Franzbrötchen – eine Lovestory.

Franzbrötchen! Ich kann das Wort kaum aussprechen, ohne dass sich nicht jede Menge Flüssigkeit in meinem Mund sammelt. Um ehrlich zu sein, bin ich ein Spätzünder was diese wunderbaren Teilchen angeht. Ich hatte zwar schon davon gehört, konnte mir aber nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Dazu kommt, dass sie hier in Stuttgart und Umgebung leider nicht die wohlverdiente Anerkennung bekommen haben.
Nun war ich im Sommer mal wieder in Berlin zu Besuch bei meinem Onkel. Als wir am Samstagmorgen die Wocheneinkäufe erledigt haben, haben wir u.a. der kleinen Stammbäckerei meines Onkels einen Besuch abgestattet. Und da lagen sie. Strotzend vor Butter, Zimt und Zucker. Da ich trotz aller verlockender Leckereien manchmal dann doch etwas gesundsheitsfanatisch bin und lieber zum furztrockenen Dinkelcroissants (wenn überhaupt…) greifen würde, war ich meinem Onkel sehr, sehr dankbar als er spontan gesagt hat: „… und dann noch ein Franzbrötchen, bitte.“ Was hätte ich um alles in der Welt verpasst!

Wenig später lag das kleine Ding – noch warm vom Toaster – auf meinem Teller bzw. in meinem Magen und ich war im Franzbrötchen-Himmel. Ich war gefühlt von oben bis unten mit Zimt und Zucker beschmiert und die Butterspuren glänzten in meinem Gesicht und ich hab mich nie wohler gefühlt. Wirklich. Verzuckert quasi.
Und dann war ich wieder zuhause und musste sofort welche nachbacken. Und sofort war wirklich sofort. Da ich den Tag danach noch frei hatte, bot es sich direkt an, den Hefeteig richtig schön ewig lange vor sich hin gehen zu lassen. Das mag er ja besonders gerne. Und wenns dann wie im Sommer noch wohlig warm ist, löst das wahrlich Glücksgefühle bei ihm aus. Nun, das Ergebnis meiner allerersten Franzbrötchen war: gar nicht mal so schlecht, nein, eigentlich richtig köstlich. Noch ein wenig bastelbedürftig (nur meine subjektive Wahrnehmung), aber den Zucker-Zimt—Butter-Rausch löst es definitiv aus.
Man kann die Brötchen wunderbar einfrieren. So muss man sie für das perfekte Sonntagsfrühstück einfach nur kurz antauen und im Backofen aufbacken.

Habt es fein.
Eure Hannah

Ergibt ca. 12 Stück

Franzbrötchenteig
500 g Mehl
1 Pck Trockenhefe oder ½ Würfel Frischhefe
50 g Zucker
3 TL Vanillezucker (mit echter Vanille drin!)
5 g Salz
1 Prise gemahlener Kardamom
200 ml Milch
70 g Butter
25 g Wasser

Füllung
120 g sehr weiche Butter
100 g Rohrohrzucker
3 TL Zimt

Die Butter für die Füllung aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie bis zur Verwendung sehr weich wird. Die Milch auf kleiner Flamme erwärmen und die Butter darin schmelzen. Wenn ihr frische Hefe verwendet, ein wenig der warmen Milch nehmen, die Hefe hineinbröckeln und darin auflösen. Die trockenen Zutaten in einer großen Schüssel mischen. Die flüssigen Zutaten einrühren und alles zu einem glatten Teig verkneten. Der Teig kann ruhig einige Minuten gut durchgeknetet werden. Ihr könnt hierfür natürlich auch eure Küchenmaschine verwenden. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen. Nach der Gehzeit den Teig im Ganzen ein paar Mal kräftig auf die Arbeitsfläche schlagen. Er fällt so wieder in sich zusammen. Dann nochmals 30 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit Zucker und Zimt für die Füllung mischen.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn zu einem Rechteck (ca. 40×60 cm) auswellen. Mit der weichen Butter bis an den Rand bestreichen und mit der Zucker-Zimt-Mischung bestreuen. Dann von der Längsseite aufrollen, so dass eine lange Rolle entsteht.
Die Rolle nun in ca. 12 trapezförmige Stücke schneiden. Die Trapeze müssen nun mithilfe eine Kochlöffels gleichmäßig in der Mitte der Länge nach eingedrückt werden. Die gerollten Seiten zeigen so ein wenig nach oben und es quillt ein wenig Füllung heraus. Die gerollten Seiten können jetzt noch ein bisschen nach oben flachgedrückt werden, so dass die Füllung schön sichtbar ist.
Den Backofen auf 175 Grad Ober-Unterhitze aufheizen. Die Franzbrötchen in der Zwischenzeit nochmals gehen lassen. Dann mit 2 EL Milch bestreichen und ca. 15 Minuten backen. Wichtig ist es, immer mal wieder in den Backofen zu schauen. Die Zuckerfüllung darf an den Seiten etwas karamellisieren, sollte aber nicht verbrennen. Noch warm genießen.

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7 Kommentare

  1. Uhhh….das sieht lecker aus! :))…wir haben über silvester Übernachtungsgäste hier, ich glaube da werde ich mal was ordentliches zum Frühstück zaubern :)))….da muss ich jetzt nochmal schnell einkaufen 😀 :D…wir sind nämlich selber erst heute morgen aus unserem urlaub schenna zurückgekehrt ^^…also hop hop :D…Danke fpr das Rezept und dir einen guten Rutsch! 🙂 LG Anja

    1. Liebe Anja,
      dann hoffe ich mal, dass sie den Gästen gemundet haben 🙂
      Ich mag sie auch so gerne – egal, ob zum gemütlichen Sonntagsfrühstück oder zum Nachmittagskaffee. Zimtrausch pur 😉

      Viele Grüße
      Hannah

  2. Hallo Hannah, habe die Franzbrötchen gebacken. Sie sind wirklich ein Gedicht, vor allem gerade frisch gebacken. Die restlichen habe ich eingefroren und heute zwei wieder aufgetaut und dann bei 150 Grad kurz wieder aufgebacken. Schmecken auch so ganz toll. Liebe Grüße, Edeltraud

    1. Liebe Edeltraud,
      schön, dass die Franzbrötchen gut geklappt und euch geschmeckt haben.
      Das Einfrieren finde ich auch total super, so hat man immer eine Ladung parat.
      Viele liebe Grüße
      Hannah

  3. Oh die sehen aber lecker aus! Wie hast du die so toll geformt? Ich lieeebe ja alles, was irgendwie mit Zimt zu tun hat, könnte ich mich so reinlegen.
    Wäre auch mal eine Idee als kleines Schmankerlfür meine Kunden in meinem Atelier. Aber erst wird selbst probiert und ob dann noch was übrig bleibt…?? 😀
    LG vom Fotograf Bielefeld

  4. Liebe Hannah,
    Katrin hat mir von deinem tollen blog erzählt und seit dem schaue ich immer mal wiede vorbei, ob es was neues gibt und hab auch schon das ein oder andere selbst ausprobiert! Der“gesunde“ schokokuchen ein Traum, ich faste gerade nämlich auch süßes und da genau das richtige!!
    Die Franzbrötchen stehen auch noch auf meiner Liste des Ausprobierens. Hier wollte ich dir eine kleine Anmerkung zu dem Beitrag schreiben: mir hätte es bei der Zubereitungsanleitung geholfen, wenn du noch ein paar Fotos von den Zwischenschritten gemacht hättest, zu dem trapezförmigen zuschneiden, andrücken mit dem Löffel, etc. musste die Stelle mehrmals lesen, da mir da oft die Vorstellungskraft fehlt. Vielleicht bietet es sich ja mal bei einem anderen Rezept an.
    Aber ansonsten keinerlei Kritik, im Gegensatz, es macht sehr Spaß deine Beiträge zu lesen!!ich freue mich auf mehr!!
    Beste Grüße Steffi

    1. Liebe Steffi,
      vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar, freut mich riesig, dass du fleißig liest und ausprobierst. Katrin meinte schon, sie kommt des Öfteren in den Genuss des Bircher Müslis 🙂
      Super Tipp für die Franzbrötchen – ich werde die einzelnen Schritte auf jeden Fall fotografieren, wenn ich sie das nächste Mal backe. Ich geb dir Recht, meine Vorstellungskraft wurde beim ersten Mal auch ziemlich strapaziert;-)
      Viele liebe Grüße
      Hannah

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