Ganz genau. Ich steh einfach auf gesundes Zeugs. Außerdem ist ja immer noch Fastenzeit. Und wenn gesund dann auch noch lecker ist, will ich mal wissen, wer dann noch meckert. Bei diesem Rezept bestimmt keiner mehr. Falafel aus dem Ofen – geht das überhaupt. War die Frage, die mir vor dem ersten Versuch andauernd im Kopf herumschwirrte. Normalerweise bekommt man die kleinen Bällchen frittiert mit Dip. So lernen die meisten Falafel kennen und lieben. Ich zum Beispiel. Sehr, sehr lecker. Aber gleichzeitig eher ungesund. Zu fettig. Zu schwer. Das mag man mal essen, man hört aber immer den kleinen Mann im Ohr, der einem was von ranzigem Frittierfett und Hüftgold und Sodbrennen zuflüstert. Nervig, der Kleine. Aber er ist bei mir nun mal da und bringt mich dafür gleichzeitig dazu, meinen Horizont zu erweitern und mich auf neues Terrain zu begeben.
In diesem Fall: Wie bekomme ich es hin, nicht auf die kleinen Dinger verzichten zu müssen, aber gleichzeitig eben nicht das schlechte Gewissen im Ohr zu haben. Und zack, viel mir ein Rezept ein, das ich mal irgendwo gesehen hatte. Da wurde die Falafel im Ofen gebacken. Das wollte ich ausprobieren. Gesagt, getan. Und das Ergebnis: es schmeckte wirklich super, super gut! Natürlich etwas anders als frittierte Falafel, aber nicht minder gut. Und so schön leicht. Überhaupt nicht schwer oder fettig. Im Gegenteil, die Bällchen waren innen schön weich und fluffig und außen etwas knusprig. Dazu etwas Linsenhummus oder Guacamole zum Dippen (oder einfach zum pur Löffeln, in beiden Fällen) und ein knackiges Salätchen und fertig ist eine leichte und gesunde Mahlzeit. Und hier noch der ultimative Tipp: ein paar Falafel mehr machen und am nächsten Tag zwei Ciabattahälften mit Avocado bestreichen, etwas Zitrone, Salz und Pfeffer darauf, mit ein paar Blättchen Rucola und Gurken belegen und die Falafel dazwischen klemmen – und man hat die mega Stulle schlechthin und freut sich schon morgens auf die Mittagspause. Ehrenwort!
So und was genau war jetzt nochmal gesund an der Ofenfalafel bzw. der Falafel an sich. Davon abgesehen, dass die von mir verwendeten Cashewkerne per se nicht ungesund sind, habe ich ja schon erwähnt, dass allein schon durch das Weglassen des Frittierfetts ziemlich viele Kalorien eingespart werden. Die andere gute Nachricht: die Kichererbse ist Hauptbestandteil der kleinen Bällchen. Kichererbsen sind proteinreiche Alleskönner, die für eine gesunde und vor allem auch vegetarische Ernährung ideal sind. Sie sind kleine Nährstoffbomben, die jede Menge Proteine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie Ballaststoffe und Vitamin B beinhalten. Darüber hinaus sind sie gut für unsere Verdauung und unser Herz-Kreislaufsystem. Ich könnte hier jetzt noch ewig ausholen, aber ich glaube, ihr habt verstanden, was ich sagen will. In diesem Sinne: Esst mehr Kichererbsen!
Habt es fein.
Eure Hannah
Ergibt ca. 10-12 Falafel
Für die Falafel
1 Dose Kichererbsen (oder getrocknete, über Nacht eingeweichte, Kichererbsen)
100 g Cashewnüsse
1 Zwiebel
2 EL Olivenöl
1 EL Tahin (ich: Mandelmus)
1 EL Kichererbsenmehl
½ TL Backpulver
5 Stängel Koriandergrün
3 Stängel Minze
½ TL gemahlener Kreuzkümmel
½ TL gemahlener Ingwer
1 Prise Zimt
Salz
Für den Hummus
100 g grüne Linsen
2 EL Olivenöl
1 kl. Zwiebel (ich:Frühlingszwiebel)
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
200 g frische, gehäutete Tomaten (ich: aus der Dose)
15 g Koriandergrün
2 EL Tahini (ich: Mandelmus)
1 EL Zitronensaft
Salz
Pfeffer
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Für die Falafel die Zwiebel schälen und grob hacken. Die Kräuter waschen und ebenfalls grob hacken. Zusammen mit den Cashewkernen, dem Olivenöl und dem Tahini in den Standmixer geben und zu einer Paste pürieren. Die Kichererbsen abgießen und in den Mixer geben. Alles zu einer glatten, cremigen Masse verrühren. In eine Schüssel geben, das Kichererbsenmehl und Backpuler unterrühren und mit den Gewürzen und dem Salz abschmecken.
Die Masse mit den Händen zu golfballgroßen Kugeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im vorgeheizten Ofen ca. 25 Minuten backen, bis die Falafel außen goldbraun und knusprig sind. Nach ca. 15 Minuten wenden.
In der Zwischenzeit den Hummus vorbereiten. Dafür die Linsen nach Packungsanweisung garen. In ein Sieb geben und abtropfen lassen. Die Zwiebel schälen und fein hacken. Das Koriandergrün waschen und ebenfalls fein hacken. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Zwiebel zusammen mit dem Kreuzkümmel im heißen Öl 1 Minute anschwitzen. Die Tomaten und das Koriandergrün sowie die gegarten Linsen dazugeben und einige Minuten erhitzen. Tahini, Zitronensaft, einen Schluck Wasser, kräftig Salz und Pfeffer unterrühren. Das Ganze bei mittlerer Hitze unter Rühren ca. 5 Minuten köcheln lassen, bis die Mischung durch und durch heiß ist und etwas eingedickt ist. Die Linsen mit einem Kartoffelstampfer etwas andrücken, damit sie leicht aufplatzen. Die Konsistenz der Masse sollte an einen dicken Brei erinnern.
Den Hummus auf flachen Tellern verteilen. Mit etwas Koriandergrün garnieren, die Falafel darauf legen und mit etwas Pitabrot oder einfach einem grünen Salat servieren.
3 Kommentare
Liebe Hannah, da ich mein Kichererbsenmehl nach Beadarf immer selbst mahle, ist 1 EL eine so kleine Menge, dass ich das kaum hinbekomme.
Meinst du ich kann es ersetzen – z.b durch Dinkelmehl plus evtl. 1 Tl Pfeilwurzmehl?
Was meinst du? Danke und viele Grüße von
Hannah
Wow, genial schmecken die, Hannah! Hab 1 TL Pfeilwurzmehl statt des Kichererbsenmehls genommen!
Super Tipp mit dem Pfeilwurzelmehl, danke!
Und ja, die sind so gut, dass man eigentlich immer direkt welche auf Vorrat für den Tiefkühler machen sollte 😉
Alles Liebe,
Hannah