Es ist der Tag vor Weihnachten. Bereite ich mich sonst die ganze Adventszeit auf mein liebstes Fest im Jahr vor, steht es dieses Jahr einfach vor der Tür. Plötzlich. Und ruft laut: Ey Hanni, sonst warst du um diese Zeit schon viel weiter. Hast Tonnen an Vanillekipferl für den Herzensmenschen gebacken (ja, ich rechne da nur noch in Backblechen, so schnell wie er die verputzt). Hast literweise Adventspunsch gemacht und dabei Weihnachtskarten geschrieben. Und vor allem hast du innerlich schon deinen Jahresrückblick abgeschlossen.
Danke. Für nichts. Danke, dass du mich daran erinnerst, liebes Weihnachten, wie ich eigentlich meine Adventszeit verbringe. Dieses Jahr war das ein langer Satz mit X. War nämlich nix. Nix mit abgeschlossenem Jahresrückblick und so. Die Zeit zwischen unserer Hochzeit Mitte Oktober und jetzt hat sich irgendwie aufgelöst. Oder ist durch die Zeitmaschine gefallen. Ich weiß nämlich nicht, wo diese zwei Monate hin sind. Zumindest fühlt es sich so an.
In Wirklichkeit sind seitdem zwei Dinge passiert: 1. Ich hatte einen sehr entzündeten Zwischenrippennerv. 2. Ich habe gearbeitet. Nachdem der liebe Nerv nach fünf Wochen langsam besser wurde, ging mein Projekt im Büro in den Jahresendspurt. Ich bin quasi vom um-mich- und-meinen-Nerv-kreiseln übergegangen in um-die-Arbeit-kreiseln. Da war nichts mit um-den-besinnlichen-Advent-kreiseln. Hatte mich der Nerv gezwungen, mal wieder etwas langsamer zu machen, hat die Arbeit genau das Gegenteil gemacht. Aber das ist jetzt vorbei und es ist auch nicht wichtig.
Wichtig ist doch eher, was dieses Jahr, das nun schon wieder zu Ende geht, mit uns gemacht hat. Ich werde in den nächsten Tagen meinen etwas verspäteten Jahresrückblick nachholen. Ganz für mich. In meinen Gedanken. Vielleicht schreibe ich das eine oder andere auf. Und ich werde dabei versuchen, wirklich jeden einzelnen Monat durchzugehen. Dabei werde ich mir vor allem folgende Fragen stellen:
1. Was habe ich gelernt?
2. Was habe ich gemacht oder erschaffen?
3. Was habe ich neu hinzugewonnen?
4. Was habe ich losgelassen?
5. Was hat mich am meisten bewegt?
6. Was habe ich transformiert?
Um das Ganze dann mit der Frage zu beenden, was ich aus diesem Jahr Gutes mitnehmen möchte und was ich vielleicht im nächsten Jahr besser machen möchte.
Ich habe im letzten Blogpost letztes Jahr schon über die eine oder andere Erkenntnis geschrieben. Wichtig ist für mich daher ebenfalls, zu reflektieren, ob ich diese Gedanken das Jahr über in mir getragen habe und ob sie mich in meinem Denken und Handeln beeinflusst haben. Natürlich habe ich mir das ganze Jahr über immer wieder Gedanken darüber gemacht, aber ich habe mir nie die Zeit genommen, mich so richtig zu hinterfragen. Es ist immer eher ein Teil-Hinterfragen: ich reflektiere, merke, ich muss weiter an mir arbeiten und beende dann das reflektieren ganz schnell wieder.
Ich weiß nämlich, dass da noch ganz schön viel Luft nach oben ist, was mein Umgang mit mir selbst angeht, deshalb schiebe ich das ganz gerne dann einfach wieder weg. Hah! Schon mal eine Erkenntnis aus diesem Jahr: zu Ende reflektieren. Mal schauen, was der Rückblick da sonst noch so ans Tageslicht befördert. Macht ihr mit?
Um mir die nächsten Tage ausschließlich Zeit für mich, meinen Herzensmenschen und meine Liebsten zu nehmen, habe ich nun das allerletzte Rezept in diesem Jahr für euch mitgebracht: ein wunderbar leckeres Granola mit getrockneten Sauerkirschen. Das bekommen meine Mädels heute Abend bei unserem traditionellen Weihnachtsessen als kleines Geschenk aus der Küche.
Damit wünsche ich euch wunderbare, geruhsame und gesegnete Weihnachtstage. Lieben DANK euch allen – dafür, dass ihr mich hier begleitet. Dass ihr meine Geschichten lest, dass ihr meine Rezepte nachkocht oder mich einfach immer mal wieder besuchen kommt, um zu schauen, was hier so los ist. Ich freue mich auf ein neues Jahr mit euch, für das ich schon so viele tolle Rezepte im Kopf habe, dass der fast platzt. Aber mehr dazu dann nächstes Jahr.
Habt es fein.
Eure Hannah
Für ca. 20 große Portionen Granola
300 g Haferflocken
140 g Mandeln
100 g Kokosraspel
70 g Kürbiskerne
70 g Sonnenblumenkerne
50 g Buchweizen
1 TL Zimt
80 ml Ahornsirup (oder flüssiger Honig)
120 ml brauner Reissirup (oder mehr Ahornsirup/Honig)
½ TL Meersalz
120 ml Oliven-oder Kokosöl
½ Vanilleschote
60 g getrocknete Aprikosen
60 g getrocknete Pflaumen
100 g getrocknete Sauerkirschen
Den Ofen auf 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Die Kürbis- und Sonnenblumenkerne in einem Sieb unter fließendem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Die Mandeln grob hacken. In einer großen Schüssel Haferflocken, Mandeln, Kokosraspel und Zimt vermengen. Den Reissirup zusammen mit dem Ahornsirup zum köcheln bringen. Das Öl sowie das Mark der Vanilleschote einrühren und den Topf vom Herd nehmen. Die abgetropften Kerne unter Haferflockenmischung rühren. Die Öl-Mischung hinzugießen und alles gut miteinander verrühren. Das Müsli gleichmäßig auf dem Backblech verteilen und in den vorgeheizten Ofen schieben. Nach 15 Minuten alles gut durchmischen und weiter 15 Minuten backen. Am Schluss den Ofen auf 180 Grad hochdrehen und das Müsli nochmals 5 Minuten rösten. Es sollte schön goldbraun sein. Aus dem Ofen nehmen, alles in eine große Schüssel geben und die Aprikosen, Pflaumen und Sauerkirschen untermischen. Abkühlen lassen und in Weckgläser füllen. Das Müsli hält sich luftdicht verschlossen mindestens 6 Wochen.
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