung sowie gegen die Überfischung der Weltmeere, zum anderen bin ich von den gesundheitsfördernden Eigenschaften einer hauptsächlich pflanzenbasierten Ernährung überzeugt. Es liegt also weniger daran, dass ich es nicht mag als dass ich tatsächlich aus Überzeugung handele. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich den Geschmack von manchem Fleisch tatsächlich manchmal nicht mag. Mit Schweinefleisch kann man mich z.B. jagen. Bei Rind- und Kalbfleisch kommt es darauf an – ein Roastbeef oder ein Kalbsfilet mag ich schon manchmal ganz gerne. Am liebsten esse ich jedoch Wild, also Reh oder Hirsch, und Lamm.
Es hängt aber irgendwie immer auch etwas von meiner Tagesform ab. An manchen Tagen steigere ich mich dann ziemlich rein und bekomme den Gedanken nicht los, dass da totes Tier auf meinem Teller liegt. Sorry, geht gar nicht. Da bekomme ich keinen Bissen runter. Ganz kompliziert werde ich auch, wenn es an mehreren Tagen hintereinander Fleisch gibt. Das kommt in der Regel zum Glück nur an Weihnachten vor. Da werde ich aber dann richtig anstrengend und hab erstmal die Nase wieder voll von Fleisch. Ich versuche übrigens, meine Umwelt trotzdem zu schonen und fechte den ständigen Kampf überwiegend innerlich aus. Das klappt glaube ich auch ganz gut. Und zum Glück teilt der Herzensmensch hier meine Ernährungseinstellung. Auch wenn dann doch ab und an ein Burger in seinem Magen verdaut wird. Typisch Mann halt.
Bei Fisch bin ich tatsächlich etwas liberaler eingestellt und empfinde kein Ekelgefühl, wie es mich bei Fleisch manchmal überkommt. Liegt vielleicht auch daran, dass ich Fisch grundsätzlich sehr gerne mag – allerdings überwiegend Meeresfisch aufgrund der gesundheitsfördernden Eigenschaften. Doch bevor sich hier jetzt jemand freut – auch hier kann ich maximal anstrengend werden. Nämlich wenn ich das Gefühl habe, der Fisch ist nicht frisch. Geht gar nicht. Geschmacklich aber liebe ich (frischen) Fisch. Am liebsten Fisch mit festem, weißen Fleisch, aber auch gerne mal einen geräucherten Fisch. Räucherlachs oder auch geräucherte Makrele gehören da auf jeden Fall dazu. Am Wichtigsten ist für mich jedoch, dass eine gehörige Portion Gemüse dabei ist. So oder so. Dann wird das Roastbeef automatisch zur Beilage.
So, genug über meine Essgewohnheiten referiert. Es handelt sich dabei auch nur um meine ganz eigene persönlich Meinung und Einstellung und soll weder dogmatisch noch rechthaberisch noch belehrend klingen. Ich hoffe, das ist klar. Und um die Ausnahmen, die auch ich gerne mache, zu bestätigen, habe ich dem grünen Kräutersüppchen eine leckere Scheibe Räucherlachs hinzugefügt. Nicht, dass das Süppchen nicht auch so schon geschmacklich überaus glänzen würde. Die Einlage aus Lachs und gekochtem Ei passt aber einfach wunderbar dazu und gibt dem ganzen auch nochmals einen entsprechenden Kick. Eine wunderbare, leichte Vorspeise, die perfekt in den Frühling passt. Vielleicht ja sogar als Auftakt eures Ostermenüs. Mir möge man dazu etwas geröstetes Baguette und ein Glas trockenen Weißwein servieren und ich bin im Süppchenhimmel.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für vier Personen als Vorspeise
Für die Suppe
1 Bund glatte Petersilie
1 Bund Schnittlauch
1 Bund Dill
3-4 Frühlingszwiebeln
1 Handvoll frischen Blattspinat (optional)
Olivenöl
100 ml Weißwein (oder mehr Brühe)
700 ml Gemüsebrühe
100 ml Sahne
Saft einer halbe Zitrone
Salz
Pfeffer
Für die Einlage
2 Eier
4 kl. Scheiben Räucherlachs
Die Eier kochen, abschrecken und pellen. In der Zwischenzeit die Kräuter und den Blattspinat waschen und grob hacken. Die Frühlingszwiebeln ebenfalls waschen und in dünne Ringe schneiden. Einen Schuss Olivenöl in einem Topf erhitzen. Die Frühlingszwiebeln darin glasig dünsten, dann die Kräuter und den Spinat hinzugeben und kurz mitdünsten. Mit Weißwein ablöschen, die Brühe hinzugeben und das Ganze ca. 5-8 Minuten köcheln lassen. Mit dem Pürierstab pürieren. Die Sahne und den Zitronensaft hinzugeben, gut salzen und pfeffern und nochmals aufkochen lassen. Die Suppe nochmals kurz mit dem Pürierstab aufschäumen. Auf Schalen verteilen, jeweils ein halbes Ei und eine Scheibe Lachs hineinsetzen und servieren.
2 Kommentare
Hallo Hannah, Dein Kräutersüppchen schmeckt prima, ist auch schnell zubereitet. Statt Spinat haben wir eine große Handvoll Giersch hineingetan,so direkt frisch aus dem Garten. Seitdem wir Giersch als gut schmeckendes Unkraut entdeckt haben, verwenden wir es als Alternative zu Spinat. Vor allem im Frühling. Lachs hatten wir keinen im Haus, statt dessen geräucherte Forelle. Schmeckt auch. Liebe Grüße, Edeltraud.
Liebe Edeltraud,
prima Idee mit dem Giersch – man muss sich nur zu helfen wissen 😉
Auch die geräucherte Forelle kann ich mir sehr gut dazu vorstellen.
Freut mich sehr, dass das Süppchen euch geschmeckt hat.
Liebe Grüße
Hannah