Kennt ihr Rugelach? Nicht? Gar nicht schlimm, ich kannte sie bis vor ein paar Wochen auch nicht. Seitdem ich sie aber kenne, verbreite ich sie wo auch immer es geht. Der Welt Rugelach zeigen quasi. Denn diese kleinen putzigen Dinger haben es sowas von verdient, gekannt und geliebt zu werden. Sie sind nicht nur optisch einfach nur zum Reinverlieben, sondern auch geschmacklich ganz toll. Nussig, zimtig, nicht zu süß. Schön mürb, aber auch etwas knusprig und in der Mitte schön weich. Mal wieder ein Gebäck, das sich für uns interessant macht. Das ganz genau weiß, wie welchen Charme einsetzen. Das seine Vorzüge kennt und damit spielt. Das ganz genau weiß, dass niemand einfach an ihm vorbeigeht, ohne zuzugreifen. Einmal, zweimal. Beim dritten Mal dann schon wieder der innere Zwiespalt, der Versuch, der Versuchung zu widerstehen. Mist, wieder nicht geklappt. Das dritte Rugelach verschwindet im Mund. Weil sie ja so klein sind. 3 Gramm Gewicht, das kann doch gar nicht auf die Hüften gehen. Und dann, ist plötzlich der ganze Teller leer. Und die Rugelach lachen sich im Bauch ins Fäustchen. Weil sie einfach wissen, dass sie unwiderstehlich sind.
Zum Kaffee, für Zwischendurch, meine Mutter hat sie sogar gefrühstückt. Als Mitbringsel ins Büro, als Snack auf einer Party. Ihr seht schon, es gibt nie einen Grund, keine Rugelach zu backen. Apropos Rugelach. Ich könnte auch einfach Nusshörnchen sagen. Aber irgendwie sind sie dafür zu besonders. Und außerdem heißt das jüdische Gebäck wirklich so. In Israel werden sie wohl an jeder Ecke verkauft, ähnlich wie hier im Süden Deutschlands die Brezeln. Und sie sind so herrlich einfach zu machen. Noch ein Pluspunkt. Beachten muss man lediglich, dass der Teig Kühlzeit benötigt. Mindestens zwei Stunden, besser über Nacht. Ich habe beides schon ausprobiert und tatsächlich waren die Rugelach noch etwas besser als der Teig über Nacht gekühlt wurde. Die Zutaten hat man fast immer im Haus. Und wenn nicht, sind sie superschnell gekauft.
Ich habe euch heute ein ganz klassisches Rezept mitgebracht. Der Teig wird einfach in einer Mischung aus gemahlenen Haselnüssen und Zucker gewälzt. Allein der Zucker, der beim Backen karamellisiert schmeckt in Kombination mit den Nüssen wunderbar. Ich könnte mir aber ebenso gut vorstellen, noch ein kleines Stück Schokolade mit einzurollen oder den Teig vor dem Aufrollen mit etwas Aprikosenmarmelade zu bestreichen. Mmh, das muss ich wohl tatsächlich ausprobieren. Ein Grund mehr, bald wieder Rugelach zu backen. Wie gesagt, es gibt nie einen Grund, sie nicht zu backen.
Habt es fein.
Eure Hannah
Ergibt 32 Stück
150 g Mehl (ich: Dinkel 630)
100 g Butter
100 g Frischkäse (ich nehme immer den von Andechser Natur)
60 g Rohrohrzucker
30 g gemahlene Haselnüsse
½ TL Zimt
Etwas Zitronenabrieb
Mehl, Butter und Frischkäse zu einem glatten Teig verkneten. Am besten lasst ihr das hier die Küchenmaschine erledigen. Dann zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt mindestens 2 Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank legen.
Den Backofen auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Zucker mit den Nüssen, dem Zimt und etwas Zitronenabrieb gut vermischen. Die Mischung zur Hälfte auf der Arbeitsfläche verteilen. Den Teig in zwei Teile teilen. Den ersten Teil direkt auf der Nuss-Zucker-Mischung kreisförmig (ca. 30 cm Durchmesser) ausrollen. Dabei mehrmals wenden, so dass jede Seite genügend von der Mischung abbekommt. Dann den Teig wie einen Kuchen in 16 Teile schneiden. Jedes Dreieck von der breiten Seite zur Mitte zu kleinen Hörnchen aufrollen und auf das Backblech setzen. Mit der zweiten Teighälfte und der restlichen Nuss-Zucker-Mischung genauso verfahren. Die Rugelach ca. 15-20 Minuten goldbraun backen. Sie sollten nicht zu dunkel werden und dürfen in der Mitte noch minimal weich sein. Daher lieber öfters mal in den Ofen spickeln.
9 Kommentare
tolle Sache, super einfach zu machen, sehen sehr süß aus und schmecken auch so, danke für das Rezept:)
Lieben Dank, Gabi!
Ich kann dir in allen Punkten zustimmen 😉 Mag die kleinen Teilchen auch total gerne, vor allem sind sie super vorzubereiten,
wenn man viele Menschen damit versorgen möchte 🙂
Einfach in der Zubereitung und sooooo lecker! Tolles Rezept!
Lieben Dank, Tanja!
Für mich ist und bleibt es auch eines der liebsten Rezepte:-)
Habe das Rezept heute erst entdeckt und gleich ausprobiert – den Mürbeteig ohne Zucker zu machen, aber später auf Nuss-Zucker-Mischung auszurollen ist genial. Der Zucker ist schön karamelisiert und gibt den Hörnchen einen extra Kick. Das funktioniert sicher auch für andere Rezepte und wird bestimmt noch weiter getestet!
Danke dafür!
Liebe Maren,
das freut mich! Ich finde die kleinen Dinger auch genial.
Hab sie letzens in einer salzigen Variante gemacht und mit rotem Pesto bestrichen,
das war auch super 🙂
LG Hannah
Liebe Hannah, vielen, vielen Dank für dieses wunderbare und köstliche Rezept:-)Egal wem ich sie vorsetze, die Leute sind begeistert! Es sind tatsächlich viele Variationen möglich.
Nun habe ich eine Frage zur Aufbewahrung: kann man diese Köstlichkeit auch einfrieren? Ich habe mich bislang nicht getraut, da ich befürchte, dass sie nach dem Auftauen evtl. etwas matschig werden. Vielleicht hast Du ja einen Tipp für mich?
LG Ute
Liebe Ute,
vielen lieben Dank – es freut mich immer sehr, so etwas zu lesen.
Ich würde es einfach mal mit ein paar Rugelach ausprobieren, sie einzufrieren.
Sollten sie die Knusprigkeit dadurch verliegen, hätte ich folgenden Tipp (ohne es bisher ausprobiert zu haben ;-):
Nach dem Auftauen die Rugelach mit etwas Wasser benetzen und für vielleicht 10 Minuten bei 120 Grad in den Ofen schieben.
So mache ich das oft mit aufgetauten oder nicht mehr ganz so frischen Brötchen, da funktioniert das wunderbar.
Lass es mich doch gerne wissen, wie es funktioniert hat.
Viele liebe Grüße
Hannah