Ich bin ganz schön in der Zwickmühle. Hab ich doch die gebrannten Mandeln bisher als DAS kleine Weihnachtsgeschenk aus meiner Küche gesehen. Seit einiger Zeit gönne ich in der Weihnachtszeit Mandeln über Mandeln ein Bad aus Zucker und Zimt um dann knusprig, in Zucker gehüllt und unglaublich köstlich in meinem Mund zu verschwinden. Wobei das untertrieben ist. Die Mandeln verschwinden nämlich nicht nur in meinem Mund sondern in ganz vielen Mündern meiner nächsten Umgebung. Familie, Freunde, Kollegen. Alle durften schon von meinen Mandeln kosten. Tütchen für Tütchen verpacke ich sie als kleines Weihnachtsgeschenk. Ich liebe ihre karamellbraunen Glanz und den Duft nach Zimt und Röstaromen. Den schönen Glanz bekommen meine Mandeln übrigens, weil ich viiiiel weniger Zucker nehme als die normalen Rezepte bzw. die Mandeln vom Weihnachtsmarkt. Die glänzen nämlich überhaupt nicht mehr, weil sie von einer 3cm dicken Zuckerschicht umgeben sind. Schmecken tun sie im Übrigen auch viel leckerer mit weniger Zucker. Und das sag ich jetzt nicht nur als eigentliche Zucker-Gegnerin. Denn in der Advents- und Weihnachtszeit erlaube auch ich dem Herrn Zucker ab und an bei uns vorbeizuschauen. Ich habe mich bisher einfach noch nicht getraut, Vanillekipferl und andere Lieblingsplätzchen mit Kokosblütenzucker zu backen. Hab Angst, dass die dann anders schmecken. Und das würde ich glaub nicht verkraften.
Aber zurück zu den Mandeln. Diesen wunderbar köstlichen Dingern. Ich kenne niemanden, dem sie nicht schmecken. Deshalb dachte ich auch dieses Jahr, ach komm, machste jedem wieder ein Päckchen von den Mandeln zu den Geschenken dazu und alle sind glücklich. Und wenn ich meine Mitmenschen mit meinen selbstgemachten Sachen beglücken kann, bin ich am allerglücklichsten. Hah. Falsch gedacht. Also nicht mit dem Glücklichsein. Nein, mit den Mandeln. Aus dem Nichts kam nämlich ein absoluter Konkurrent ums Eck. Ein Endgegner sozusagen. Völlig unbedarft hat er sich in ein Buch über Pralinen geschlichen, das ich mir letztens gekauft hatte. Völlig unbedarft habe ich das Rezept dann ausprobiert. Und dann war die Kacke am Dampfen, das kann ich euch sagen. Bei dem besagten Endgegner handelt es sich nämlich um keine Geringere als Königin Macadamianuss höchstpersönlich. Und zwar im schokoladigsten Schokogewand. Hinterlässt bei jedem Schritt Wölkchen aus dunklem Kakao. Oh yes! Ich bin hin und weg und gleichzeitig ziemlich betrübt.
Denn plötzlich stehe ich vor einer entscheidenden Frage: Landen dieses Jahr wie auch sonst die karamelligbraun glänzenden, superleckeren, leicht zimtigen Mandeln in den Tütchen? Oder provoziere ich einen Skandal in dem ich der Königin der Nüsse den Vorrang gebe und meinen Lieben knusprigsten, schokoladigsten Genuss in Form der in Schokolade gehüllter, leicht gerösteter Macadamianüsse beschere? Glaubts mir, diese Frage macht mich fertig. Und ehrlich gesagt, sehe ich nur eine Lösung: Ich lasse die beiden gegeneinander antreten und letztendlich die Testesser entscheiden, wer das Duell gewinnt. Es landen also dieses Jahr beide in den Tütchen. Puh, nochmal drum herum gekommen. Dafür lasse ich euch, liebe Leser, Testesser, Duell-Verfolger nicht so leicht aus dem Schneider: ich empfehle euch wärmstens, den Beiden eine faire Chance zu geben, in dem ihr beide versucht und dann euer Urteil fällt. Aber seid nicht zu hart – immerhin haben wir bald Weihnachten und alles soll friedlich ausgehen.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für 2-3 kleine Päckchen Mandeln
200 g Mandeln
50 ml Wasser
50 g Zucker
1 TL Vanillezucker
1/2 TL Zimt
Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Zucker, Vanillezucker und Zimt gut mischen. In einer großen Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze mit dem Wasser aufkochen lassen. Die Mandeln hinzugeben und dabei stetig umrühren. Alle Mandeln sollten komplett von einer Zuckerschicht umgeben sein. Der Zucker wird nun erst krümelig. Immer weiter rühren. Nach einiger Zeit beginnt der Zucker wieder zu schmelzen und Fäden zu ziehen. Die Mandeln dann in einem Schwung auf das Backblech kippen. Sofort mit einer Gabel die zusammengeklebten Mandeln von einer lösen, so gut es eben geht. Vollständig abkühlen lassen und in Tütchen verpacken.
Für ca. 60 Macadamianüsse
200 g Macadamianüsse
400 g Halbbitterschokolade (50-60%)
150 g roher dunkler Kakao
Die Macadamianüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Sie sollten keine dunklen Stellen bekommen. In eine Schüssel füllen und etwas abkühlen lassen. Die Schokolade hacken und vorsichtig über dem Wasserbad temperieren. Wer ein Thermometer besitzt, sollte dieses benutzen. Halbbittere Schokolade sollte nicht bei über 40 Grad temperiert werden. Die geschmolzene Schokolade portionsweise über die Nüsse geben. Dabei immer kräftig umrühren, bis alle Nüsse gleichmäßig von einer Schokohülle überzogen sind. Den Kakao portionsweise über die Nüsse sieben und diese gut darin wenden. Soviel Kakao verwenden, dass die Nüsse sich wieder voneinander lösen. Die Nüsse auf einen mit Backpapier ausgelegten Teller geben und ca. 2 Stunden abkühlen lassen. Danach in ein Sieb geben und den überschüssigen Kakao gut abschütteln.