Lieber Herr April! Was soll das denn bitte?! Vor einer Woche steigen der Herzensmensch und ich in den Flieger nach Mallorca um die ersten richtigen Frühlingstemperaturen zu fühlen. Um bei Sonne satt und 20 Grad tolle Wanderungen zu machen. Um unsere Herzen ob der wunderschön blühenden Natur Mallorca in dieser Jahreszeit vor Freude überquellen zu lassen. Um ein paar Tage später mit leicht gebräunter und gesunder Gesichtsfarbe wieder in den Flieger in Richtung Stuttgart zu fliegen.
Und dann das! Schon beim Landeanflug wurden wir unsanft hin und her geruckelt, weil die Wolkendecke unendlich erschien, durch die wir durchfliegen mussten. Einmal durch, erwartete uns eine graue, trübe Suppe, Nieselregen und eisiger Wind. Wir hätten am liebsten wieder den nächsten Flieger zurückgenommen. Konnte ja niemand ahnen, dass der Winter dieses Jahr auf den April fällt. Ja, ich weiß, du machst bekanntlich, was du willst, lieber April. Du musst aber auch wissen, dass du dir damit einfach nie Freunde machst. Dass die meisten Menschen dich deshalb nur halb mögen.
Ich wollte heute eigentlich die Frühlingssaison auf dem Blog eröffnen. Und eigentlich wollte ich dabei mit einem Milchkaffee auf dem Balkon in der Sonne sitzen. Stattdessen schickt mir meine Mama Bilder von Schnee in ihrem Garten im Schwarzwald und ich sitze mit einem heißen Kakao und meiner Kuscheldecke auf dem Sofa, während ich den Blogpost tippe. Ein Blick auf die Wettervorhersage der nächsten Tage besänftigt zum Glück die Gemüter wieder etwas. Denn da leuchtet einem tatsächlich die 2 entgegen. Zumindest in Stuttgart. 21 Grad. An Ostern. War es nicht so, dass an Ostern per se schlechtes Wetter ist? Wenn ich an die letzten Jahre denke, hab ich das zumindest so in Erinnerung.
Ok, lieber April, vielleicht ist das einfach deine Art, unsere Vorfreude auf den Frühling ins Unermessliche steigen zu lassen. Den Spannungsbogen maximal ausdehnen. Uns alle auf eine Geduldsprobe stellen. Meinetwegen. Du könntest es uns auch etwas angenehmer machen, ich bleib dabei. Aber wenn es Spaß macht, bitte. Ich läute heute trotzdem die Glocken für eine ganze Menge frühlingshafter Rezepte, die ich euch in den kommenden Wochen zeigen möchte. Ein paar absolute Lieblingsrezepte hab ich im Schlepptau und einen Frühlingsflammkuchen gibt’s natürlich auch. Und jede Mange Spargel und Erdbeeren.
Da ich aber grundsätzlich nicht vor Mai Erdbeeren kaufe und Spargel frühestens in ein bis zwei Wochen das erste Mal im Marktkörbchen landet, gibt es die geplanten Rezepte dafür vermutlich ab Mai. Im Übrigen die zweite Geduldsprobe, auf die mich der April stellt. Zu warten, bis der Spargel nicht mehr unter der Folie wachsen muss und die Erdbeeren endlich aus Deutschland und dabei dann auch wirklich nach reifen Erdbeeren schmecken, das ist nicht immer einfach. Auf der anderen Seite ist die Vorfreude darauf so groß, dass bei mir absolute Glücksgefühle ausbrechen, wenn tatsächlich das erste Mal Spargel auf dem Teller landet.
Mit der Frühlingsküche verbinde ich aber nicht nur Spargel und Erdbeeren, sondern vor allem auch jede Menge Kräuter und grüne Farben. Und da die Minze auf unserem Balkon in den letzten Wochen förmlich aus dem Boden geschossen ist und Minze hervorragend zu Erbsen passen und Erbsen für mich – wenn auch tiefgekühlt – irgendwie auch Frühling bedeuten, gibt es heute einen wunderbar frühlingshaften Erbsentoast. Dabei werden die Erbsen einfach mit etwas Minze und Schalotten vermischt und auf knusprigem Toast und einer würzigen Creme aus Fetakäse und Frischkäse serviert.
Ein ultraschnelles Mittag- oder Abendessen, ohne viel Chi Chi, aber mit viel Oho. Frühlingshaft, leicht und superlecker. Und auch wenn uns heute eher nach einem warmen Curry wäre, gibt’s heute Abend Erbsentoast. Mit einem Salat, in den ganz viele Radieschen kommen. Und Kresse. Dem Wetter zum Trotz. Und damit der Frühling sich willkommen fühlt.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für zwei gute Esser
150 g Erbsen (je nach Saison, frisch oder tiefgekühlt)
½ kleine Schalotte
7-8 Blättchen Minze
Salz
Pfeffer
Etw. Zitronensaft
50 g Fetakäse
2 EL Frischkäse
4-6 Scheiben Ciabatta oder sonstiges Lieblingsbrot (je heller, desto besser)
Etw. geriebener Parmesankäse (optional)
Die tiefgekühlten Erbsen in einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen. Kurz stehen lassen, dann in ein Sieb abgießen. Die Erbsen wieder zurück in die Schüssel geben und mit einer Gabel grob zerdrücken. Die Schalotte schälen und die Hälfte in schmale Streifen schneiden. Die Minze fein hacken. Beides unter die Erbsen mischen. Einen Spritzer Zitronensaft dazugeben und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Fetakäse in eine kleine Schüssel geben und mit der Gabel gut zerdrücken. Den Frischkäse dazugeben und gut unterrühren. Die Brotscheiben toasten. Noch warm mit der Käsecreme bestreichen. Die Erbsenmasse darauf verteilen und leicht in die Käsecreme drücken. Mit etwas geriebenem Parmesan bestreuen und frisch servieren.
4 Kommentare
Hallo Hannah,
Das Erbsenbrot mit frischer Minze hat uns sehr gut geschmeckt. Habe es schon zweimal zum Abendessen gemacht. Lecker und einfach.
Liebe Grüße, Edeltraud.
Vielen Dank, liebe Edeltraud!
Wie schön das ich zufällig auf deinen so wunderschönen mit viel Liebe gestalteten Blog gestoßen bin… es wurden gleich zwei Rezepte an einem Tag nachgekocht… unter anderem das Erbsenbrot… habe es mit herzhaft geröstetem Roggenbrot angeboten..sehr legger..
Liebe Silke,
schön, dass du mich gefunden hast 🙂
Viel Spaß beim Stöbern und Ausprobieren.
Liebe Grüße
Hannah