Nerven. Mein Unwort des Jahres 2018. Und 2019. Jetzt schon. Es wird dieses Jahr kein schlimmeres Wort für mich geben, glaubt mir. Im Hause Schokoladenpfeffer läufts gerade nicht rund. So gar nicht um ehrlich zu sein. Eher eckig und stolperig und über Hindernisse. 2,5 Monate. Solange ist mein blöder, blöder (in Wirklichkeit sag ich viel schlimmere Dinge) Zwischenrippennerv nun schon entzündet. Intercostalneuralgie. So heißt das Ding im Fachjargon.
Ich bin mittlerweile fachlich extremst gut ausgebildet auf diesem Gebiet. Wenn jemand jemals eine Intercostalneuralgie hat, gerne an mich wenden. Ob ich nachhaltig helfen kann, weiß ich nicht – sonst wäre ich womöglich schon lange geheilt. Nachdem ich gut zwei Monate mehr schlecht als recht damit gelebt habe, jedoch weit entfernt von geheilt war, hat es mir vor 1,5 Wochen den Stecker gezogen. Beziehungsweise haben mir andere den Stecker gezogen. Zum Beispiel meine Heilpraktikerin oder der zwölfte Orthopäde oder auch mein lieber Herzensmensch. Die haben mir, dem Rädchen, das den Berg hinuntersaust, einfach nen Stock ins Rad geworfen. Tja, da lag ich dann.
Hannah, es reicht, haben sie gesagt. Und hab ich mir heimlich selbst gesagt. Der Nerv kann nur und wirklich nur heilen, wenn ich ihn endlich mal in Ruhe lasse. Körperlich als auch seelisch. Seelisch wohl etwas mehr, denn körperlich habe ich ihn wirklich schon sehr geschont. Ganze 8 Mal war ich seit dem 28.10.2018 laufen. Der Tag, an dem alles anfing. Meine Bilanz für Pilates sieht auch nicht besser aus. Im Yoga komme ich vielleicht auf 12 Mal. Alles wurscht. Sagen alle um mich herum. Jaja, weiß ich doch. Wissen tu ich es allemal. Es ist die Umsetzung, Kinners! Die ist doch das Problem. Aber momentan ist selbst das ein kleines Problem.
Das viel größere ist nämlich, dass die Schmerzen mich psychisch mürbe machen. Mein größter Wunsch: einfach morgens aufwachen und genau das spüren: NICHTS! Kein Ziehen, kein Ziepen, kein Stechen, kein „Hallo, ich bin noch da, spürst du mich?“. Das wärs. Da würd ich heulen vor Freude und Glück. Aber ich hab wohl noch ein gutes Stück Weg vor mir. Gell, Nerv, so schnell lässt du mich nicht los. Dir würde sonst ja langweilig werden. Genieß es, solange du mich noch triezen kannst. Ich hab dir nämlich jetzt endgültig den Kampf angesagt. Zusammen mit den zahlreichen Orthopäden, Heilpraktikern, Osteopathen meines Vertrauens. Der Herzensmensch ist natürlich auch dabei – eh klar!
Du bist jetzt der Endgegner und ich schwöre dir, das geht nicht gut für dich aus. Im Übrigen bin ich nicht in jeder Minute so voller Euphorie. Die eher etwas dunkleren Minuten überwiegen. Noch. Aber ich versuche, zuversichtlich zu sein. Jeden Tag. Meine Osteopathin hat mir heute Morgen voller Hoffnung gesagt, dass wir das gemeinsam hinbekommen. Na gut. Wenn sie das sagt. Ich gebe mir alle Mühe. Ich schone mich. Ich arbeite diese Woche nicht. Der Stress wäre zu hoch. Kaputte Nerven heilen dann nicht. Danke für den Hinweis. Das hab ich nach 2,5 Monaten nun auch kapiert. Es war wohl alles ein bisschen viel. 2018 – das Jahr unserer Extreme.
Etwas zu viele Emotionen auf einmal. Etwas zu viel Arbeit auf einmal. Etwas zu viel Hannah-Aktionismus auf einmal. Und etwas zuviel Ignoranz, die ich meinem Körper entgegengebracht habe. Den Schrei einfach wegignoriert. Bis er zu einem ganz fiesen, immerwährenden Tinnitus wurde. Da sitz ich nun. Und gebe mein Bestes, mich zu heilen. Mit Ruhe, mit Wärme, mit den Zauberhänden meiner Heilpraktikerin. Und mit Pancakes. Das einzig Gute an der aktuellen Situation. Ich habe Zeit fürs Frühstück. Viiiieeel Zeit. Und ich liebe Frühstück.
Jeder Morgen ist gerade ganz arg toll deshalb. Mal gibt’s klassisches Bircher Müsli, mal ne Smoothiebowl, mal Buchweizenporridge, mal Rührei. Und eben mal Pancakes. Gesunde Pancakes. Meine Lieblingspancakes. Heute zum Beispiel. Da fiel mir ein, dass ich euch die schon lange geshootet habe, irgendwie hat aber der Kontext für den Blogpost gefehlt. Denn ihr wisst ja, its all about the story. Wenn also nicht heute, wann dann. Denn Pancakes zum Frühstück sind für mich Seelenfutter. Ok, wir machen Nervenfutter daraus. Tu dem Körper Gutes und so. Damit die Seele gerne drinne wohnt. Wie wahr.
Heieiei, ich wollt doch gar nicht so viel schreiben. Also gut, to be continued… Jetzt noch schnell was zu den Pancakes. Denn Hannah, das ist ein Fooooodblog. Und nicht dein Tagebuch. Also die Pancakes: ruckzuck gemacht, aus besten und gesunden Zutaten, natürlich gesüßt und ultralecker. Die Birne darf auch einfach durch Apfel ersetzt werden. Ich bin hier ja nur die Inspirationsquelle.
Habt es fein. Und bleibt gesund.
Eure Hannah
Für ca. 6 Stück
80 g Hafermehl (oder Haferflocken im Mixer zerkleinert)
50 g gemahlene Mandeln
1 Banane
1 kleine Birne
150 ml Mandelmilch
Mark einer halben Vanilleschote
Kokosöl
Toppings
1 kleine Birne
Ahornsirup
Kokosjoghurt
Pekanüsse
Den Ofen zum Warmhalten vorheizen. Die Birnen vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Eine Birne für das Topping in kleine Stücke schneiden. Alle Zutaten für die Pancakes (außer das Kokosöl) in einen Standmixer geben und feinpürieren. In einer Pfanne etwas Kokosöl erhitzen. Ein kleines Häufchen Teig hineingeben und 2-3 Minuten anbraten. Mit einem Pfannenwender vorsichtig wenden und nochmals 2 Minuten braten. Auf einen Teller geben und im Ofen warmhalten. So verfahren, bis aller Teig aufgebraucht ist.
In der Zwischenzeit in einer zweiten Pfanne etwas Kokosöl erhitzen und die Birnenstückchen mitsamt der ausgekratzten Vanilleschote andünsten.
Die Pancakes warm mit den Birnen, ein paar Pekanüssen, Kokosjoghurt und Ahornsirup servieren.
1 Kommentar