Jahreswechsel. Bekenne mich als Fan davon. Für mich hat jeder Jahreswechsel etwas Magisches. Ein neues Jahr beginnt. Innerlich beginnt man dadurch irgendwie auch neu. Alles auf Anfang. Reset. Die Zeit scheint kurz stillzustehen. Man hält inne und überlegt. Wie war das letzte Jahr? Der eigene, ganz persönliche und vollkommen subjektive Jahresrückblick. Ich finde ihn sehr wertvoll, da er uns zwingt, Vergangenes nochmals zu reflektieren. Und eventuell bringt uns diese Reflektion auch eine Neuausrichtung in manchen Dingen. Vielleicht möchte man alte Verhaltensmuster ablegen. Vielleicht hat man unschöne Erfahrungen gemacht, die einen gelehrt haben, anders zu denken oder zu handeln. Umgekehrt hat man vielleicht sehr schöne Erfahrungen gemacht, die einem zeigen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Vielleicht hat man auch einfach so Ideen für das neue Jahr, für die im alten Jahr kein Platz war. Oder keine Energie.
Natürlich kann man sich das ganze Jahr vornehmen, sich zu reflektieren, an sich zu arbeiten, Dinge zu ändern. Man tut es aber für gewöhnlich nicht. Oder zumindest nicht regelmäßig und richtig. Es geht im Alltag unter. Die Mühlen drehen und drehen sich und man ist oft viel zu geschäftig um wirklich innezuhalten und zu sagen, das und das ändert sich ab morgen. Ein Jahreswechsel verleiht einem eine ganz eigene Energie und Motivation. Oftmals werden die eigenen Vorsätze von anderen ins Lächerliche gezogen. Ich möchte daher an der Stelle auch gar nicht von Vorsätzen sprechen sondern eher von Wünschen, die man an sich selbst richtet und die man sich selbst erfüllen kann. Vorsätze klingen schwer belastet und negativ, Wünsche dagegen frei und unkonventionell. Was man aus den Wünschen macht, wie viele man sich wann wie selbst erfüllt, hängt natürlich ganz von einem selbst ab. Am Ende kann man dem eigenen Glück im Weg stehen oder einfach beiseitetreten und den Weg frei machen.
Klingt einfacher als es ist, ich weiß. Aber auch das kann ein Wunsch für das neue Jahr sein: sich selbst (noch) glücklicher zu machen. Ganz egal, wie dieser Weg aussieht. Ich habe meinen Wunsch für das neue Jahr bereits im alten Jahr für mich formuliert und darüber im letzten Blogpost geschrieben. Mehr Gelassenheit, mehr Achtsamkeit, kleinere Auszeiten, mehr Nichtstun, weniger Selbstkritik. Viele Wünsche, wenn ich das so lese. Aber am Ende verfolgen sie alle dasselbe Ziel. Und ich freue mich darauf, mir die kleinen Wünsche zu erfüllen. Und ich möchte weniger und bewusster (materiell) konsumieren. Aber auch hier keinesfalls zwanghaft sondern einfach etwas achtsamer. Ich habe zu oft die Erfahrung gemacht, Dinge zu kaufen, die danach unbenutzt im Schrank liegen. Das sind nun also meine Wünsche für 2018 – vielleicht sehr ambitioniert, aber ich bin es schließlich selbst, die es in der Hand hat.
Um für das neue Jahr genügend Energie zu haben, habe ich ein stärkendes und superleckeres Rezept mitgebracht. Soulfood pur und gesund obendrein. Ganz nach dem Motto: Genuss für Körper und Seele. Kennt ihr Hirsotto? Das ist prinzipiell ein Risotto mit Hirse statt mit Reis. Hirse schmeckt fantastisch und ist die mineralstoffreichste Getreidesorte. Sie enthält besonders viel Eisen, Magnesium und eine Menge der Vitamin B-Reihe. Nachdem sie lange Zeit in Vergessenheit geraten ist, hat sie gerade ihr großes Comeback. Find ich spitze und deshalb gibt’s heute ein wunderbar cremiges und einfaches Rezept. Es funktioniert prinzipiell wie die beliebten One-Pot-Gerichte, bei denen alle Zutaten in einen Topf kommen und dort zusammen vor sich hin köcheln. Wunderbar für die schnelle Feierabendküche. Falls ihr also nach einem gesunden Energiespender nach den Feiertagen sucht, hier ist er.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für zwei gute Esser
350 g gemischte Pilze (ich: Kräuterseitlinge und Champignons)
150 g Hirse
50 ml Weißwein (oder mehr Gemüsebrühe)
400 ml Gemüsebrühe
30 g Parmesan (vegan: 2 EL Mandelmus)
etw. Zitronenabrieb
Olivenöl
Salz
Pfeffer
reichlich Petersilie
Die Zwiebel feinhacken. Die Pilze mit einem feuchten Tuch abtupfen. Eine kleine Handvoll Pilze zur Seite legen. Die anderen in kleine Würfel schneiden. Die Hirse waschen. In einer großen Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Die Pilze dazugeben und 2-3 Minuten anbraten, dann die Hirse mit dazugeben und nochmals kurz mitbraten. Mit dem Weißwein ablöschen, die Gemüsebrühe dazugeben und alles bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren. Bei Bedarf noch etwas Flüssigkeit zugeben. In der Zwischenzeit den Parmesan reiben und die Petersilie hacken. Nach Ende der Garzeit das Hirsotto einige Minuten ausquellen lassen. Dann den Parmesan (oder das Mandelmus) zusammen mit dem Zitronenabrieb und der Petersilie unter das Hirsotto rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die restlichen Pilze in Scheiben schneiden und in einer separaten kleinen Pfanne anbraten. Das Hirsotto auf Schüsseln verteilen und die Pilzscheiben darauf anrichten.